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Octreoscan

Document: 14.08.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

GEBRAUCHSINFORMATION UND FACHINFORMATION




OctreoScan®



Zusammensetzung

OctreoScan®wird in Form von zwei nicht separat verwendbaren Fläschchen geliefert.



Arneilich wirksame Bestandteile


Fläschchen 4920/Amit 1,1 ml Lösung enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil [111In]Indium als Indium(III)-chlorid 15 x 10-6mg entsprechend 122 MBq am Aktivitätsreferenzzeitpunkt.


Fläschchen 4920/Bmit 18 mg Trockensubstanz enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 10 g Pentetreotid.



Sonstige Bestandteile


Fläschchen 4920/A: Salzsäure und Eisen(III)-chlorid 6H2O


Fläschchen 4920/B: Natriumcitrat 2H2O, Citronensäure-Monohydrat, myo-Inositol und Gentisinsäure.


Nach dem Ansetzen und der Markierung enthält die Lösung [111In]Indium-Pentetreotid.


Physikalische Eigenschaften

[111In]Indium ist ein Zyklotronprodukt und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 2,83 Tagen zu stabilem Cadmium unter Emission von Gammastrahlung mit Energien von 172 keV (90%) und 247 keV (94%) und Röntgenstrahlung mit einer Energie von 23-26 keV. Die Halbwertszeit des als Verunreinigung anfallenden [114mIn]Indium beträgt 49,51 Tage. Die maximal zulässige Menge beträgt 0,1% zum Zeitpunkt des Verfallsdatums.


Darreichungsform und Inhalt


Packung mit zwei Durchstechfläschchen;

Fläschchen A: Radioaktive Lösung.

Fläschchen B: Trockensubstanz.


Radioaktives Diagnostikum, zur Markierung aufzubereiten.



Mallinckrodt Medical B.V.

Westerduinweg 3

1755 LE Petten

Niederlande


Hersteller:


Mallinckrodt Medical B.V.

Westerduinweg 3

P.O. Box 3

1755 ZG, Petten (Niederlande)

Tel: (31) 2246 7979


Anwendungsgebiete


[111In]Indium-Pentetreotid bindet sich spezifisch an Somatostatin-Rezeptoren. Bei gastro-entero-pankreatischen neuroendokrinen (GEP) Tumoren und Karzinoiden, die einen Rezeptorbesatz aufweisen, kann im Rahmen der Diagnostik und Therapieplanung eine Rezeptorszintigraphie mit OctreoScan®durchgeführt werden, um zusätzliche Informationen über die Lokalisation der Tumoren zu erhalten. Tumore ohne Rezeptorbesatz sind nicht diagnostizierbar. Bei einigen Patienten mit GEP-Tumoren oder Karzinoiden ist die Rezeptordichte so gering, daß eine Darstellung mittels OctreoScan®nicht möglich ist. Insbesondere bei Patienten mit Insulinomen werden die Tumoren in 50% der Fälle nicht gesehen.


Gegenanzeigen

Bisher wurden keine spezifischen Gegenanzeigen festgestellt.


Relative Gegenanzeigen

Aufgrund des möglichen Risikos durch ionisierende Strahlung sollte OctreoScan®bei Kindern unter 18 Jahren nicht eingesetzt werden, es sei denn, daß der Wert der zu erwartenden klinischen Information das mit der Strahlenexposition verbundene Risiko übersteigt.


Anwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine verfügbaren Daten aus Studien am Tier oder Menschen vor, um die möglichen Risiken bei Schwangerschaft und Laktation einzuschätzen. Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu applizieren, ist die Möglichkeit einer Schwangerschaft grundsätzlich vorher auszuschließen. Jede Frau, bei der die Menstruation ausgeblieben ist, ist so lange als schwanger zu betrachten, bis der Gegenbeweis erbracht wurde. Alternative Untersuchungsmethoden ohne Verwendung von Ionenstrahlen sollten in Betracht gezogen werden.


Untersuchungen mit Radionukliden bei schwangeren Frauen bedeuten auch eine Strahlenbelastung für den Fötus. Die Verabreichung der minimalen diagnostischen Dosis von 110 MBq führt im Uterus zu einer Dosisaufnahme von 7.5 mGy.

Es ist nicht bekannt, ob 111In-Pentetreotid in die Muttermilch übergeht.

Vor der Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an eine Stillende ist zu prüfen, ob die Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode verschoben werden kann und ob die Wahl eines radioaktiven Arzneimittels im Hinblick auf die Aktivitätsausscheidung in die Muttermilch die beste Untersuchungsmethode darstellt.


Wird die Anwendung von OctreoScan®als unerläßlich betrachtet, sollte das Stillen unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden.


Vorsichtsmaßnahme für die Anwendung und Warnhinweise


Bei Patienten, die nicht an Diarrhöe leiden, ist die Gabe von Laxantien notwendig, um die Radioaktivitätsanreicherung im Tumor oder in der Nähe des Magen-Darm-Traktes von der Radioaktivitätsanreicherung im Darminhalt unterscheiden zu können.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist eine Verabreichung von OctreoScan®nicht ratsam, da die reduzierte oder fehlende renale Ausscheidung zu einer erhöhten Strahlendosis führt (effektive Dosis 0,19 mSv/MBq). Eine Anwendung sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Wert der zu erwartenden klinischen Information das mit der Strahlenexposition verbundene Risiko übersteigt.

Auswertbare Szintigramme können durch Hämodialyse erhalten werden, da hierbei die hohe Hintergrundaktivität zumindest teilweise eliminiert wird. Aufgrund der hohen Aktivität im Blut sind die Szintigramme vor Dialyse nicht auswertbar. Nach Hämodialyse wurden erhöhte Radioaktivitätsanreicherungen in Leber, Milz, im Magen-Darmtrakt sowie eine über der Norm liegende Aktivität im Blut beobachtet.


Nicht rezeptorengebundenes [111In]Indium-Pentetreotid und nicht peptidgebundenes [111In]Indium werden schnell über die Nieren ausgeschieden. Nach Verabreichung von OctreoScan®ist eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme für zwei bis drei Tage erforderlich, um die Ausscheidung zu beschleunigen und die Hintergrundaktivität und die Strahlenexposition der Nieren und Blase zu verringern.


Bei Diabetikern, die mit hohen Insulindosen behandelt werden, kann die Gabe von Pentetreotid durch die vorübergehende Hemmung der Glucagonsekretion eine paradoxe Hypoglykämie verursachen.


Bei Patienten, die mit Octreotid therapeutisch behandelt werden, sollte eine Unterbrechung der Therapie in Betracht gezogen werden, um eine mögliche Blockade der Somatostatin-Rezeptoren zu vermeiden. Diese Empfehlung beruht ausschließlich auf Erfahrungen, die Notwendigkeit dieser Maßnahmen ist nicht bewiesen. Es besteht die Gefahr, daß manche Patienten eine Unterbrechung der Therapie schlecht vertragen und Krankheitssymptome erneut auftreten. Dies trifft insbesondere auf Patienten mit Insulinomem zu, bei denen die Gefahr einer plötzlicher Hypoglykämie zu beachten ist, sowie bei Patienten mit Karzinoidsyndrom. Unter der Vorraussetzung, daß der für die therapeutische Behandlung zuständige Arzt zustimmt, wird eine Unterbrechung der Therapie für die Dauer von drei Tagen empfohlen.


Positive szintigraphische Ergebnisse mit [111In]Indium-Pentetreotid deuten eher auf eine erhöhte Somatostatin-Rezeptorendichte im Gewebe als auf eine maligne Erkrankung hin. Außerdem ist eine positive Anreicherung nicht spezifisch für GEP- und karzinoide Tumoren. Bei positiven szintigraphischen Ergebnissen ist zu überprüfen, ob eine andere Krankheit, die mit einer erhöhten lokalen Somatostatin-Rezeptordichte einhergeht, vorliegt. Ein Anstieg der Somatostatin-Rezeptordichte kann auch unter folgenden pathologischen Bedingungen auftreten:

Tumorbildung (Paragangliome, medulläre Schilddrüsenkarzinome, Neuroblastome, Phäochromocytome), Hypophysentumore, endokrine Neoplasmen der Lunge (kleinzelliges Karzinom), Meningiome, Mammakarzinome, lympho-proliferative Erkrankungen (Morbus Hodgkin, non-Hodgkin-Lymphom). Die Möglichkeit der Anreicherung in Bereichen mit erhöhten Lymphozyten-Konzentrationen (subakute Entzündungen) muß ebenfalls in Betracht gezogen werden.


Radiopharmaka dürfen nur durch qualifizierte Personen, die im Besitz einer staatlichen Genehmigung für die Verwendung und den Umgang mit Radionukliden sind, angewendet werden.

Dieses Radiopharmakon darf nur durch berechtigte Personen in speziell dafür bestimmter klinischer Umgebung in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Die Inempfangnahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder den entsprechenden Genehmigungen der zuständigen örtlichen Behörden.

Radiopharmaka sind vom Anwender unter Berücksichtigung der radiologischen Sicherheit und der pharmazeutischen Qualitätsanforderungen zuzubereiten.

Es sind geeignete aseptische Vorsichtsmaßnahmen in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der "Guten Pharmazeutischen Herstellungspraxis" zu treffen.


Bei allen Patienten muß die Strahlenexposition durch den zu erwartenden diagnostischen Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität muß so berechnet werden, daß die resultierende Strahlendosis so gering wie irgend möglich ist, aber dennoch das gewünschte Diagnose- oder Therapieergebnis erzielt werden kann.

Die Strahlenexposition kann krebserregend und fruchtschädigend sein. Bei den meisten Untersuchungen in der Nuklearmedizin geht man im allgemeinen davon aus, daß diese unerwünschten Nebenwirkungen mit geringer Häufigkeit auftreten, da die erforderliche Strahlendosis niedrig ist. Bei den meisten Untersuchungen für Diagnosezwecke in der Nuklearmedizin liegt die verabreichte Strahlendosis (effektive Dosis) unter 20 mSv. Sollte eine SPECT-Untersuchung durchgeführt werden, so dürfte diese Größenordung überschritten werden. Die Äquivalenzdosis bei einem 70 kg schweren Patienten mit normaler Nierenfunktion beträgt höchstenes 26 mSV. Diese höhere Dosis kann unter bestimmten klinischen Bedingungen gerechtfertigt sein.


Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen

Die Verabreichung von [111In]Indium-Pentetreotid hat keine Auswirkungen auf die Bedienung von Kraftfahrzeugen und Maschinen.



Anwendungshinweise

Die Verabreichung von Radiopharmaka ist ein Risikofaktor für Dritte aufgrund der äußeren Strahlenbelastung oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen usw. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Mitteln bekannt geworden.

Wichtige Unverträglichkeiten sind nicht bekannt.

Nach dem Ansetzen und der Markierung kann OctreoScan®mit 0,9%iger physiologischer Kochsalzlösung verdünnt werden.

Die Injektionslösung sollte, um mögliche Unverträglichkeiten auszuschließen, nicht mit anderen Lösungen gemischt werden.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosis für die planare Szintigraphie beträgt 110 MBq in einer intravenösen Injektion. Bei der Verabreichung ist besondere Vorsicht geboten, um eine paravasale Ablagerung von Aktivität zu vermeiden.

Bei Single-Photon-Emissionstomographie ist die Dosis von den zur Verfügung stehenden Geräten abhängig. Im allgemeinen sollte eine Aktivitätsdosis von 110 bis 220 MBq in einer intravenösen Injektion ausreichend sein.

Eine besondere Dosierung für ältere Patienten ist nicht erforderlich.

Über die Verwendung bei Kindern liegen nur begrenzte Erfahrungen vor, , die einem Kind zu verabreichende Aktivitätsmenge sollte nach den Angaben der unten stehenden Tabelle (Paediatric Task Group,European Association of Nuclear Medicine) als ein Bruchteil der für einen Erwachsenen benötigten Aktivitätsmenge ermittelt werden.


3 kg = 0,1 4 kg = 0,14 6 kg = 0,19 8 kg = 0,23 10 kg = 0,27

12 kg = 0,32 14 kg = 0,36 16 kg = 0,40 18 kg = 0,44 20 kg = 0,46

22 kg = 0,50 24 kg = 0,53 26 kg = 0,56 28 kg = 0,58 30 kg = 0,62

32 kg = 0,65 34 kg = 0,68 36 kg = 0,71 38 kg = 0,73 40 kg = 0,76

42 kg = 0,78 44 kg = 0,80 46 kg = 0,82 48 kg = 0,85 50 kg = 0,88

52-54 kg = 0,90 56-58 kg = 0,92 60-62 kg = 0,96 64-66 kg = 0,98 68 kg = 0,99


Die Szintigraphie erfolgt ca. 24 Stunden nach der Verabreichung. Wird nach 24 Stunden im Abdomen Aktivität beobachtet, die nicht mit Bestimmtheit als Anreicherung in Tumor oder in Darminhalt interpretiert werden kann, sollte die Szintigraphie nach 48 Stunden wiederholt werden. In einigen Fällen zeigt schon eine Szintigraphie nach 4 Stunden akzeptable Resultate.

Eine physiologische Anreicherung erfolgt in der Milz, der Leber, den Nieren und der Blase. Die Schilddrüse, die Hypophyse und der Darm werden bei den meisten Patienten dargestellt.




Markierungsanweisungen

Durch Zugabe des Inhalts von Fläschchen A ([111In]Indium-chlorid) zum Fläschchen B (lyophilisiertes Pentetreotid) wird [111In]Indium-Pentetreotid gebrauchsfertig für die Injektion. Das [111In]Indium-chlorid wird mit Hilfe der mitgelieferten Sterican-Nadel (0,90 x 70) dem Fläschchen entnommen.


Nach der Markierung wird das Präparat 30 Minuten lang inkubiert und kann anschließend mit 2 - 3 ml 0,9%iger physiologischer Kochsalzlösung verdünnt werden, wenn ein größeres, leichter in einer Spritze zu handhabendes Volumen erwünscht ist. Eine kleine Probe des verdünnten Volumens kann für die im nächsten Absatz beschriebene Qualitätsanalyse verwendet werden.


N.B.: Zum Ansetzen darf nur die im Behälter zusammen mit dem lyophilisierten Pentetreotid gelieferte [111In]Indium-chlorid-Lösung verwendet werden.


Anweisungen für die Qualitätskontrolle

Die Analyse der [111In]Indium-gebundenen Peptide gegen [111In]Indium-gebundene nicht-peptidische Verbindungen kann auf Kieselgel-imprägnierten Glasfaserstreifen (ITLC SG von GELMAN, Katalog-Nr. 61885) erfolgen. Es wird ein sorgfältig getrockneter Streifen von ca. 10 cm Länge und 2,5 cm Breite durch Markierung einer Startlinie bei 2 cm und weiteren Markierungen bei 6 und 9 cm vorbereitet. Es werden 5 bis 10 µl der markierten Lösung an der Startlinie aufgetragen und in frisch zubereiteter, mit HCl auf einen pH-Wert von 5 ajustierter Natriumcitratlösung 0,1N entwickelt. Nach 2 - 3 Min. hat die Front die 9 cm-Markierung erreicht. Der Streifen wird an der 6 cm-Markierung abgeschnitten und die Aktivität der beiden Hälften gemessen. Das nicht peptidgebundene [111In]Indium bewegt sich mit der Front.


Anforderung: Das untere Ende des Chromatogramms sollte 98% der Aktivität enthalten.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Die pharmazeutische Form (einzelne Patientendosis) macht eine versehentliche Überdosierung unwahrscheinlich. Die Nierenausscheidung von nicht rezeptorengebundenem [111In]Indium-Pentetreotid und von nicht peptidgebundenem [111In]Indium kann durch die Verabreichung größerer Flüssigkeitsmengen beschleunigt werden.


Nebenwirkungen


Unerwünschte Nebenwirkungen aufgrund der Verabreichung von OctreoScan®sind selten. Spezifische Wirkungen wurden nicht beobachtet. Die gemeldeten Symptome deuten auf vasovagale Reaktionen und anaphylaktoide Arzneimittelwirkungen hin.


Die Unterbrechung der Octreotid-Therapie als Vorbereitung der Szintigraphie kann schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen, vor allem können wieder Symptome auftreten, die vor Beginn der Therapie zu beobachten waren.


Wenn Nebenwirkungen beobachtet werden, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte den zuständigen Stellen mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit


Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


Der Aktivitätsreferenzzeitpunkt und das Verfalldatum (24 Stunden nach Aktivitätsreferenzzeitpunkt) sind auf dem Etikett der Abschirmung (versiegelter Behälter) angegeben und erscheinen ebenfalls auf den jeweiligen Versandunterlagen.

24 Stunden nach dem Aktivitätsreferenzzeitpunkt des [111In]Indium sind Fläschchen A und B nicht mehr zu verwenden.

Nach dem Ansetzen und der Markierung muß die Lösung innerhalb von 6 Stunden verwendet werden. Die gebrauchsfertige Lösung enthält kein Konservierungsmittel.


Die Fläschchen A und B sind –unter 25 C zu lagern.

Die Lagerung sollte unter Beachtung der nationalen Bestimmungen für die Lagerung radioaktiver Materialien erfolgen.

Die gebrauchsfertige Injektionslösung sollte während der angegebenen Haltbarkeit unter 25 C gelagert werden.



Stand der Information

August 2002.


Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig.

Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist. Der pharmazeutische Unternehmer hat der dafür zuständigen Bundesoberbehörde einen Erfahrungsbericht nach § 49 Abs. 6 AMG vorzulegen.


Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind



Pharmakologische Eigenschaften


OctreoScan®bindet sich an Somatostatin-Rezeptoren in Geweben, wo die Zelloberflächen solche Rezeptoren aufgrund der Krankheit in mehr als physiologischer Dichte enthalten. Bei einzelnen Patienten, wo die Krankheit nicht zu erhöhter Rezeptordichte führte, ist die Szintigraphie nicht erfolgreich.

Bei karzinoiden und GEP-Tumoren ist die Prävalenz erhöhter Rezeptordichte im Tumorgewebe im allgemeinen sehr hoch.



Bisher wurden nur begrenzte Untersuchungen der pharmakodynamischen Wirkungen durchgeführt. Die biologische Aktivität in vitro beträgt ca. 30% der biologischen Aktivität des natürlichen Somatostatins. Die bei Ratten gemessene biologische in-vivo-Aktivität ist geringer als diejenige gleich großer Mengen Octreotid. Die intravenöse Verabreichung von 20 µg Pentetreotid führte bei manchen Patienten zu einer weniger als 24-stündigen, meßbaren, aber sehr begrenzten Abnahme der Serumgastrin- und Serumglukagon-Konzentrationen.



Toxikologische Eigenschaften


Untersuchungen der präklinischen Sicherheit ergaben keinen besonderen Befund.

Untersuchungen des karzinogenen Potentials sowie des Pentetreotid-Einflusses auf die Fruchtbarkeit und die Embryotoxizität wurden nicht durchgeführt.




Pharmakokinetik


Ca. 80% (bzw. 90%) des intravenös verabreichten radiomarkierten Pentetreotids werden innerhalb von 24 Stunden (bzw. 48 Stunden) über die Harnwege ausgeschieden. [111In]Indium-Pentetreotid wird von folgenden Organen aufgenommen: Leber (ca. 2% nach 24 Stunden) und Milz (ca. 2,5% nach 24 Stunden). Eine Aufnahme in der Schilddrüse und in der Hypophyse kann auftreten, ist jedoch nicht reproduzierbar.

Die Aufnahme in den Nieren ist zum Teil eine Reflektion der gleichzeitigen Ausscheidung durch den Harn, zum Teil ist sie jedoch auf die verzögerte Nierenausscheidung zurückzuführen. Die Ausscheidung über die Gallenblase und danach über den Darminhalt beträgt bei Patienten mit normaler Darmfunktion ca. 2% der verabreichten Dosis.

Bis zu 6 Stunden nach Verabreichung besteht die Radioaktivität im Urin hauptsächlich aus reinem [111In]Indiumpentetreotid, danach werden erhöhte Mengen von nicht-peptidgebundener Aktivität ausgeschieden.


Strahlendosimetrie

Die folgende Strahlendosimetrie beruht auf äußeren Messungen bei Menschen. Die Berechnungen erfolgten nach dem MIRD-System.


Zur Berechnung der effektiven Dosis wurden die sieben Standardorgane sowie die fünf anderen Organe mit den höchsten Organdosen herangezogen (durch ein Sternchen gekennzeichnet).

Geschätzte Strahlendosen für [111In]Indium-Pentetreotid, einschließlich der Beteiligung von 0,1% [114mIn]Indium:


Zielorgan mGy/MBq


Nebennieren 6,7E-02

Gehirn 1,2E-02

Brust 1,3E-02

Blasenwand 5,5E-02

* Unterer Teil

des Dickdarms 8,6E-02

Dünndarm 4,5E-02

Magen 4,1E-02

Oberer Teil

des Dickdarms 5,7E-02

Herz 2,5E-02

* Nieren 6,6E-01

Leber 6,7E-02

Lungen 2,2E-02

Muskeln 2,6E-02

Eierstöcke 4,7E-02

* Pankreas 6,8E-02

Knochenmark 3,0E-02

Knochen 3,4E-02

Haut 1,4E-02

* Milz 3.8E-01

Testes 2,7E-02

Thymusdrüse 1,7E-02

Schilddrüse 5,5E-02

* Harnblase 4,8E-01

Uterus 6,8E-02

Hypophyse 7,6E-02


EFFEKTIVE (mSv/MBq)

DOSIS 1,2E-01


Die effektive Dosis bei der für Erwachsene empfohlenen Aktivität beträgt

13 mSv bei 110 MBq und 26 mSv bei 220 MBq [111In]Indium (einschließlich der Anteile von [114mIn]Indium).


Werden bei Kindern die von der Paediatric Task Group der EANM empfohlenen Dosen appliziert, so verhalten sich die aktuellen effektiven Dosen für die festgesetzten Aktivitätsmengen je nach Alters-und Gewichtsgruppen wie folgt:


Alter eff. Dosis empfohlene eff. Dosis

(mSv/MBq) Aktivität bei der empfohlenen

Aktivität


15 Jahre/58 kg 1,55E-01 100 MBq 16 mSv

10 Jahre/34 kg 2,21E-01 75 MBq 17 mSv

5 Jahre/22 kg 3,23E-01 55 MBq 18 mSv

1 Jahr / 8 kg 5,72E-01 25 MBq 14 mSv

Neugeborenes/3 kg 1,32E+00 11 MBq 15 mSv




Entsorgung


Unverwendete Fläschchen mit lyophilisiertem Pentetreotide dürfen ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen entsorgt werden.

Radioaktive Abfälle sind gemäß den nationalen Bestimmungen für radioaktives Material zu entsorgen.