Omeprazol-Actavis Protect 20 Mg Magensaftresistente Hartkapseln
FI-329
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Omeprazol-Actavis protect 20 mg magensaftresistente Hartkapseln
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine magensaftresistente Hartkapsel enthält 20 mg Omeprazol.
Sonstiger Bestandteil: Sucrose.
Jede magensaftresistente Hartkapsel enthält 102 bis 116 mg Sucrose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Hartkapsel
Opak-gelbe Hartkapsel mit gebrochen weißem bis cremeweißem, kugelförmigem Mikrogranulat.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Sodbrennen und saurem Aufstoßen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene:
Falls vom Arzt nicht anders verordnet 1 x täglich 1 Hartkapsel Omeprazol-Actavis protect 20 mg (entsprechend 20 mg Omeprazol).
Insgesamt soll nicht mehr als 1 Hartkapsel Omeprazol-Actavis protect 20 mg innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.
Die Hartkapseln sollten unzerkaut und unzerstoßen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) vor einer Mahlzeit auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die Einnahme sollte möglichst zum jeweils gleichen Tageszeitpunkt erfolgen.
Omeprazol-Actavis protect 20 mg soll kontinuierlich einmal täglich eingenommen werden, bis die Symptome abgeklungen sind
Omeprazol-Actavis protect 20 mg soll nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden. Falls die Beschwerden nach 2 Wochen noch bestehen oder sich verschlechtert haben oder wenn die Beschwerden rasch wieder auftreten, soll der Patient einen Arzt aufsuchen.
Besondere Patientengruppen:
Ältere Menschen:
Bei älteren Menschen ist keine Dosisanpassung notwendig.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollte nur auf ausdrückliche Anweisung eines Arztes erfolgen.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion:
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Die Dosis von 20 mg täglich soll bei Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion nicht überschritten werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Wie andere Protonenpumpeninhibitoren auch darf Omeprazol nicht zusammen mit Atazanavir angewendet werden (siehe 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollten regelmäßig die Leberenzyme untersucht werden.
Sofern Alarmsymptome (wie z. B. signifikanter unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Blutstuhl) auftreten oder der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht bzw. ein Magengeschwür existiert, muss eine maligne Krankheit durch entsprechende Untersuchungen ausgeschlossen werden.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient angehalten, bei – trotz adäquater Therapie – weiter bestehenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. In diesem Fall sind ggf. weitere diagnostische Maßnahmen einzuleiten.
Eine reduzierte Azidität im Magen durch Protonenpumpenhemmer erhöht die Anzahl der Bakterien, die sich normalerweise im Gastrointestinaltrakt befinden. Die Behandlung mit säurereduzierenden Arzneimitteln führt zu einem geringgradig erhöhten Risiko gastrointestinaler Infektionen durch z. B. Salmonellen und Campylobakter.
Patienten mit der seltenen hereditären Fruktose-Intoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Omeprazol-Actavis protect 20 mg nicht einnehmen.
Geplante Magen-Darm-Untersuchung
Es sollte bedacht werden, dass die Einnahme von Omeprazol-Actavis protect 20 mg unter Umständen einen 13C-Urea-Atemtest verfälschen kann.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Arzneimittel mit pH-abhängiger Resorption
Atazanavir
Die gleichzeitige Behandlung gesunder Probanden mit Omeprazol (40 mg einmal täglich) und Atazanavir 300 mg/Ritonavir 100 mg ergab eine deutliche Reduzierung der Atazanavirexposition (ca. 75 % Verringerung der AUC, Cmaxund Cmin). Eine Erhöhung der Atazanavirdosis auf 400 mg kompensierte den Einfluss von Omeprazol auf die Atazanavirexposition nicht. Daher sollten Protonenpumpenhemmer mit Omeprazol nicht gleichzeitig mit Atazanavir angewendet werden. Auch wenn dies nicht untersucht wurde, können andere Omeprazol-Tagesdosen ähnliche Ergebnisse produzieren; daher ist die gleichzeitige Gabe anderer Omeprazol-Dosen ebenfalls kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Ketoconazol und Itraconazol:
Die Resorption von Ketoconazol und Itraconazol aus dem Gastrointestinaltrakt wird durch Magensäure verstärkt. Die Anwendung von Omeprazol kann zu subtherapeutischen Konzentrationen von Ketoconazol und Itraconazol führen, daher sollte diese Kombination vermieden werden.
Digoxin
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin bei gesunden Probanden führt zu einer 10 %igen Erhöhung der Digoxin-Bioverfügbarkeit.
Durch CYP2C19 metabolisierte Arzneimittel
Da Omeprazol in der Leber durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird und das Enzym CYP 2C19 inhibiert, kann es die Elimination anderer Arzneimittel, die von diesen Enzymen verstoffwechselt werden, verzögern und erhöhte Plasmaspiegel bei diesen Arzneimitteln verursachen.
Phenytoin und Warfarin (und andere):
Eine verzögerte Elimination mit Erhöhung der Plasmaspiegel wurde für Diazepam (und auch für andere Benzodiazepine wie z. B. Triazolam oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Es wird empfohlen, zu Beginn und zum Ende einer Omeprazolbehandlung eine Kontrolle der Plasmaspiegel bei Patienten, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, durchzuführen. Eine Dosisanpassung von Warfarin oder Phenytoin kann hierbei notwendig sein. Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen sein können, sind Citalopram, Imipramin, Clomipramin etc.
Ciclosporin und Tacrolimus
Zur Interaktion von Omeprazol mit den Immunsuppressiva Ciclosporin und Tacrolimus liegen widersprüchliche Daten vor. Daher sollten die Plasmaspiegel dieser Substanzen bei Patienten, die mit Omeprazol behandelt werden, überwacht werden, da ein Anstieg der Plasmaspiegel möglich ist.
Clarithromycin
Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger Behandlung erhöht.
Johanniskraut
Eine gleichzeitige Gabe von Johanniskraut-haltigen Arzneimitteln sollte nicht erfolgen, da Johanniskraut die arzneimittelabbauenden Enzyme von Omeprazol induziert und daraus eine verminderte Wirksamkeit von Omeprazol resultieren kann.
Voriconazol
Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol und Voriconazol, einem Hemmstoff der Cytochrom P 450 Isoenzyme CYP 2C19 und CYP3A4, führte zu einem mehr als doppelt so hohen Omeprazol-Plasmaspiegel. Überleicherweise ist in diesen Fällen keine Dosisanpassung von Omeprazol erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollte jedoch eine Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.
Es
gibt keinen Nachweis für eine Wechselwirkung von Omeprazol mit
folgenden Arzneimitteln:
Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol,
Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid,
Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam und
Antazida.
Die Absorption von Omeprazol wird durch Alkohol
nicht beeinflusst.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der
Anwendung von Omeprazol-Actavis protect 20 mg bei Schwangeren vor,
die noch keine Aussagen über die Sicherheit hinsichtlich
spezifischer Fehlbildungen erlauben.
Bisherige Untersuchungen haben keine Hinweise für
unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft selbst oder für ein
generell erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Tierstudien zeigten
keinen Anstieg des Risikos für Fehlbildungen oder andere
embryotoxische Effekte mit Ausnahme einer erhöhten
Lokomotionsaktivität bei pränatal exponierten
Nachkommen.
Omeprazol und Metabolite werden bei Ratten in die
Milch ausgeschieden. Für den Menschen liegen unzureichende Daten
zur Exposition von Säuglingen über die Muttermilch vor. Nach
bisherigen Untersuchungen erreicht die Omeprazolkonzentration in
der Milch beim Menschen ca. 6 % der maximalen Plasmakonzentration
der Mutter.
Eine Behandlung mit Omeprazol-Actavis protect 20
mg während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer
sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Von der Einnahme von Omeprazol-Actavis protect 20 mg werden keinerlei Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit erwartet. Begrenzte Daten aus einer Studie an Freiwilligen konnten dies bestätigen. Bei der Einnahme von Omeprazol können jedoch Nebenwirkungen auftreten, die das Nervensystem oder die Sehfähigkeit betreffen (siehe 4.8), durch die die Fähigkeit, Kraftfahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen, eingeschränkt wird.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000), sehr selten (< 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Magen-Darm-Trakt
Häufig: Diarrhoe, Verstopfung, Flatulenz (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der Mehrzahl der Fälle verbessern sich diese Symptome bei fortgesetzter Behandlung.
Selten: gutartige Drüsenkörperzysten; diese waren nach der Behandlung reversibel.
Sehr selten: Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis und Pankreatitis.
Leber
Gelegentlich: Veränderungen der Leberenzyme (diese bilden sich in der Regel nach Beendigung der Therapie zurück).
Sehr selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.
Blut und blutbildende Organe sowie lymphatisches System
Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie und Agranulozytose.
Haut und Bindegewebe
Gelegentlich: Juckreiz, Hautausschlag, Dermatitis, Alopezie, Erythema multiforme, Photosensibilität und Hyperhidrose.
Selten: Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse.
Muskeln und Skelett
Selten: Muskelschwäche, Myalgie und Gelenkschmerzen.
Niere
Sehr selten: interstitielle Nephritis.
Nervensystem
Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter fortgesetzter Therapie.
Selten: Parästhesien und Benommenheit, aggressive Reaktionen, Verwirrtheit und Halluzinationen meist bei schwer kranken oder älteren Patienten.
Sehr selten: Erregungszustände und Depressionen überwiegend bei schwer kranken oder älteren Patienten.
Sinnesorgane
Gelegentlich: Störungen der Sehfähigkeit (Verschwommensehen, Schleiersehen und Einschränkung des Gesichtsfeldes), Hörstörungen wie z. B. Tinnitus, und Geschmacksveränderungen. Diese Zustände sind in der Regel reversibel.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Urtikaria, erhöhte Temperatur, Fieber, Angioödem, Bronchokonstriktion, allergischer Schock und allergische Vaskulitis.
Andere Nebenwirkungen
Gelegentlich: Unwohlsein. Periphere Ödeme, die sich normalerweise nach der Behandlung zurückbildeten.
Sehr selten: Hyponatriämie und Gynäkomastie.
4.9 Überdosierung
Informationen zu den Wirkungen einer Überdosierung beim Menschen liegen für Omeprazol nicht vor. Hohe orale Einzeldosen bis 160 mg pro Tag und Tagesdosen bis 400 mg wurden ebenso wie intravenöse Einzeldosen bis 80 mg und intravenöse Tagesdosen bis 200 mg oder 520 mg in 3 Tagen ohne Nebenwirkungen vertragen.
Außer Atem- und Kreislaufkontrolle gemäß allgemeiner Intoxikationsbehandlungsvorschriften gibt es keine direkten therapeutischen Empfehlungen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: selektiver Protonenpumpenhemmer, substituiertes Benzimidazol
Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, d. h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle des Magens für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist.
Durch diesen selektiven intrazellulären Angriff, unabhängig von membranständigen Rezeptoren wie Histamin-H2-, Muskarin-M1- oder auch gastrinergen Rezeptoren, gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern, die den terminalen Sekretionsprozess blockieren.
Aufgrund seines Wirkmechanismus verringert
Omeprazol nicht nur die basale, sondern auch die stimulierbare
Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Omeprazol
erhöht aufgrund seines Wirkmechanismus den pH-Wert und vermindert
das Sekretionsvolumen. Als schwache Base reichert sich Omeprazol im
sauren Bereich der Belegzelle an und wird erst durch die
Protonierung als Enzymhemmer wirksam.
In der sauren Umgebung bei einem pH kleiner als 4
wird Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid,
überführt.
Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der
Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der
Zelle (siehe 5.2). Ein ausreichend tiefer pH-Wert wird
ausschließlich in den Parietalzellen des Magens gefunden, was die
hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Omeprazol-Sulfenamid bindet
an das Enzym und hemmt dessen Aktivität.
Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, wird weniger Omeprazol umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art Feedback-Mechanismus geregelt.
In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung der ECL-Zellen wurde während der Langzeitanwendung beobachtet. Karzinoide, wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe 5.3), wurden bisher beim Menschen nicht beobachtet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Pharmakokinetik
Omeprazol ist säureempfindlich und wird deshalb
oral als [Darreichungsform] verabreicht. Die Resorption findet im
Dünndarm statt.
Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1 – 3
Stunden erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten
und die Plasmaclearance 0,3 – 0,6 l/min.
Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (sog.
„langsame Metabolisierer" in Bezug auf CYP2C19) wurde eine
verlangsamte Elimination beobachtet.
Die terminale Eliminationshalbwertszeit kann sich
in diesen Fällen ca. 3-fach verlängern und die Fläche unter der
Kurve (AUC) bis auf das 10-fache erhöhen.
Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95 %.
Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, umgewandelt. Diese eigentliche Wirksubstanz bindet sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) der sekretorischen Membran und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke der Säurehemmung ist nicht vom Plasmaspiegel zu irgendeiner Zeit abhängig, sondern sie korreliert mit der Fläche unter der Plasmaspiegelzeitkurve.
Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP2C19. Ein geringer Prozentsatz der Patienten besitzt kein funktionsfähiges CYP2C19-Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. Im Plasma vorhandene Metabolite sind Sulphon, Sulfid und Hydroxyomeprazol. Diese Metabolite haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion. Ungefähr 20 % der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über die Faeces und 80 % über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxyomeprazol und die entsprechende Carbonsäure.
Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metaboliten ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Kumulation bei 1-mal täglicher Verabreichung kann jedoch ausgeschlossen werden.
Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol etwas erhöht und die Plasmaelimination etwas verringert. Die individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den Werten von gesunden Probanden, und es gibt keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der empfohlenen Dosis behandelt wurden.
Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der absoluten Bioverfügbarkeit von 50 % gemessen. Dies kann durch die Abnahme der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP2C19 erklärt werden.
Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit beträgt dann mehr als 90 %. Omeprazol wurde bei einer täglichen Behandlung mit 20 mg über 4 Wochen jedoch gut vertragen, und es wurde keine Akkumulation von Omeprazol oder seiner Metaboliten beobachtet.
Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von
Omeprazol-Actavis protect 20 mg beträgt ungefähr 35 %. Bei
wiederholter Gabe steigt die Bioverfügbarkeit auf ca. 60 % an. Bei
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sie aufgrund des
verringerten First-pass-Effektes auf über 90 %
ansteigen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In präklinischen Studien zur akuten und
chronischen Toxizität wurden keine für die Anwendung am Menschen
relevanten Ergebnisse ermittelt.
In den 2-Jahres-Karzinogenitätsstudien an Ratten –
dies entspricht einer lebenslangen Behandlung der Ratten – wurden
ECL-Zell-Karzinoide gefunden. Ratten, die mit hohen Dosen Omeprazol
über 1 Jahr behandelt wurden, zeigten nach diesem Jahr und
auch in dem Nachbeobachtungsjahr keinerlei Karzinoide. Der
Mechanismus, der der Bildung von Magenkarzinoiden zugrunde liegt,
wurde sorgfältig untersucht, und verschiedene Studien lassen die
Schlussfolgerung zu, dass es sich um eine Sekundärreaktion auf die
massiv erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der
Behandlung handelt. ECL-Zell-Karzinoide wurden weder in Studien an
Mäusen noch an Hunden gesehen.
Bei den Mutagenitätsuntersuchungen
(in vitro und in vivo)
fanden sich keine für die therapeutische Anwendung relevanten
Hinweise auf mutagene Wirkungen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kapselinhalt:
Zucker-Pellets (bestehend aus Maisstärke und Sucrose)
Natriumdodecylsulfat
Dinatriumhydrogenphosphat
Mannitol
Hypromellose
Macrogol 6000
Talkum
Polysorbat 80
Titandioxid
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispersion 30 Prozent
Kapselhülle:
Gelatine
Titandioxid
Chinolingelb
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern
Aluminium/Aluminium-Blisterpackung: In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
HDPE-Flasche: Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/Aluminium-Blisterpackung: : 7, 14 magensaftresistente Hartkapseln
HDPE-Flasche: 7, 14 magensaftresistenteHartkapseln
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 – 78
220 Hafnarfjördur
Island
Mitvertrieb:
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Elisabeth-Selbert-Str. 1
40764 Langenfeld
Telefon: 02173/1674 – 0
Telefax: 02173/1674 – 240
8. Zulassungsnummer
78721.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
18. Dezember 2009
10. Stand der Information
Juni 2010
VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig
Omeprazol-Actavis protect 20 mg magensaftresist. Hartkaps. KSt 08.06.10 Seite 16 von 16