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Ribofolin 10 Mg/Ml

Document: 14.12.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Ribofolin®


Injektionslösung


Wirkstoff: Calciumfolinat, Antidota


Zusammensetzung


Arzneilich wirksamer Bestandteil:


1 ml Injektionslösung enthält: Calciumfolinat 10,8 mg, entsprechend Folinsäure 10 mg.


Die nachfolgende Tabelle zeigt das Volumen und die Wirkstoffmenge der sich auf dem Markt befindlichen Durchstechflaschen Ribofolin®



Durchstechflasche
mit Injektionslösung

enthält Calciumfolinat

entsprechend Folinsäure

5 ml

54 mg

50 mg

10 ml

108 mg

100 mg

15 ml

162 mg

150 mg

20 ml

216 mg

200 mg

40 ml

432 mg

400 mg

50 ml

540 mg

500 mg

80 ml

864 mg

800 mg

90 ml

972 mg

900 mg

100 ml

1080 mg

1000 mg


Sonstige Bestandteile:

Trometamol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.


Darreichungsform und Inhalt

Injektionslösung

Packung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu 5 ml, 10 ml, 15 ml, 20 ml, 40 ml, 50 ml, 80 ml, 90 ml, 100 ml (N 1)


Stoff- oder Indikationsgruppe

Gegengifte (Antidota) aus der Gruppe der Folsäurederivate



Pharmazeutischer Unternehmer

ribosepharm GmbH, Postfach 12 31, 82154 Gräfelfing

Telefon: 089-45 45 00, Fax: 089-45 45 05 66

www.ribosepharm.de


Hersteller:

Wasserburger Arzneimittelwerk

Dr. Madaus GmbH

Herderstr. 2, 83512 Wasserburg



Anwendungsgebiete


Vorbeugung (Prävention) von Vergiftungserscheinungen bei (mittel-) hochdosierter

Methotrexat-Therapie oder bei anhaltend hohen Methotrexat-Serumspiegeln (auch bei

niedrig dosierten Methotrexat-Therapien).


Hinweis:

Mit anhaltend hohen Methotrexat-Serumspiegeln ist insbesondere bei Pleuraergüssen (Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Brustfells), Aszites (Wasseransammlung im Bauchraum), Niereninsuffizienz (eingeschränkte Nierenfunktion) sowie bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr während einer Methotrexat-Therapie zu rechnen.


Behandlung von Vergiftungserscheinungen einer Methotrexat-Therapie, die auf

Tetrahydrofolsäuremangel zurückgeführt werden können.


Behandlung von Folsäuremangelzuständen unterschiedlicher Entstehungsursache, die

durch diätetische Maßnahmen nicht zu beheben sind.


Hinweise:


Bei dieser Behandlung sollte ein Vitamin-B12-Mangel differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.

Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Anwendungsgebieten ist hier die Anwendung von Folsäure ausreichend.


In Kombination mit 5-Fluorouracil zur Behandlung einer fortgeschrittenen Krebserkrankung des Dick- und Enddarms (kolorektale Karzinome).


Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener chirurgischer Entfernung (kurativer Resektion) des Primärtumors.


Gegenanzeigen


Wann darf Ribofolin®nicht angewendet werden?


Ribofolin®darf nicht angewendet werden:



Wann dürfen Sie Ribofolin®erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?


Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Ribofolin®nur unter bestimmten Bedingungen und

nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt

auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?


Es besteht keine Einschränkung zur Anwendung bei Schwangeren oder Stillenden für die unter “Anwendungsgebiete” aufgeführten Folsäuremangelzustände oder Vergiftungsserscheinungen. Sollte trotz Schwangerschaft bei entsprechend enger Indikationsstellung eine Methotrexat-Behandlung erfolgen (vgl. Gebrauchsinformation Methotrexat-haltiger Arzneimittel), so besteht keine Einschränkung für die Anwendung von Calciumfolinat zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Methotrexat-Vergiftungserscheinungen (Calciumfolinat-Rescue).


Zur Behandlung von Schwangeren oder Stillenden mit der Kombination Ribofolin®/5-Fluorouracil und/oder anderen Medikamenten gegen Krebserkrankungen (Antineoplastika) liegen keine Erfahrungen vor, jedoch ist bei Schwangerschaft oder während der Stillzeit eine derartige Behandlung, auch unter Einbezug von Ribofolin®generell nicht angezeigt.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Bei der Anwendung von Calciumfolinat in Kombination mit 5-Fluorouracil zur Behandlung von Krebserkrankungen des Dick- und Enddarms können die Nebenwirkungen von 5-Fluorouracil wie z. B. Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen und Übelkeit verstärkt werden. Daher ist eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr, Bedienen von Maschinen oder Arbeiten ohne sicheren Halt nicht zu empfehlen.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Ribofolin®?


Die gleichzeitige Therapie mit einem Folsäure-Antagonisten und Calciumfolinat ist nicht zu empfehlen, da die Wirksamkeit des Folsäure-Antagonisten entweder herabgesetzt oder vollständig aufgehoben werden kann.


Nach Anwendung von Methotrexat kann eine Überdosierung von Calciumfolinat zu Wirksamkeitsverlusten der Methotrexat-Therapie führen (“Over-Rescue”).


Mittels einer Verstärkung der Hemmung der Thymidilatsynthetase kann die gleichzeitige Gabe von Calciumfolinat und 5-Fluorouracil bzw. oralen Fluoropyrimidinen (z. B. Capecitabin) zu einer Wirkungsverstärkung und damit zu einer Erhöhung der zellschädigenden Wirkung von 5-Fluorouracil bzw. oralen Fluoropyrimidinen (z. B. Capecitabin) führen. Dies kann sich z. B. in schweren Durchfällen äußern.


Die Wirkung von Phenytoin, Primidon und Phenobarbital kann bei epileptischen Anfällen vermindert sein.


Wie beeinflusstRibofolin® die Wirkung anderer Arzneimittel?


Die Kombination von Ribofolin®und 5-Fluorouracil zur Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen des Dick- und Enddarms (kolorektaler Karzinome) mit anderen Zytostatika, wie z. B. Oxaliplatin oder Irinotecan, kann zu einer Wirkungsverstärkung der Kombination Ribofolin®/5-Fluorouracil führen.



Wichtigste Inkompatibilitäten (Unverträglichkeiten):


Wegen chemischer Unverträglichkeit sollen Calciumfolinat-Lösungen nicht mit

Hydrogencarbonat-haltigen Infusionen gemischt werden.


Ribofolin®darf nur mit anderen Arzneimitteln in einer Infusion gemischt werden, wenn die Stabilität der Mischung für den vorgesehenen Verwendungszeitraum überprüft worden ist.

Im Allgemeinen ist Calciumfolinat nicht mit 5-FU kompatibel.

Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Mischung aus 100 ml Ribofluor®(50 mg/ml) und

100 ml Ribofolin®(10 mg/ml) mit 50 ml NaCl 0,9 % entsprechend einer Mischung aus 5000

mg Ribofluor®mit 1000 mg Ribofolin®, unter realitätsnahen Bedingungen (Pumpe läuft

kontinuierlich bei 32 °C) in einer elastomeren Pumpe über 25 Stunden physikalisch-chemisch stabil ist. Untersuchungen zu anderen Präparatekombinationen liegen nicht vor.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierungsanleitung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Ribofolin®nicht anders verordnet hat.

Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Ribofolin®sonst nicht richtig wirken

kann!


Parenteral (intramuskulär oder intravenös) anzuwendende Ribofolin®-Lösungen müssen frei von Partikeln sein.


Wie viel von Ribofolin® und wie oft sollteRibofolin® angewendet werden ?


Die vorbeugende Anwendung bei vorausgehender Methotrexat-Applikation in der

Krebstherapie ist Ärzten vorbehalten, die über ausreichende Erfahrungen in der

hochdosierten Methotrexat-Therapie verfügen.


Vorbeugung vor Tetrahydrofolsäuremangel bedingten Vergiftungserscheinungen in der

Methotrexat-Therapie (Calciumfolinat-Rescue):


Ab einer Methotrexat-Dosierung von etwa 100 mg/m2Körperoberfläche (KO) muss dieser Behandlung die Gabe von Calciumfolinat folgen. Für die Dosierung und Anwendungsart von Calciumfolinat als Antidot in der hochdosierten Methotrexat-Stoßtherapie gibt es keine einheitlichen Empfehlungen, so dass folgende Dosierungsempfehlungen exemplarisch gegeben werden:


Calciumfolinat-Schutz (Rescue) nach Methotrexat-(MTX-)Therapie:



MTX-Serumspiegel

24-30 Std.


Calciumfolinatdosis


Dauer


1,5 x 10-6 mol/l

1 x 10-8 mol/l


10-15 mg/m2 KO

alle 6 Std.


48 Std.


1,5 x 10-6 mol/l

5 x 10-6 mol/l


30 mg/m2 KO
alle 6 Std.


bis MTX-Plasmaspiegel

5 x 10-8 mol/l


5 x 10-6 mol/l


60-100 mg/m2 KO

alle 6 Std.


bis MTX-Plasmaspiegel

5 x 10-8 mol/l



Die Anwendung von Calciumfolinat kannintramuskulär (Einspritzen in einen Muskel), per os (Einnahme durch den Mund) oder intravenös (Einspritzen in eine Vene) erfolgen. Patienten mit Resorptionsstörungen (z. B. bei Erbrechen) müssen jedoch von einem oralen (Einnahme durch den Mund) Calciumfolinat-Schutz (Rescue) ausgeschlossen werden. Die Absorption von oral angewendetem Calciumfolinat unterliegt einem Sättigungsmechanismus. Bei oraler Gabe von Calciumfolinatdosen über 40 mg ist die Bioverfügbarkeit vermindert.


Beginn des Calciumfolinat-Schutzes (Rescue)

Spätestens 18-30 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion.


Ende des Calciumfolinat-Schutzes (Rescue)

Frühestens 72 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion. Bei Beendigung der

Calciumfolinat-Anwendung sollte der Methotrexat-Serumspiegel unter 10-7mol/l, besser

unter 10-8mol/l liegen.


Eine über die Schutzfunktion hinausgehende Dosierung (“Over-Rescue”) kann zur

Beeinträchtigung der Wirksamkeit von Methotrexat führen, bei unzureichendem Schutz

ist bei der hochdosierten Methotrexat-Stoßtherapie mit erheblichen toxischen (schädigenden) Nebenwirkungen zu rechnen (siehe Gebrauchsinformation Methotrexat-haltiger Arzneimittel).


Hinweis:

Die vorbeugende Gabe von Calciumfolinat in der Methotrexat-Therapie setzt die Möglichkeit einer Bestimmung des Methotrexat-Serumspiegels voraus.



Behandlung der Vergiftungserscheinungen einer niedrigdosierten Methotrexat-Therapie

(Einzeldosis 100 mg/m2KO), die auf Tetrahydrofolsäuremangel zurückgeführt werden

können:


Sofort eine 6-12 mg Folinsäure entsprechende Menge Calciumfolinat intravenös (Einspritzen in eine Vene) oder intramuskulär (Einspritzen in einen Muskel) geben. Danach mehrfach (mindestens 4-mal) die gleiche Dosis in 3-6-stündigen

Abständen applizieren.


Zum intensivierten Calciumfolinat-Schutz (Rescue) bei verzögerter Methotrexat-Ausscheidung unter mittelhoch- oder hochdosierter Methotrexat-Therapie wird auf die spezielle Fachliteratur verwiesen.


Hinweis:

Sollte die Vergiftung durch eine erheblich verzögerte Ausscheidung verursacht sein

(z. B. [akutes] Nierenversagen), kann eine „Blutwäsche“ in Erwägung gezogen werden.


3. Behandlung von Folsäuremangelzuständen

5 mg (bis maximal 15 mg) Folinsäure täglich.


4. Behandlung der fortgeschrittenen Krebserkrankung des Dick- und Enddarms (kolorektaler Karzinome) in Kombination mit 5-Fluorouracil

Die Anwendung von Ribofolin®in Kombination mit zytostatisch wirksamen Substanzen,

wie z. B. 5-Fluorouracil, sollte nur durch in der Krebstherapie erfahrene Ärzte erfolgen.


Calciumfolinat wird in Kombination mit 5-Fluorouracil in Einzeldosen von 20 mg/m2Körperoberfläche, 200 mg/m2Körperoberfläche oder 500 mg/m2Körperoberfläche angewendet.


Hinweise:


Es liegen keine Untersuchungsergebnisse vor, die ausreichend belegen, dass die

Anwendung von 5-Fluorouracil in Kombination mit 20 mg/m2Körperoberfläche, 200 mg/m2Körperoberfläche oder 500 mg/m2Körperoberfläche einer 5-Fluorouracil-Monotherapie bei “äquitoxischen” 5-Fluorouracil-Dosen überlegen ist.


Ebenso fehlen Untersuchungsergebnisse, die ausreichend belegen, dass die höher

dosierten Calciumfolinat-Dosen (200 oder 500 mg/m2) der niedriger dosierten Calciumfolinat-Dosis (20 mg/m2) in Kombination mit 5-Fluorouracil überlegen sind.


5. Behandlung von Krebserkrankungen des Dick- und Enddarms Stadium III (T1-4 N1-2) nach chirurgischer Entfernung in Kombination mit 5-Fluorouracil (adjuvante Therapie)


Die Durchführung einer adjuvanten Chemotherapie sollte nur durch von in der Krebstherapie erfahrenen Ärzten erfolgen.


Das nachfolgende Dosierungsschema kann derzeit empfohlen werden:

Calciumfolinat 540 mg/m2KO (entsprechend 500 mg/m2KO Folinsäure) als Infusion intravenös über 2 Stunden verabreicht, gefolgt von 500 mg/m2KO 5-Fluorouracil intravenös als Bolus 1 Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion 1-mal wöchentlich über 6 Wochen. Es werden 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen empfohlen. Unabhängig von Dosisanpassungen oder Therapieunterbrechungen sollte die Therapie nicht länger als 1 Jahr andauern.



Dosisanpassungen können in Abhängigkeit vom Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig werden.


Dosisanpassung bei Auftreten hämatologischer Toxizität


Hämatolog. Parameter

Therapie unterbrechen?

5-FU-Dosis

Leukozyten 3.500

und

Thrombozyten 100.000

NEIN

Keine Änderung

Leukozyten < 3.500

oder

Thrombozyten < 100.000

JA
bis Anstieg der Leukozyten
( 3.500)

und

Thrombozyten ( 100.000)*

Reduktion auf 400 mg/m2 für den Rest des Zyklus.

Sofern keine weitere Toxizität auftritt, kann die Therapie im Folge-Zyklus mit 500 mg/m2 fortgeführt werden.

Leukozyten < 2.500

oder

Thrombozyten < 75.000

JA

für mindestens 3 Wochen

und

bis Anstieg der Leukozyten
( 3.500)

und

Thrombozyten ( 100.000)*

Reduktion auf 400 mg/m2 im nächsten Zyklus.

Sofern keine weitere Toxizität auftritt, kann die Therapie im Folge-Zyklus mit 500 mg/m2 fortgeführt werden.

Tritt bei einer 5-FU-Dosis von 400 mg/m2 eine Leukopenie (< 3.500) oder Thrombozytopenie (< 75.000) auf, ist die 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten zu reduzieren und diese Dosis für den Rest des Therapie-Zyklus beizubehalten. Um die maximal tolerierte Dosis zu ermitteln, kann in nachfolgenden Zyklen die 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten bis maximal 500 mg/m2 erhöht werden.

* wöchentlich Leukozyten und Thrombozyten bestimmen


Dosisanpassung bei Auftreten gastrointestinaler (GI) Toxizität


Toxizitätsparameter

Therapie unterbrechen?

5-FU-Dosis

Stomatitis (leichte bis mittelschwere Ulzera) u./o. Diarrhoe (2 Stühle/Tag)

JA

bis Normalisierung eintritt

Reduktion auf 400 mg/m2 für den Rest des Zyklus.

Um schweren Toxizitäten vorzubeugen, ist eine frühzeitige intravenöse unterstützende Versorgung angezeigt.

Stomatitis (schwere Ulzera) u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhoe (3-6 Stühle/Tag)

JA

für mindestens 3 Wochen

und

bis Normalisierung eintritt

Reduktion auf 400 mg/m2 im nächsten Zyklus. Sofern keine weitere Toxizität auftritt, kann die Therapie im Folge-Zyklus mit 500 mg/m2 fortgeführt werden.

Um schwereren Toxizitäten vorzubeugen, ist eine intensive intravenöse unterstützende Versorgung angezeigt, am besten stationär.

GI-Blutungen (okkult oder apparent), behindernde Diarrhoe ( 7 Stühle/Tag) exfoliative Dermatitis

Therapie absetzen!

Therapie absetzen!

Um schwereren Toxizitäten vorzubeugen, ist eine stationäre intensive unterstützende Versorgung und eine engmaschige Überwachung angezeigt. Auf Anzeichen einer orthostatischen Hypotonie, verminderten Diurese und okkulten opportunistischen Infektion des GI-Traktes ist zu achten.

Tritt bei einer 5-FU-Dosis von 400 mg/m2 eine mittelschwere bis schwere gastrointestinale Toxizität auf, ist die 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten zu reduzieren. Um die maximal tolerierte Dosis zu ermitteln, kann in nachfolgenden Zyklen die 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten bis maximal 500 mg/m2 erhöht werden.



Kinder

Zur Anwendung von Calciumfolinat in Kombination mit 5-Fluorouracilbei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor.


Ältere Menschen

Bei älteren Menschen ist bei Anwendung von Ribofolin®in Kombination mit 5-Fluorouracilkeine Dosisanpassung erforderlich. Ältere und geschwächte Patienten können jedoch empfindlicher reagieren, daher sollten diese während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.


Art und Dauer der Anwendung


Wie und wann sollte Ribofolin®angewendet werden?


Zur peroralen, intramuskulären und/oder intravenösen Injektion.


Bei i.v.-Anwendung sollte wegen des Calciumgehaltes eine Infusionsgeschwindigkeit von

160 mg Calciumfolinat/min nicht überschritten werden.


Zur i.v-Anwendung (Infusion) in Kombination mit 5-Fluorouracil:

Ribofolin®kann unter keimfreien (aseptischen) Bedingungen mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung 0,9 % oder Glukose-Lösung 5 % auf eine Endkonzentration von 0,5-4 mg Calciumfolinat/ml verdünnt werden.

Im Allgemeinen darf Calciumfolinat nicht mit 5-FU in der gleichen i.v.-Injektion oder -Infusion gemischt werden. Ribofolin®ist mit Ribofluor®kompatibel (s. Wichtigste Inkompatibilitäten). Ribofolin® und Ribofluor®können in der gleichen i.v.-Infusion gemischt werden und dem Patienten gleichzeitig intravenös verabreicht werden.


Angaben zur Dauer der Anwendung sind unter „Dosierungsanleitung“ beschrieben.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Ribofolin®in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte

oder versehentliche Überdosierung) ?


Bei Überdosierung sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.


Treten bei Anwendung von Calciumfolinat in Kombination mit 5-Fluorouracil Überdosierungserscheinungen auf, sollten die Anweisungen zur Behandlung von Überdosierung von 5-Fluorouracil befolgt werden.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Ribofolin®auftreten?


sehr häufig

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Häufig wurde nach Verabreichung in ein Blutgefäß fieberartige Reaktionen berichtet.


Sehr selten können allergische Reaktionen und Nesselsucht auftreten.


Bei hohen Dosen können häufig auf den Magen-Darm-Trakt bezogene Störungen, Schlafstörungen, Erregungszustände und Depressionen auftreten.


Gelegentlich wurde über eine Erhöhung der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern berichtet.


Bei hohen Dosen von Calciumfolinat-Therapien wurde über Krampfanfälle auch bei

Nicht-Epileptikern berichtet.


Bei der Kombinationsbehandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen des Dick- und Enddarms (kolorektaler Karzinome) mit 5-Fluorouracil können die Nebenwirkungen von 5-Fluorouracil verstärkt werden (s. Gebrauchsinformation 5-Fluorouracil-haltiger Arzneimittel), vor allem Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere Entzündungen der Mundschleimhaut und Durchfall.


Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil beobachtet: Häufig: Infektionen, verminderte Zahl von Blutplättchen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Appetitmangel, Haarausfall und Hautentzündung. Sehr Häufig: verminderte Zahl weißer Blutkörperchen, Durchfall (sehr selten lebensbedrohlich), Wasserverlust (Dehydratation), Entzündung im Mundbereich und Schleimhautentzündung.


Bei Auftreten von Durchfall sollte man je nach Ausprägung die Therapie sofort abbrechen, die Therapieintervalle strecken bzw. die Dosis von 5-Fluorouracil reduzieren und

sympthomatische Gegenmaßnahmen, insbesondere zur Rehydrierung (Ausgleich von Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Infusionen), ergreifen. Die vorbeugende Gabe von Antidiarrhoika (Arzneimittel gegen Durchfall) sollte erwogen werden.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage

aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen oder solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, bei sich beobachten, benachrichtigen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt oder Apotheker. Ihr Arzt entscheidet über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf Faltschachtel und Durchstechflasche

aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses:

Ribofolin® enthält keine Konservierungsmittel.

Nach Anbruch Reste verwerfen.

Die nach Anbruch der Durchstechflasche nicht verwendeten Lösungsreste müssen

entsprechend der jeweiligen Landesvorschriften zur Entsorgung von Altarzneimitteln

erfolgen.


Zur Mischbarkeit von Calciumfolinat mit 5-Fluorouracil siehe Abschnitt Wechselwirkungen mit anderen Mitteln (Wichtigste Inkompatibilitäten).


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt im unversehrten Behältnis für Ribofolin® Durchstechflaschen 2 Jahre.


Wie ist Ribofolin®aufzubewahren?

Vor Licht schützen. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern.


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Wann ist Ribofolin®auch vor Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendbar?


Bei nicht ordnungsgemäßer Lagerung.

Sollten Ausfällungen in der Durchstechflasche sichtbar sein, darf diese nicht verwendet

werden.



Stand der Information

November 2006



Versionscode: Z01