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Salofalk 500 Mg

Document: 15.05.2012   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Salofalk 500mg,

magensaftresistente Tabletten


Mesalazin


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 magensaftresistente Tablette enthält 500 mg Mesalazin.


Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Natriumcarbonat und Croscarmellose-Natrium.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Magensaftresistente Tabletten

Aussehen: ovale, buttergelbe bis ockerfarbene, magensaftresistente Tabletten, matt mit glatter Oberfläche; keine Bruchrille


Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Colitis ulcerosa: sowohl zur Behandlung des akuten Schubs als auch zur Vermeidung eines Rezidivs

Morbus Crohn: zur Behandlung des akuten Schubs


Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung


Erwachsene und ältere Menschen:


Je nach den klinischen Erfordernissen des Einzelfalles sind folgende Tages-dosierungen zu empfehlen:



Morbus Crohn
Colitis ulcerosa

akuter Schub

akuter Schub

Rezidivprophylaxe/

Dauerbehandlung

Mesalazin (Wirkstoff)

1,5 g - 4,5 g

1,5 g - 3,0 g

1,5 g

Salofalk 500mg, magensaft-resistente Tabletten

3 x 1

bis

3 x 3

3 x 1

bis

3 x 2

3 x 1


Kinder:


Die Wirksamkeit bei Kindern (6-18 Jahre) ist nur in begrenztem Umfang belegt.


Kinder 6 Jahre und älter:


Akuter Schub:

Nach einer Anfangsdosis von 30-50 mg/kg Körpergewicht/Tag, verabreicht in getrennten Dosierungen, soll die Dosis individuell angepasst werden. Maximale Dosis: 75mg /kg Körpergewicht/Tag. Die Gesamtdosis sollte die maximale Erwachsenendosis nicht überschreiten.


Rezidivprophylaxe (Colitis ulcerosa):

Nach einer Anfangsdosis von 15-30 mg/kg Körpergewicht/Tag, verabreicht in getrennten Dosierungen, soll die Dosis individuell angepasst werden. Die Gesamtdosis sollte die empfohlene Erwachsenendosis nicht überschreiten.

Generell wird empfohlen, bis zu einem Körpergewicht von 40 kg die halbe Erwachsenendosis und ab einem Körpergewicht von 40 kg die normale Erwachsenendosis zu verabreichen.


Art der Anwendung:

Salofalk 500mg jeweils morgens, mittags und abends 1 Stunde vor den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.


Die Behandlung mit Salofalk500mg sollte sowohl während des akut entzündlichen Stadiums als auch in der Langzeittherapie regelmäßig und konsequent durch­geführt werden, da nur so der gewünschte Heilungserfolg ein­tritt.


Die Dauer der Anwendung bestimmt der Arzt.


Bei der Colitis ulcerosa kann dann die Dosierung meistens auf 1,5 g Mesalazin/Tag (Erwachsene und Jugendliche ab einem Körpergewicht von 40 kg) bzw. 0,75 g Mesalazin/Tag (Kinder/Jugendliche) zur Rezidivprophylaxe reduziert werden.


4.3 Gegenanzeigen


Salofalk 500mg darf nicht angewendet werden bei Patienten mit:


- bekannter Überempfindlichkeit gegen Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile


- schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen




4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Blutuntersuchungen (Differenzialblutbild; Leberfunktionsparameter wie ALT oder AST; Serum-Kreatinin) und Urinstatus (Teststreifen) sollten vor und während der Behandlung nach Ermessen des behandelnden Arztes erho­ben werden. Als Richtlinie werden Kontrolluntersuchungen 14 Tage nach Beginn der Behandlung und dann 2- bis 3-mal nach je­weils weiteren 4 Wochen empfohlen.


Bei normalem Befund sind vierteljährliche, beim Auftreten zusätzlicher Krankheitszeichen sofortige Kontrolluntersuchungen erforderlich.


Vorsicht ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen geboten.


Salofalk 500mg sollte nicht bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen angewendet werden. Wenn sich die Nierenfunktion während der Behandlung verschlechtert, sollte an eine Mesalazin-bedingte Nephrotoxizität gedacht werden.


Patienten mit einer Lungenfunktionsstörung, vor allem Asthma, sollten während der Therapie mit Salofalk 500mg besonders sorgfältig überwacht werden.


Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin-haltigen Präparaten sollte die Behandlung mit Salofalk 500mg unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle begonnen werden. Sollte Salofalk 500mg akute Unverträglichkeitsreaktionen wie z. B. Bauchkrämpfe, akute Bauchschmerzen, Fieber, schwere Kopfschmerzen und Hautausschläge auslösen, ist die Behandlung sofort abzubrechen.


In seltenen Fällen wurde bei Patienten mit einer Darmresektion/Darmoperation im Ileocoecalbereich mit Entfernung der Ileocoecalklappe beobachtet, dass Salofalk 500mg, magensaftresistente Tabletten,unaufgelöst mit dem Stuhl ausgeschieden werden, was auf eine zu rasche Darmpassage zurückzuführen ist.


Eine Tablette Salofalk 500mg enthält 2,1 mmol (49 mg) Natrium. Dies ist bei Patienten unter natriumkontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät zu berücksichtigen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Spezielle Interaktionsstudien wurden nicht durchgeführt.


Bei Patienten, die gleichzeitig mit Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin behandelt werden, sollte mit einem Anstieg des myelosuppressiven Effektes von Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin gerechnet werden.


Es gibt einen schwachen Hinweis darauf, dass Mesalazin die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verringern kann.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Salofalk500mg bei schwangeren Frauen vor. Informationen zu einer begrenzten Anzahl von Schwangerschaften lassen aber keine negativen Auswirkungen von Mesalazin auf die Schwangerschaft oder auf die Gesundheit des Foetus oder des Neugeborenen erkennen. Derzeit sind keine weiteren relevanten epidemiologischen Informationen verfügbar. In einem Einzelfall wurde unter der Langzeitanwendung einer hohen Mesalazin-Dosis (2-4 g/Tag, oral) während der Schwangerschaft von Nierenversagen bei einem Neugeborenen berichtet.


Tierexperimentelle Studien mit oral verabreichtem Mesalazin lassen keine direkten oder indirekten negativen Effekte hinsichtlich Trächtigkeit, embryonaler/foetaler Entwicklung, Geburt oder postnataler Entwicklung erkennen.


Salofalk 500mg sollte während der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko übersteigt.


Stillzeit

N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure und in geringerem Umfang Mesalazin werden in die Muttermilch ausgeschieden. Derzeit liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Mesalazin während der Stillzeit bei Frauen vor. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Durchfall beim Säugling können nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte Salofalk 500mg während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko übersteigt. Falls der Säugling Durchfall entwickelt, sollte das Stillen beendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Ma­schinen


Salofalk 500mg hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen wurden nach Anwendung von Mesalazin beobachtet:


Organklassensystem

Häufigkeit nach MedDRA-Konvention


Selten

(³ 1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten
(< 1/10.000)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Blutbildverän-derungen (aplastische Anämie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Schwindel

Periphere Neuropathie

Herzerkrankungen

Myokarditis,

Perikarditis


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Allergische und fibrotische Lungenreaktionen (einschließlich Dyspnoe, Husten, Bronchospasmus, Alveolitis, pulmonale Eosinophilie, Lungeninfiltrat, Pneumonitis)

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Abdominalschmerzen,

Diarrhö,

Flatulenz,

Übelkeit,

Erbrechen

Akute Pankreatitis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Nierenfunktionsstörungen einschließlich akuter und chronischer interstitieller Nephritis und Niereninsuffizienz

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Alopezie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Myalgie, Arthralgie


Erkrankungen des Immunsystems


Überempfindlichkeits-reaktionen wie allergisches Exanthem, Medikamentenfieber, Lupus-erythematodes-Syndrom, Pankolitis

Leber- und Gallenerkrankungen


Veränderungen der Leberfunktionsparameter (Anstieg der Transaminasen und Cholestaseparameter), Hepatitis, cholestatische Hepatitis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane


Oligospermie (reversibel)


4.9 Überdosierung


Zur Überdosierung liegen wenige Informationen vor (z. B. Anwendung hoher oraler Dosen von Mesalazin in suizidaler Absicht), die jedoch nicht auf Nieren- oder Lebertoxizität hinweisen. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Behandlung erfolgt symptomatisch und supportiv.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Aminosalicylsäure und ähnliche Mittel

ATC-Code: A07EC02


Der Mechanismus der entzündungshemmenden Wirkung ist unbekannt. Ergebnisse von in-vitro-Studien zeigen, dass eine Hemmung der Lipoxygenase eine Rolle spielen könnte.

Weiterhin konnte ein Einfluss auf den Prostaglandin­gehalt der Darmschleimhaut gezeigt werden. Auch kann Mesalazin (5-Aminosalicylsäure/5-ASA) als Radikalfänger reaktiver Sauerstoffverbindungen fungieren.

Oral verabreichtes Mesalazin wirkt hauptsächlich vom Darmlumen her lokal an der Darmschleimhaut und im submukösen Gewebe. Es ist daher von Bedeutung, dass Mesalazin in den entzündlichen Darmregionen verfügbar ist. Die systemische/n Bioverfügbarkeit/ Plasmakonzentrationen von Mesalazin haben folglich keine Relevanz für die therapeutische Wirksamkeit, sondern stellen eher Faktoren zur Beurteilung der Sicherheit dar. Um diese Kriterien zu erfüllen, werden Salofalk Tabletten mit Eudragit L befilmt, wodurch sie magensaftresistent werden und Mesalazin pH-abhängig freisetzen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Generelle Gesichtspunkte zu Mesalazin:


Resorption:

Die Mesalazin-Resorption ist am höchsten in den proximalen und am niedrigsten in den distalen Darmregionen.


Biotransformation:

Mesalazin wird präsystemisch sowohl an der Darmschleimhaut als auch in der Leber zur pharmakologisch unwirksamen N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure (N-Ac-5-ASA) verstoffwechselt. Die Acetylierung scheint hierbei unabhängig vom Acetylierer-Phänotyp des Patienten zu erfolgen. Ein gewisser Anteil des Mesa-lazins wird auch durch die Dickdarmbakterien acetyliert. Die Proteinbindung von Mesalazin beträgt 43 %, die der N-Ac-5-ASA 78 %.


Elimination /Ausscheidung:

Mesalazin und sein Metabolit N-Ac-5-ASA werden mit dem Stuhl (Hauptanteil), renal (die Menge variiert zwischen 20 und 50 %, abhängig von der Art der Applikation, der galenischen Darreichungsform und deren Mesalazin-Freisetzungsverhalten) und biliär (geringer Anteil) eliminiert. Die renale Exkretion erfolgt hauptsächlich in Form des N-Ac-5-ASA. Ca. 1 % der oral verabreichten Mesalazin-Dosis tritt hauptsächlich in Form von N-Ac-5-ASA in die Muttermilch über.


Spezifische Gesichtspunkte zu Salofalk 500mg:


Verteilung:

Eine kombinierte pharmakoszintigraphische/pharmakokinetische Studie hat gezeigt, dass Salofalk 500mg, magensaftresistente Tabletten, die Ileocoecalregion bei nüchternen Probanden in ca. 3-4 Stunden und das Colon ascendens innerhalb von ca. 4-5 Stunden erreichen. Die gesamte Transitzeit im Colon beträgt ca. 17 Stunden.


Resorption:

Die Mesalazin-Freisetzung aus Salofalk 500mg, magensaftresistente Tabletten, beginnt nach einer Verzögerungszeit (Lag-Phase) von ca. 3-4 Stunden. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 5 Stunden (Ileocoecalregion) erreicht und betragen bei 3 x 500 mg Mesalazin/Tag unter Steady-state-Bedingungen für Mesalazin 3,0 1,6 µg/ml und für den Metaboliten N-Ac-5-ASA 3,4 1,6 µg/ml.


Elimination:

Die renale Gesamtausscheidungsrate an Mesalazin und N-Ac-5-ASA während 24 Stunden betrug unter Mehrfacheinnahme (3 x 1 Salofalk 500mg, magensaftresistente Tabletten, für 2 Tage; 1 magensaftresistente Tablette am dritten Tag = Untersuchungstag) ca. 60 %. Der unmetabolisierte Mesalazin-Anteil bei oraler Applikation betrug ca. 10 %.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität, Kanzerogenität (Ratte) oder zur Reproduktionstoxizität lassen keine spezifischen Gefährdungen für den Menschen erkennen.


Nierentoxizität (renale Papillennekrosen und epitheliale Schädigungen der proximalen Nierentubuli (pars convoluta) oder des gesamten Nephrons) wurde in Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe mit hohen oralen Mesalazin-Dosierungen beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unklar.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


1. Basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph.Eur.) ((rel. Molmasse: ca. 150000)) (= Eudragit E)

2. Calciumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

3. Croscarmellose-Natrium

4. Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

5. Glycin

6. Hochdisperses Siliciumdioxid

7. Hypromellose

8. Macrogol 6000

9. Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.) ((rel. Molmasse: ca. 135000)) (= Eudragit L)

10. Mikrokristalline Cellulose

11. Natriumcarbonat

12. Povidon K25

13. Talkum

14. Titandioxid (E 171)


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Blisterpackung: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Bei Verwendung der Vorratsdose: In der Originalverpackung aufbewahren. Dose fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Nach Anbruch der Dose innerhalb von 9 Monaten aufbrauchen.


Art und Inhalt des Behältnisses


Behältnis:

Blisterpackung: PVC/PVDC (orange-transparent)/Aluminium-Blisterfolie

Vorratsdose: Weiße Dose aus Polypropylen


Packungsgrößen:

Blisterpackungen mit 50 (N1), 100 (N2) und Dosen mit 300 (N3) magensaftresistenten Tabletten, Anstaltspackung (Blisterpackung) mit 50 magensaftresistenten Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. inhaber der zulassung


Dr. Falk Pharma GmbH

Leinenweberstr. 5

79108 Freiburg

Germany

Tel.: (0761) 1514-0

Fax: (0761) 1514-321

E-Mail: zentrale@drfalkpharma.de

www.drfalkpharma.de


Zulassungsnummer


2881.01.01


Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


Datum der Erteilung der Zulassung: 15.12.1989

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 25.01.2005


10. Stand der Information


April 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

24ba6133a0f4d1c02691c1846ae799b6.rtf 1