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Santalyt

Document: 07.04.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change










Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation

Santalyt®

Pulver



Zusammensetzung

1 Beutel enthält:

Arzneilich wirksame Bestandteile:

Natriumchlorid 0,47 g, Kaliumchlorid 0,30 g, Glucose-Monohydrat (Ph. Eur.) 3,56 g, Dinatriumhydrogencitrat 1,5 H2O 0,53 g.

Elektrolytgehalt der fertigen Lösung:

Na+60 mmol/l, K+20 mmol/l, Cl+60 mmol/l, Citral3-10 mmol/l, Glucose 90 mmol/l.

Sonstige Bestandteile:

Hochdisperses Siliciumdioxid, Aspartam (enthält 2,14 mg Phenylalanin).



Darreichungsform und Inhalt

Pulver zum Einnehmen nach Auflösen.

Packungen mit 10 (N1) und 20 (N2) Beuteln.



Stoff- oder Indikationsgruppe, Wirkungsweise

Mineralstoffpräparat; zur oralen Rehydratation.



Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

MEDICE Arzneimittel

Pütter GmbH & Co. KG

Kuhloweg 37

58638 Iserlohn

Telefon: 02371/937-0

Telefax: 02371/937-329

e-mail: info@medice.de

Internet: www.medice.de



Hersteller

Klocke Pharmaservice GmbH
Straßburger Straße 77
77767 Appenweiher
Telefon: 07805 / 401 205
Telefax: 07805 / 401 290



Anwendungsgebiete

Zur oralen Elektrolyt- und Flüssigkeitszufuhr (Ausgleich von Salz- und Wasserverlusten) bei Durchfallerkrankungen.

Hinweis

Jeder Durchfall (Diarrhoe) kann Anzeichen einer schweren Erkrankung sein. Bei längerer Dauer und/oder Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ist daher unverzüglich der Arzt aufzusuchen. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern können Durchfälle, besonders bei gleichzeitigem unstillbaren Erbrechen, rasch zu schweren Krankheitserscheinungen (Bewusstseinstrübung, Schock) führen. Es ist daher bei der Durchfallbehandlung von Säuglingen und Kleinkindern in jedem Fall ein Arzt hinzuzuziehen.



Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Santalyt® nicht einnehmen?

Santalyt® darf nicht eingenommen werden bei akuten und chronischen Ausscheidungsstörungen der Nieren (akute und chronische Niereninsuffizienz), metabolischer Alkalose (Störung des Säurehaushaltes), unstillbarem Erbrechen, Bewusstseinstrübung bzw. Schock. Bei einigen Flüssigkeitsmangelzuständen ist die Behandlung mit Santalyt® nicht angezeigt, z.B. bei akuten abdominalen Obstruktionen (Darmverschluss).

Wann dürfen Sie Santalyt®erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Santalyt®nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und erhöhtem Blutdruck ist wegen der zugeführten Volumen- und Natriummengen vor Beginn der Behandlung der Arzt zu befragen.

Wegen des hohen Glucosegehaltes sollte Santalyt® von Diabetikern nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.

Patienten mit der seltenen angeborenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie dürfen Santalyt® nur in Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen, da Santalyt® mit dem Hilfsstoff Aspartam 2,14 mg Phenylalanin enthält.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es bestehen keine Bedenken gegen die Einnahme von Santalyt® während der Schwangerschaft und Stillzeit.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Es bestehen keine Bedenken gegen die Anwendung von Santalyt® bei Kindern und älteren Menschen (siehe auch Hinweis im Abschnitt ‚Anwendungsgebiete‘).



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Für den Diabetiker ist zu beachten, dass 1 Beutel Santalyt® 0,3 Broteinheiten (BE) entspricht.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Keine bekannt.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Wie viel von Santalyt® und wie oft sollten Sie Santalyt® einnehmen?

Säuglinge und Kleinkinder erhalten den Inhalt von 1-2 Beuteln in den ersten 6 Stunden (50 Milliliter pro Kilogramm des Körpergewichtes). Hat sich das Kind nach dieser Zeit erholt, erfolgt die Ernährung wie im Abschnitt ‚Wie sollte die begleitende Nahrungsaufnahme erfolgen?‘ beschrieben. Bestehen noch leichte Symptome, wird in den nächsten 4-6 Stunden weiter Santalyt® (Inhalt von 1-2 Beuteln) gegeben. Falls keine Besserung eingetreten ist, ist der Arzt erneut zu Rate zu ziehen.

Ältere Kinder und Erwachsene nehmen je nach Schwere des Durchfalls innerhalb von 24 Stunden 2-6mal (20-40 Milliliter pro Kilogramm des Körpergewichts) bis maximal 20mal den Inhalt eines Beutels Santalyt® ein, bis der durchfallbedingte Flüssigkeitsverlust ausgeglichen ist. Sollte der Durchfall länger als 36 Stunden andauern, ist nochmals der Arzt aufzusuchen.

Wie und wann sollten Sie Santalyt® einnehmen?

1 Beutel Santalyt® wird in 200 ml Trinkwasser aufgelöst und getrunken. Falls kein einwandfreies Trinkwasser vorhanden ist, kann auch frisch abgekochtes und wieder abgekühltes Wasser verwendet werden.

Die Lösung soll nur unmittelbar vor Gebrauch hergestellt werden. Bei Raumtemperatur ist die fertige Lösung eine Stunde haltbar; im Kühlschrank kann sie maximal 24 Stunden aufbewahrt werden. Die fertig zubereitete Lösung nicht kochen. Bei gleichzeitiger Übelkeit oder Erbrechen soll Santalyt® in kleinen Schlucken getrunken werden, bis die benötigte Dosis erreicht ist. Es empfiehlt sich in dieser Situation, im Kühlschrank gekühlte Lösung zu trinken.

Wie sollte die begleitende Nahrungsaufnahme erfolgen?

Bei Durchfallerkrankungen sollen vor Beginn der Behandlung mit Santalyt® sämtliche Nahrungsmittel abgesetzt werden. Dies gilt nicht für Muttermilch.

Während es bei Stillkindern angezeigt ist, zuerst die erforderliche Menge an Santalyt® zu verabreichen und danach die Kinder zu stillen, bis sie gesättigt sind, erhalten nichtgestillte Säuglinge zunächst nur die Lösung mit Santalyt® (Nahrungspause für ca. 6 Stunden, auch Verzicht auf Flaschenmilch). Danach wird mit Wasser verdünnte Nahrung gegeben. Nach Abklingen der Symptome (i.A. nach 24-48 Stunden) kann allmählich wieder zur normalen Nahrung übergegangen werden.

Kinder erhalten nach Beendigung der Santalyt®-Behandlung wieder ihre gewohnte feste Nahrung. Im Einzelfall kann dies jedoch auch bereits früher geschehen.

Wie lange sollten Sie Santalyt®einnehmen?

Bei Säuglingen richtet sich die Behandlungsdauer nach Anweisung des Arztes.

Kinder und Erwachsene nehmen Santalyt® bis zum Abklingen des Durchfalls ein, höchstens jedoch 36 Stunden. Danach soll der Arzt ggf. neu über die Behandlung entscheiden.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Santalyt® in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Bei intakter Nierenfunktion sind Störungen durch Überdosierung nicht zu erwarten. Wurde überdosiert und besteht eine Nierenfunktionsstörung, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Santalyt® eingenommen haben oder die Einnahme vergessen haben?

Nehmen Sie bei der nächsten Einnahme nicht die doppelte Menge ein, sondern führen Sie die Einnahme wie in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?

In diesem Falle kann es zu einem Wiederauftreten der Beschwerden kommen.



Nebenwirkungen

Bisher sind keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Wie ist Santalyt® aufzubewahren?

Nicht über 30 °C lagern.

Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung:

Bei Raumtemperatur ist die fertige Lösung eine Stunde haltbar; im Kühlschrank kann sie maximal 24 Stunden aufbewahrt werden.



Stand der Information

April 2005



Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!