Sigondan 2 Mg/Ml Injektionslösung
Sigondan 2 mg / ml Injektionslösung |
Date: 01.09.2011 Page: 2 |
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1. Administrative Information 1.3.1 Summary of Product Characteristics |
1.3 Produkt Information
1.3.1 Fachinformation, Beschriftung auf Behältnis und äußerer Umhüllung, Gebrauchsinformation
1.3.1.1 Fachinformation
Künftig vorgesehener Wortlaut für die Fachinformation
Der Text befindet sich in der Anlage.
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Sigondan 2
mg/ml
Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und
Erwachsenen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml Lösung zur Injektion und Infusion enthält 2 mg Ondansetron als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat.
Jede Ampulle mit 2 ml Lösung zur Injektion und Infusion enthält 4 mg Ondansetron als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat.
Jede Ampulle mit 4 ml Lösung zur Injektion und Infusion enthält 8 mg Ondansetron als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat.
Sonstige Bestandteile:
Ampullen mit
4 mg/2 ml: Jede Ampulle enthält 7,21 mg
Natrium
Ampullen mit 8 mg/4 ml: Jede Ampulle
enthält 14,42 mg Natrium
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Injektionslösung / Infusionslösung.
Klare Lösung.
Osmolarität:
290 mOsmol/l ± 5%
pH-Wert: 3,3 - 4,0
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Erwachsene:
Übelkeit und Erbrechen induziert durch zytotoxische Chemo- und Strahlentherapie.
Prophylaxe und Therapie von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV).
Pädiatrische Population:
Chemotherapie-induizerte Übelkeit und Erbrechen bei Kindern ab 6 Monaten.
Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen bei Kindern ab 1 Monat.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen Injektion oder nach Verdünnung zur intravenösen Infusion.
Durch Strahlen- oder Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen
Erwachsene
Das emetogene Potential der Krebstherapie variiert je nach Dosis und den angewendeten Kombinationen aus Chemo- und Strahlentherapie. Die Verabreichungsart und die Dosierung von Ondansetron sollten flexibel und unter Berücksichtigung der folgenden Hinweise ausgewählt werden.
Emetogene Chemo- und Strahlentherapie
Bei Patienten die eine emetogene Chemo- oder Strahlentherapie erhalten, kann Ondansetron entweder oral oder intravenös verabreicht werden.
Bei den meisten Patienten, die eine emetogene Chemo- oder Strahlentherapie erhalten, sollte Ondansetron initial intravenös unmittelbar vor der Behandlung verabreicht werden, gefolgt von oral 8 mg Ondansetron alle 12 Stunden.
Für die orale Gabe: 8 mg 1-2 Stunden vor der Behandlung, gefolgt von 8 mg 12 Stunden später.
Zum Schutz gegen verzögertes oder verlängertes Erbrechen nach den ersten 24 Stunden sollte die orale Gabe von Ondansetron für bis zu 5 Tage nach dem Behandlungszyklus fortgeführt werden. Die empfohlene Dosis für die orale Gabe beträgt 2-mal täglich 8 mg Ondansetron.
Hoch-emetogene Chemotherapie
Entweder 8 mg Ondansetron als langsame intravenöse Bolusinjektion oder als 15-minütige Kurzinfusion unmittelbar vor der Chemotherapie.
Sollte diese Initialdosis einen unzureichenden Effekt haben, kann sie entwedermit bis zu zwei weiteren Gaben von 8 mg Ondansetron (als i.v. Bolusinjektion oder als 15-minütige Kurzzeitinfusion) im Abstand von jeweils 4 Stunden oderdurch eine kontinuierliche Infusion von Ondansetron mit einer Infusionsrate von 1 mg / Stunde über 24 Stunden ergänzt werden.
In einigen Fällen kann die Anfangsdosis auf 32 mg Ondansetron erhöht und - verdünnt mit einer kompatiblen Infusionslösung (siehe Abschnitt 6.6) - als Infusion über mindestens 15 Minuten unmittelbar vor der Chemotherapie verabreicht werden.
Nach 24 Stunden Behandlung wird auf die orale Therapie umgestellt.
Die Wirkung von Ondansetron kann durch die gleichzeitige intravenöse Gabe von 20 mg Dexamethason oder einer ähnlich potenten Dosis eines anderen intravenös applizierbaren Glucocorticoids verbessert werden.
Pädiatrische Population
Durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen bei Kindern ab 6 Monaten und Jugendlichen
Die Dosis zur Behandlung von durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen kann auf Grundlage der Körperoberfläche oder auf Grundlage des Körpergewichts berechnet werden (siehe unten). Eine Dosierung nach Körpergewicht führt im Vergleich zu einer Dosierung nach Körperoberfläche zu höheren Tagesgesamtdosen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).
Es sind keine Daten aus kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Ondansetron zur Prävention von verzögerter oder prolongierter (verlängerter) Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen vorhanden. Ebenso sind keine Daten aus kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Ondansetron bei Strahlentherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen bei Kindern vorhanden.
Dosierung nach Körperoberfläche:
Ondansetron sollte unmittelbar vor der Chemotherapie intravenös mit einer Initialdosis von 5 mg/m2verabreicht werden. Die i.v.-Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
Die Gabe von oralen Dosen kann 12 Stunden später erfolgen und kann über einen Zeitraum von bis zu 5 Tagen fortgesetzt werden (siehe nachfolgende Tabelle 1).
Die Tagesgesamtdosis darf die Erwachsenen-Dosis von 32 mg nicht überschreiten.
Tabelle 1:
Dosierung nach Körperoberfläche bei Chemotherapie – Kinder ab 6 Monaten und Jugendliche
Körper-oberfläche |
Tag 1a, b |
Tage 2-6b |
< 0,6 m2 |
Initialdosis: 5 mg/m2 i.v. Nach 12 Stunden: 2 mg Ondansetron Lösung |
Alle 12 Stunden: 2 mg Ondansetron Lösung |
0,6 m2 |
Initialdosis: 5 mg/m2 i.v. Nach 12 Stunden: 4 mg Ondansetron Lösung oder Ondansetron Tablette |
Alle 12 Stunden: 4 mg Ondansetron Lösung oder Ondansetron Tablette |
a) Die i.v.-Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
b)Die Tagesgesamtdosis darf die Erwachsenen-Dosis von 32 mg nicht überschreiten.
Dosierung nach Körpergewicht:
Eine Dosierung nach Körpergewicht führt im Vergleich zu einer Dosierung nach Körperoberfläche zu höheren Tagesgesamtdosen (siehe Abschnitt 4.4 und 5.1).
Ondansetron sollte unmittelbar vor der Chemotherapie intravenös mit einer Initialdosis von 0,15 mg/kg Körpergewicht (KG) verabreicht werden. Die i.v.-Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
Bei Bedarf können 2 weitere i.v.-Dosen mit einem Abstand von 4 Stunden verabreicht werden. Die Tagesgesamtdosis darf die Erwachsenen-Dosis von 32 mg nicht überschreiten.
Die Gabe von oralen Dosen kann 12 Stunden später erfolgen und kann über einen Zeitraum von bis zu 5 Tagen fortgesetzt werden (siehe nachfolgende Tabelle 2).
Tabelle 2:
Dosierung nach Körpergewicht bei Chemotherapie – Kinder ab 6 Monaten und Jugendliche
Körper-gewicht |
Tag 1a, b |
Tage 2-6b |
≤ 10 kg |
Bis zu 3 i.v.-Dosen mit 0,15 mg/kg KG im 4-Stunden Intervall |
Alle 12 Stunden: 2 mg Ondansetron Lösung |
> 10 kg |
Bis zu 3 i.v.-Dosen mit 0,15 mg/kg KG im 4-Stunden Intervall |
Alle 12 Stunden: 4 mg Ondansetron Lösung oder Ondansetron Tablette |
a) Die intravenös verabreichte Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.
b)Die Tagesgesamtdosis darf die Erwachsenen-Dosis von 32 mg nicht überschreiten.
Ältere Patienten
Ondansetron wird von Patienten über 65 Jahren gut vertragen, und es ist keine Anpassung der Dosierung, der Dosierungsintervalle oder Art der Anwendung erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Es ist keine Anpassung der Tagesdosis, der Dosierungsintervalle oder Art der Anwendung erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit moderat oder schwer eingeschränkter Leberfunktion ist die Clearance von Ondansetron signifikant vermindert und die Serumhalbwertszeit deutlich verlängert.
Bei diesen Patienten sollte eine Tageshöchstdosis von 8 mg Ondansetron nicht überschritten werden.
Patienten mit eingeschränktem Spartein/Debrisoquin Metabolismus
Bei Patienten, bei denen der Abbau von Spartein und Debrisoquin verlangsamt ist („sparteine / debrisoquine poor metabolisers“) ist die Eliminationshalbwertszeit von Ondansetron nicht verlängert.
Folglich führt bei diesen Patienten eine wiederholte Gabe nicht zu einer veränderten Plasmakonzentration im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Es ist keine Anpassung der Tagesdosis oder der Dosierungsintervalle erforderlich.
Postoperative Übelkeit und Erbrechen
Erwachsene
Zur Vorbeugung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen kann Ondansetron oral oder als intravenöse Injektion verabreicht werden.
Ondansetron kann als Einzeldosis von 4 mg als intramuskuläre oder langsame intravenöse Injektion bei Narkoseeinleitung verabreicht werden.
Zur Behandlung von postoperativem Erbrechen und Übelkeit wird eine Einzeldosis von 4 mg verabreicht als intramuskuläre oder langsame intravenöse Injektion empfohlen.
Pädiatrische Population
Postoperative Übelkeit und Erbrechen bei Kindern ab 1 Monat und Jugendlichen:
Zur Vorbeugung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei pädiatrischen Patienten, die sich einer Operation unter Allgemeinanästhesie unterziehen, kann eine EinzeldosisOndansetron von 0,1 mg/kg KG bis zu einer maximalen Dosis von 4 mg Ondansetron durch eine langsame i.v.-Injektion (mindestens über 30 Sekunden) vor, während oder nach Einleitung der Anästhesie verabreicht werden.
Zur Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen nach einem Eingriff bei pädiatrischen Patienten, die sich einer Operation unter Allgemeinanästhesie unterziehen, kann eine EinzeldosisOndansetron von 0,1 mg/kg KG bis zu einer maximalen Dosis von 4 mg Ondansetron durch eine langsame i.v.-Injektion (mindestens über 30 Sekunden) verabreicht werden.
Für Kinder unter 2 Jahren sind keine Daten über die Anwendung von Ondansetron zur Therapie von postoperativer Übelkeit und Erbrechen verfügbar.
Ältere Patienten
Es liegen begrenzte Erfahrungswerte hinsichtlich der Anwendung von Ondansetron zur Vorbeugung und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei älteren Patienten vor. Jedoch wird Ondansetron von Patienten über 65 Jahren, die eine Chemotherapie erhalten, gut vertragen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Es ist keine Anpassung der Tagesdosis, der Dosierungsintervalle oder Art der Anwendung erforderlich.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit moderat oder schwer eingeschränkter Leberfunktion ist die Clearance von Ondansetron signifikant vermindert und die Serumhalbwertszeit deutlich verlängert.
Bei diesen Patienten sollte eine Tageshöchstdosis von 8 mg Ondansetron nicht überschritten werden. Folglich wird die parenterale oder orale Verabreichung empfohlen.
Patienten mit eingeschränktem Spartein/Debrisoquin Metabolismus
Bei Patienten, bei denen der Abbau von Spartein und Debrisoquin verlangsamt ist („sparteine / debrisoquine poor metabolisers“) ist die Eliminationshalbwertszeit von Ondansetron nicht verlängert.
Folglich führt bei diesen Patienten eine wiederholte Gabe nicht zu einer veränderten Plasmakonzentration im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Es ist keine Anpassung der Tagesdosis oder der Dosierungsintervalle erforderlich.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Ondansetron oder andere selektive 5 HT3-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Granisetron, Dolasetron) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei Patienten beobachtet, die bereits eine Überempfindlichkeit gegenüber anderen selektiven 5 HT3-Rezeptor-Antagonisten gezeigt haben. Bei Auftreten von Atembeschwerden sollten diese symptomatisch behandelt und aufmerksam durch den Arzt überwacht werden, da Atembeschwerden Symptome einer beginnenden Überempfindlichkeitsreaktion sein können.
Sehr selten und überwiegend bei intravenöser Applikation wurden vorübergehende EKG-Veränderungen einschließlich Verlängerung des QT-Intervalls beobachtet. Aus diesem Grund ist bei Patienten, die Rhythmus- oder Reizleitungsstörungen am Herzen haben, mit Antiarrhythmika oder Betablockern behandelt werden oder signifikante Störungen im Elektrolythaushalt aufweisen, Vorsicht geboten.
Da Ondansetron die Dickdarmpassage verlängert, sollten Patienten mit Anzeichen einer subakuten Darmobstruktion nach der Anwendung von Ondansetron überwacht werden.
Bei Patienten, die im Rahmen einer Tonsillektomie Ondansetron zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen erhalten, kann Ondansetron okkulte Blutungen maskieren. Daher sollten Patienten nach Gabe von Ondansetron engmaschig überwacht werden.
Da bisher nur begrenzte Erfahrungswerte bei der Anwendung von Ondansetron bei Herzpatienten vorliegen, ist bei gleichzeitiger Gabe von Ondansetron und Anästhetika bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Reizleitungsstörungen am Herzen oder Patienten, welche mit Antiarrhythmika oder Betablockern behandelt werden, Vorsicht geboten.
Sigondan 2 mg/ml Injektionslösung enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle.
Pädiatrische Population
Kinder und Jugendliche, die Ondansetron zusammen mit hepatotoxischen Chemotherapeutika erhalten, sollten eng auf Leberfunktionsstörungen hin überwacht werden.
Durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen
Bei der Berechnung der Dosis auf Basis des Körpergewichts und Verabreichung von 3 Einzeldosen in 4-stündigen Intervallen wird die Tagesgesamtdosis höher ausfallen als wenn eine Einzeldosis von 5 mg/m2, gefolgt von einer oralen Dosis verabreicht wird. Die vergleichbare Wirksamkeit dieser beiden unterschiedlichen Dosierungsschemata wurde in klinischen Studien nicht untersucht. Ein Studien-übergreifender Vergleich weist auf ähnliche Wirksamkeit beider Schemata hin (siehe Abschnitt 5.1).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ondansetron den Metabolismus anderer Arzneimittel, welche üblicherweise zusammen mit Ondansetron verabreicht werden, induziert oder hemmt. Spezifische Untersuchungen zeigten, dass Ondansetron keine Wechselwirkungen mit Alkohol, Temazepam, Furosemid, Alfentanil, Tramadol, Morphin, Lidocain, Propofol und Thiopental aufweist.
Ondansetron wird über mehrere Enzyme der CYP-450-Familie in der Leber abgebaut (CYP3A4, CYP2D6, undCYP1A2). Aufgrund der Vielzahl der zum Abbau von Ondansetron befähigten Enzyme, wird eine Enzymhemmung oder Reduzierung der Aktivität eines dieser Enzyme (z.B. bei genetisch bedingtem CYP2D6-Mangel) in der Regel durch die anderen Enzyme kompensiert und sollte nur eine geringfügige oder nicht signifikante Veränderung der Gesamt-Ondansetron-Clearance oder des Dosierungsbedarfs bewirken.
Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin
Bei Patienten, die mit potenten CYP3A4-Induktoren (z.B. Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin) behandelt wurden, war die Clearance von oral verabreichtem Ondansetron erhöht und die Ondansetron-Konzentration im Blut erniedrigt.
Tramadol
Ergebnisse kleiner Studien zeigten, dass Ondansetron möglicherweise die analgetische Wirkung von Tramadol verringert.
Die Anwendung von Ondansetron mit QT-Zeit verlängernden Arzneimitteln, kann die QT-Zeit zusätzlich verlängern. Die gleichzeitige Anwendung von Ondansetron mit kardiotoxischen Arzneimitteln (z.B. Anthracycline) kann das Risiko für das Auftreten von Arrhythmien erhöhen (siehe auch Abschnitt 4.4.).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung während der Schwangerschaft wurde nicht untersucht und wird nicht empfohlen.
Bis heute liegen keine weiteren relevanten epidemiologischen Daten vor.
Tierexperimentelle Studien erbrachten keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen hinsichtlich Schwangerschaft, embryonaler/fetaler Entwicklung, der Geburt oder der postnatalen Entwicklung.
Sofern die Gabe von Ondansetron absolut notwendig ist, sollte man besondere Vorsicht walten lassen, wenn Ondansetron Schwangeren verordnet wird, insbesondere im ersten Trimenon.
Es sollte eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung durchgeführt werden.
Stillzeit
Untersuchungen haben gezeigt, dass Ondansetron in die Mutter-Milch säugender Tiere übergeht (siehe Abschnitt 5.3).
Es wird deswegen empfohlen, dass Mütter, die Ondansetron erhalten, während dieser Zeit nicht stillen.
4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ondansetron zeigte in psychomotorischen Untersuchungen keine leistungsbeeinträchtigende oder sedierende Wirkung.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <
1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Sehr häufige, häufige und gelegentliche Nebenwirkungen wurden allgemein aus Daten klinischer Prüfungen bestimmt; das Auftreten von Nebenwirkungen unter Placebo wurde berücksichtigt. Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen wurden allgemein aufgrund der Daten aus der Spontanerfassung bestimmt.
Die nachfolgenden Häufigkeiten wurden unter Standarddosierung mit Ondansetron gemäß Indikation und Darreichungsform ermittelt.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort Typ, manchmal mit schwerer Ausprägung, einschließlich Anaphylaxie.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Extrapyramidale Störungen (z.B. okulogyrische Krise / dystonische Reaktionen) ohne dauerhafte klinische Folgen, Krampfanfälle
Selten: Schwindel bei schneller intravenöser Gabe
Augenerkrankungen
Selten: Vorübergehende Sehstörungen ( z.B. "Verschwommensehen") vornehmlich bei schneller intravenöser Gabe.
Sehr selten:
Vorübergehende Blindheit vornehmlich bei intravenöser
Gabe.
Beim Großteil der berichteten Fälle bildeten sich
die Symptome innerhalb von 20 Minuten zurück. Die meisten Patienten
erhielten dabei Chemotherapeutika, einschließlich Cisplatin. Einige
Fälle vorübergehender Blindheit waren corticalen
Ursprungs.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Arrhythmien, Brustschmerz mit oder ohne ST-Streckensenkung, Bradykardien.
Sehr selten: Vorübergehende EKG-Veränderungen, einschließlich Verlängerung des QT-Intervalls
Gefäßerkrankungen
Häufig: Wärmegefühl, Flush
Gelegentlich: Hypotension
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Schluckauf
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig: Obstipation, lokale Reizung der Rektalschleimhaut nach Anwendung von Suppositorien.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich:
Asymptomatische Erhöhung der Leberwerte
Hinweis: Diese Erscheinungen traten vornehmlich
bei Patienten auf, die eine Chemotherapie mit Cisplatin
erhielten.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Bei intravenöser Applikation lokale Reaktionen an der Einstichstelle
Pädiatrische Population
Das Nebenwirkungsprofil bei Kindern und Jugendlichen war mit dem bei Erwachsenen beobachteten Nebenwirkungsprofil vergleichbar.
4.9 Überdosierung
Symptome und Anzeichen
Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungswerte zur Überdosierung von Ondansetron vor. Dennoch kam es bei einer begrenzten Zahl von Patienten zu Überdosierungen. Klinische Manifestationen, von denen berichtet wurde, beinhalteten Sehstörungen, schwere Obstipation, Blutdruckabfall und eine vasovagale Episode mit vorübergehendem AV-Block II. Grades. In allen Fällen bildeten sich die Symptome wieder vollständig zurück.
Therapie
Ein spezifisch wirksames Antidot gegen Ondansetron ist nicht bekannt. Bei Verdacht auf eine Überdosierung sollte daher - soweit erforderlich - symptomatisch und unterstützend behandelt werden.
Die Anwendung von Ipecacuanha-Sirup, um die Überdosierung mit Ondansetron zu behandeln, wird nicht empfohlen. Es ist unwahrscheinlich, dass Ipecacuanha aufgrund der antiemetischen Wirkung von Ondansetron bei diesen Patienten wirksam ist.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiemetika und Mittel Gegen Übelkeit, Serotonin-(5-HT3)-Antagonisten
ATC-Code: A04AA01
Wirkungsweise
Ondansetron ist ein potenter, hoch-selektiver 5-HT3-Rezeptor-Antagonist.
Der genaue antiemetische und antinauseale Wirkmechanismus ist nicht bekannt.
Chemotherapeutika und Strahlentherapie führen möglicherweise zur Freisetzung von Serotonin im Dünndarm, welches durch die Aktivierung vagaler Afferenzen über 5-HT3-Rezeptoren einen Brechreflex hervorruft. Ondansetron blockiert die Auslösung dieses Reflexes.
Eine Aktivierung vagaler Afferenzen kann darüber hinaus eine Freisetzung von Serotonin in der Area postrema - befindlich am Boden des vierten Hirnventrikels - bewirken, was über einen zentralen Mechanismus ebenfalls zu Erbrechen führen kann.
Demzufolge beruht der Effekt von Ondansetron in der Behandlung von durch zytotoxische Chemotherapie und Strahlentherapie induzierter Übelkeit und Erbrechen möglicherweise auf einem 5-HT3-Rezeptor-Antagonismus sowohl im zentralen als auch im peripheren Nervensystem.
Die bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen zum Tragen kommenden Mechanismen sind zwar nicht bekannt, aber es gibt möglicherweise Gemeinsamkeiten mit den Mechanismen bei zytotoxisch induzierter Übelkeit und Erbrechen.
In einer pharmakologisch-physiologischen Studie an Freiwilligen zeigte Ondansetron keine sedierende Wirkung.
Ondansetron führt nicht zur Veränderung der Prolaktinspiegel im Plasma.
Die Bedeutung von Ondansetron bei der durch Opiate induzierten Emesis wurde bis heute noch nicht geklärt.
Klinische Studien
Pädiatrische Population:
Durch Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit und Erbrechen:
Die Wirksamkeit von Ondansetron in der Kontrolle von Chemotherapie-induziertem Erbrechen und Übelkeit, wurde in einer doppelblinden, randomisierten klinischen Studie mit 415 Patienten im Alter von 1 bis 18 Jahren untersucht. Die Patienten erhielten an den Behandlungstagen entweder 5 mg/m2Ondansetron i.v. und nach 8 bis 12 Stunden 4 mg Ondansetron p.o. oder 0,45 mg/kg KG Ondansetron i.v. und nach 8 bis 12 Stunden Placebo p.o. Die komplette Kontrolle über das Erbrechen betrug am Therapietag mit den heftigsten Symptomen 49 % (5 mg/m2i.v. + 4 mg Ondansetron p.o.) bzw. 41 % (0,45 mg/kg i.v. + Placebo p.o.). Nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen drei Tage lang 4 mg Ondansetron Lösung zweimal täglich.
Eine doppelblinde, randomisierte und Placebo-kontrollierte klinische Studie mit 438 Patienten im Alter von 1 bis 17 Jahren zeigte am Therapietag mit den heftigsten Symptomen eine komplette Kontrolle über das Erbrechen bei
-
73 % der Patienten, die 5 mg/m2 Ondansetron i.v. zusammen mit 2 bis 4 mg Dexamethason p.o. erhielten und bei
-
71 % der Patienten, die 8 mg Ondansetron in Form einer Lösung und 2 bis 4 mg Dexamethason p.o. an den Therapietagen erhielten.
Nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen zwei Tage lang zweimal täglich 4 mg Ondansetron in Form einer Lösung.
Die Wirksamkeit von Ondansetron bei 75 Kindern im Alter von 6 bis 48 Monaten wurde in einer offenen, unkontrollierten, einarmigen Studie untersucht. Alle Kinder erhielten drei Dosen Ondansetron i.v. (je 0,15 mg/kg KG), die 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie und dann 4 und 8 Stunden nach der ersten Dosis verabreicht wurden. Eine komplette Kontrolle über das Erbrechen wurde bei 56 % der Patienten erreicht.
In einer anderen offenen, unkontrollierten, einarmigen Studie mit 28 Kindern wurde die Wirksamkeit einer intravenösen Dosis von 0,15 mg/kg KG Ondansetron gefolgt von zwei oralen Dosen mit 4 mg Ondansetron für Kinder unter 12 Jahren bzw. mit 8 mg Ondansetron für Kinder ab 12 Jahren untersucht. Eine komplette Kontrolle über das Erbrechen wurde bei 42 % der Patienten erreicht.
Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen:
Die Wirksamkeit einer Einzeldosis Ondansetron in der Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen wurde in einer randomisierten, doppelblinden und Placebo-kontrollierten Studie mit 670 Kindern im Alter von 1 bis 24 Monaten untersucht (postkonzeptionell: Alter ≥ 44 Wochen, Gewicht ≥ 3 kg). Für die eingeschlossenen Patienten mit einem ASA-Status ≤ III waren elektive chirurgische Eingriffe unter Allgemeinanästhesie vorgesehen. Nach Einleitung der Narkose wurde eine Einzeldosis von 0,1 mg/kg Ondansetron innerhalb von 5 Minuten verabreicht. Der Anteil der Patienten, die während der 24-stündigen Beobachtungsphase mindestens eine emetogene Episode erlitten (ITT), war in der Placebogruppe größer als für die Patienten, die Ondansetron erhielten (28 % vs. 11 %, p <0,0001).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe wird Ondansetron vollständig und passiv aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und unterliegt einem First-pass-Metabolismus (orale Bioverfügbarkeit ca. 60%).
Bei Einnahme von 8 mg Ondansetron wird nach etwa 1,5 Stunden eine maximale Plasmakonzentrationen von 30 ng/ml erreicht. Bei Dosen über 8 mg nimmt die Gesamtexposition von Ondansetron mit steigender Dosis überproportional zu; dies kann auf einen verringerten First-pass-Metabolismus bei höheren oralen Dosen zurückgeführt werden.
Die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme geringfügig verbessert, wohingegen Antazida keinen Einfluss haben.
Studien an gesunden älteren Freiwilligen zeigten eine leichte, klinisch aber unbedeutende, altersabhängige Steigerung der oralen Bioverfügbarkeit von Ondansetron auf 65% und der Plasmahalbwertszeit auf eine Länge bis zu 5 Stunden.
Es zeigten sich geschlechtsspezifische Unterschiede in der Pharmakokinetik von Ondansetron, wobei Frauen nach oraler Gabe eine schnellere und größere Resorption und verringerte systemische Clearance und kleineres Verteilungsvolumen (gewichtsbereinigt) aufwiesen.
Die Pharmakokinetik von Ondansetron nach oraler, intramuskulärer und intravenöser Verabreichung ist vergleichbar, wobei die terminale Halbwertszeit ungefähr 3 Stunden und das Verteilungsvolumen im Steady-State ungefähr 140 Liter betragen. Nach intramuskulärer und intravenöser Verabreichung wurde eine vergleichbare systemische Verfügbarkeit von Ondansetron erreicht.
Die Plasmaeiweißbindung von Ondansetron beträgt 70-76%. Ein direkter Zusammenhang zwischen Plasmaspiegel und antiemetischer Wirkung wurde nicht gezeigt.
Ondansetron wird überwiegend durch Abbau in der Leber durch verschiedene Enzymfamilien aus dem systemischen Kreislauf entfernt. Weniger als 5 % der resorbierten Dosis wird unverändert über den Urin ausgeschieden. Das Fehlen des Leberenzyms CYP2D6 hat keinen Effekt auf die Pharmakokinetik von Ondansetron. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Ondansetron sind nach wiederholter Gabe unverändert.
Besondere Patientenpopulationen
Pädiatrische Population
Kinder und Jugendliche (im Alter von 1 Monat bis 17 Jahren)
Bei pädiatrischen Patienten im Alter von 1 bis 4 Monaten (n=19), die sich einer Operation unterzogen, war die Körpergewichts-normierte Clearance um ca. 30 % verlangsamt gegenüber der Clearance bei den Patienten zwischen 5 und 24 Monaten (n=22), jedoch vergleichbar derjenigen bei Patienten im Alter von 3 bis 12 Jahren. Die Halbwertszeit bei der Patientenpopulation im Alter von 1 bis 4 Monaten betrug im Mittel 6,7 Stunden gegenüber 2,9 Stunden bei Patienten im Alter von 5 bis 24 Monaten bzw. 3 bis 12 Jahren. Die Unterschiede bei den pharmakokinetischen Parametern in der 1 bis 4 Monate alten Patientenpopulation lassen sich zum Teil durch den höheren Körperflüssigkeitsanteil bei Neugeborenen und Kleinkindern und durch das höhere Verteilungsvolumen für wasserlösliche Wirkstoffe wie z. B. Ondansetron erklären.
Bei pädiatrischen Patienten im Alter von 3 bis 12 Jahren, die sich elektiven chirurgischen Eingriffen unter Allgemeinanästhesie unterzogen, waren die absoluten Werte sowohl für die Clearance, als auch für das Verteilungsvolumen von Ondansetron im Vergleich zu den Werten erwachsener Patienten verringert. Beide Parameter stiegen linear in Abhängigkeit vom Körpergewicht an und näherten sich im Alter von 12 Jahren denjenigen von jungen Erwachsenen. Nach Bereinigung von Clearance und Verteilungsvolumen um das Körpergewicht waren die Werte für diese Parameter zwischen den verschiedenen Altersgruppen ähnlich. Die Anwendung einer körpergewichtsbezogenen Dosierung berücksichtigt altersabhängige Veränderungen und bewirkt eine Normalisierung der systemischen Exposition bei pädiatrischen Patienten.
Eine Populations-pharmakokinetische Analyse nach intravenöser Verabreichung von Ondansetron wurde bei 74 pädiatrischen Krebs-Patienten im Alter von 6 bis 48 Monaten sowie 41 chirurgischen Patienten im Alter von 1 bis 24 Monaten durchgeführt.
Auf der Grundlage Populations-pharmakokinetischer Parameter führte die Verabreichung der gewichtsbasierten Erwachsendosis (0,15 mg/kg KG i.v., drei Einzelgaben alle 4 Stunden) bei Patienten im Alter von 1 bis 48 Monaten zu einer systemischen Exposition (AUC), die vergleichbar mit der war, die bei pädiatrischen chirurgischen Patienten (5 bis 24 Monate), pädiatrischen Krebspatienten (4 bis 18 Jahre) und chirurgischen Patienten (3 bis 12 Jahre) mit ähnlichen Dosen boebachtet wurde. (Siehe auch Tabelle 3)
Diese Exposition (AUC) ist übereinstimmend mit der bereits früher bei pädiatrischen Krebs-Patienten beschriebenen Expositions-Wirksamkeits-Beziehung, die ein 50% - 90%iges Ansprechen bei AUC-Werten im Bereich von 170 – 250 ng∙h/ml zeigten.
Tabelle 3: Pharmakokinetik bei pädiatrischen Patienten im Alter von 1 Monat bis 18 Jahren
Studie |
Patienten-Population (Intravenöse Dosis) |
Alter |
N |
AUC (ng∙h/ml) |
CL (l/h/kg) |
Vdn (l/kg) |
T1/2 (h) |
|
Geometrisches Mittel |
Mittelwert |
|||||||
S3A403192 |
Chirurgie (0,1 oder 0,2mg/kg) |
1 - 4 Monate |
19 |
360 |
0,401 |
3,5 |
6,7 |
|
S3A403192 |
Chirurgie (0,1 oder 0,2mg/kg) |
5 - 24 Monate |
22 |
236 |
0,581 |
2,3 |
2,9 |
|
S3A40320
& Pop PK 2,3 |
Krebs/ Chirurgie (0,15mg/kg q4h/ 0,1 oder 0,2mg/kg) |
1 - 48 Monate |
115 |
257 |
0,582 |
3,65 |
4,9 |
|
S3KG024 |
Chirurgie (2 mg oder 4 mg) |
3 - 12 Jahre |
21 |
240 |
0,439 |
1,65 |
2,9 |
|
S3A-150 |
Krebs (0,15 mg/kg q4h) |
4 - 18 jahre |
21 |
247 |
0,599 |
1,9 |
2,8 |
1Ondansetron Einzeldosis: 0,1 oder 0,2 mg/kg KG i.v.
2Populations-pharmakokinetische Patienten: 64% Krebs- und 36% chirurgische Patienten
3Populations-Schätzwert. AUC basiert auf einer Dosis von 0,15 mg/kg KG
4Ondansetron Einzeldosis: 2 mg i.v. (3 bis 7 Jahre), 4 mg i.v. (8 bis 12 Jahre)
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist die systemische Clearance von Ondansetron nach oraler, intravenöser oder intramuskulärer Applikation deutlich verringert, wobei sich die Eliminationshalbwertszeit auf 15-32 Stunden verlängert, während die orale Bioverfügbarkeit aufgrund des verminderten präsystemischen Metabolismus auf fast 100% ansteigt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf konventionellen Studien zur Pharmakologie, Toxizität, Genotoxizität und kanzerogenem Potential lassen die vorklinischen Untersuchungen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Ondansetron und dessen Metaboliten reichern sich in der Milch von Ratten an. Das Milch/ Plasma Verhältnis betrug 5,2:1.
Eine Studie an geklonten menschlichen Ionenkanälen des Herzmuskelgewebes zeigte, dass Ondansetron die Repolarisation des Herzens durch die Blockade spannungsabhängiger Kaliumkanäle (HERG) beeinflussen kann. Die klinische Relevanz dieses Befundes ist jedoch unklar.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid
Citronensäure-Monohydrat
Natriumcitrat 2 H2O
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Ondansetron Injektionslösungen sollen nicht in derselben Spritze oder Infusionsflasche mit anderen Arzneimitteln verabreicht werden.
Das Arzneimittel darf nur mit den in Abschnitt 6.6 aufgeführten Infusionslösungen gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ungeöffnet: 3 Jahre
Nach Anbruch / Rekonstitution / Verdünnung: 24 Stunden im Kühlschrank (2 - 8°C)
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch konnte für 24 Stunden bei 2 - 8°C gezeigt werden. Aus mikrobieller Sicht sollte das Arzneimittel sofort angewendet werden, es sei denn, die Methode des Öffnens, der Rekonstitution oder Verdünnung schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.
Sofern das Arzneimittel nicht sofort angewendet wird, liegen die Lagerungsdauer und die Lagerungsbedingungen in der Verantwortlichkeit des Anwenders.
Zur Haltbarkeit nach Anbruch / Rekonstitution / Verdünnung siehe auch Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Bernsteinfarbene Ampullen aus Glas vom Typ I mit einem entnehmbaren Volumen von 2 ml oder 4 ml.
Packungen zu 5 (N1) oder 5x5 Ampullen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Zum einmaligen Gebrauch. Jedwede nichtverwendete Lösung sollte verworfen werden.
Die Lösung muss vor Anwendung visuell kontrolliert werden (auch nach Verdünnung). Nur Lösungen, die klar und praktisch partikelfrei sind, dürfen verwendet werden.
Sigondan 2 mg/ml Injektionslösung kann mit folgenden Infusionslösungen verdünnt werden:
-
Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%)
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Glucose 50 mg/ml (5%)
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Mannitol 100 mg/ml (10%)
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Kaliumchlorid 3 mg/ml (0,3%) + Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%)
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Kaliumchlorid 3 mg/ml (0,3%) + Glucose 50 mg/ml (5%)
-
Ringer-Infusionslösung
Sigondan 2 mg/ml Injektionslösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
7. Inhaber der Zulassung
Sigapharm GmbH
Temmlerstraße 2
35039 Marburg
8. Zulassungsnummer
63625.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
13.06.2006 / 11.11.2009
10. Stand der Information
September 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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207c98f4efb7d6ad33e15e2380757fc5.rtf 2
Dok-Nr.: TA000201198144320004