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Tamo Aiwa 20 Mg

Document: 26.01.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Gebrauchsinformation

Liebe Patientin!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Tamokadin 20 mg

Tabletten

Wirkstoff:Tamoxifendihydrogencitrat

Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette Tamokadin 20 mg enthält 30,4 mg Tamoxifendihydrogencitrat (entsprechend 20 mg Tamoxifen).

Sonstige Bestandteile:

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat; mikrokristalline Cellulose; Magne­siumstearat; Poly(O-carboxyme­thyl)stärke, Natriumsalz; Povidon; hochdisperses Siliciumdioxid.

Darreichungsform und Inhalt

Tamokadin 20 mg ist in Packungen zu 30 (N 1) und 100 (N 3) Tablet­ten mit Bruchkerbe erhältlich.

Tamokadin 20 mg enthält ein Antitumormittel (Antioestrogen). Antioestrogene kön­nen das hormonabhängige Zellwachstum hemmen und dienen zur Behandlung hormonab­hängiger Tumoren.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH

Rigistraße 2, D - 12277 Berlin

Tel.: 0 30 / 7 20 82-0, Telefax: 0 30 / 7 20 82-200, eMail: Info@kade.de

Anwendungsgebiete

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Tamokadin 20 mg nicht einnehmen?

Sie dürfen Tamokadin 20 mg nicht einnehmen

Wann dürfen Sie Tamokadin 20 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Tamokadin 20 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Bei starker Verminderung der Blutplättchen und der weißen Blutkör­perchen sowie bei Erhöhung des Kalziumgehaltes im Blut sollte Tamokadin 20 mg nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhält­nisses eingenommen werden. Falls Tamokadin 20 mg unter diesen Umständen verordnet wird, ist eine beson­ders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.

Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Tamokadin 20 mg darf nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Daher sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft vor Behandlungsbeginn ausgeschlossen werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Tamokadin 20 mg bewirkt beim Menschen eine verminderte Milchproduktion. Diese setzt auch nach Absetzen der Therapie nicht wieder ein. Stillen ist deshalb während der Therapie nicht möglich. Es ist entweder das Stillen zu unterlassen oder Tamokadin 20 mg für die Dauer der Stillperiode nicht einzusetzen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes, der Leberfunktion und des Kalziumgehaltes im Blut sind erforderlich.

Die Ursache von Blutungen nach den Wechseljahren und von unregelmäßigen Blutungen vor den Wechseljahren sollte umgehend geklärt werden. Wenn Sie Tamokadin 20 mg erhalten, besprechen Sie die Notwendigkeit einer jährlichen gynäkologischen Untersuchung zur Feststellung von Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut oder sonstiger Kontrolluntersuchungen mit Ihrem Arzt.

Zu Beginn der Behandlung mit Tamokadin 20 mg sollte eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.

Treten unter der Behandlung mit Tamokadin 20 mg Veränderungen der Sehkraft auf, so ist eine augenärztliche Untersuchung dringend vorzunehmen, da sich manche im Frühstadium erkannte Veränderungen nach dem Absetzen der Therapie zurückbilden.

Einzelfälle von ausgeprägten Blutfettstoffwechselstörungen (Hypertriglyceridämie) bei Tamoxifen-Einnahme sind bekannt. Meist lag eine Fettstoffwechselstörung zugrunde. Eine Kontrolle der Triglyceride im Serum kann sinnvoll sein.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Tamokadin 20 mg?

Während der Behandlung mit Tamokadin 20 mg sollten keine Hormonpräparate, insbesondere keine oestrogenhaltigen (zum Beispiel “die Pille”) eingenommen werden, da eine gegenseitige Wirkungsminderung möglich ist.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln kann deren Wir­kung verstärkt werden. Aufgrund der hierdurch erhöhten Blutungsneigung sollten Laborter­mine sehr sorgfältig eingehalten werden.

Tamoxifen und seine Abbauprodukte können Stoffwechselenzyme in der Leber hemmen. Der Einfluss von Tamoxifen auf den Stoffwechsel und die Ausscheidung von anderen Antitumormitteln (z. B. Cyclophosphamid), die durch diese Enzyme aktiviert werden, ist nicht bekannt.

Tamokadin 20 mg sollte daher nicht zusammen mit einem der o. g. Stoffe eingenommen werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Tamokadin 20 mg nicht an­ders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Tamokadin 20 mg sonst nicht richtig wirken kann!

Wie viel von Tamokadin 20 mg und wie oft sollten Sie Tamokadin 20 mg einnehmen?

Im Allgemeinen liegt die Dosierung zwischen 20 und 40 mg Tamoxifen täglich.

In der Regel ist die Dosis von 20 mg (1 Tablette Tamokadin 20 mg) ausreichend wirksam.

Wie und wann sollten Sie Tamokadin 20 mg einnehmen?

Nehmen Sie Tamokadin 20 mg Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit zu den Mahlzeiten ein.

Wie lange sollten Sie Tamokadin 20 mg einnehmen?

Die Behandlung mit Tamokadin 20 mg erfolgt in der Regel über einen langen Zeitraum.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Zur unterstützenden (adjuvanten) Behandlung des frühen Mammakarzinoms wird zurzeit eine Behandlungsdauer von mindestens 5 Jahren empfohlen. Die optimale Dauer der Tamoxifen-Therapie bleibt weiterhin zu untersuchen.

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Tamokadin 20 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Zu Überdosierungen beim Menschen ist wenig bekannt. Beim 6 - 12fachen der empfohlenen Dosierung (160 mg/m2 tgl.) kam es zu EKG-Veränderungen (Verlängerung der QT-Zeit) und bei noch höherer Dosis (300 mg/m2 tgl.) zu Nervenstörungen mit Zittern, Gangunsicherheit und Schwindel.

Bei einer Überdosierung von Tamokadin 20 mg ist theoretisch mit einer Verstärkung der Nebenwirkungen (antioestrogene und - wie aus Überdosierungsversuchen an Tie­ren zu schließen ist - auch oestrogene Nebenwirkungen) zu rechnen.

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Tamokadin 20 mg benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Ein spezielles Gegenmit­tel (Antidot) steht nicht zur Verfügung. Es sind deshalb die üblichen Allgemeinmaßnahmen (symptomatische Behandlung) einzuleiten.

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Tamokadin 20 mg eingenommen oder die Einnahme vergessen haben?

Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, sollten Sie die Einnahme von Tamokadin 20 mg, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, ohne Zusatzeinnahme fortführen.

Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Arzt, insbesondere für den Fall, dass Sie mehrere Einnahmen vergessen haben sollten. Ihr Arzt wird dann entscheiden, wie bei der weiteren Einnahme vorzugehen ist.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Tamokadin 20 mg auftre­ten?

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

mehr als 1 von 1 000 Behandelten

Selten:

mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

1 oder weniger als 1 von 10 000 Behandelten (einschließlich Einzelfälle)

Allgemein:

Hitzewallungen treten sehr häufig auf, sie sind zum Teil auf die antioestrogene Wirkung des Tamoxifens zurückzuführen.

Häufig ist das Ansprechen auf Tamokadin 20 mg zunächst von Knochen­schmerzen und Schmerzen im Bereich des erkrankten Gewebes begleitet.

Blutbildendes System

Eine vorübergehende Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen und der Blut­plättchen kann auftreten. Sehr selten kam es zu Blutbildveränderungen schweren Ausmaßes.

Stoffwechselstörungen

Flüssigkeitsanreicherung im Gewebe wird häufig beobachtet.

Tamoxifen kann häufig zu einem Anstieg der Triglyceride im Serum führen, sehr selten auch zu einer ausgeprägten Erhöhung, z. T. mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung einhergehend. Bei Patientinnen mit Tochtergeschwülsten in den Knochen (Knochenmetastasen) wurde gelegentlich eine Erhöhung des Kalziumgehaltes im Serum beobachtet, vor allem zu Beginn der Therapie.

Nervensystem

Benommenheit und Kopfschmerzen können auftreten.

Augenveränderungen

Häufig treten Sehstörungen durch Trübungen von Augenlinse oder Hornhaut und/oder Netzhautveränderungen auf, die nur z. T. rückbildungsfähig sind. Bei langer Tamoxifeneinnahme kommt es häufiger zu Linsentrübungen.

Gefäßsystem

Häufig können Blutgerinnsel in den Venen (Thrombose) entstehen, in deren Folge es zur Minderdurchblutung von Organen kommen kann (Embolie, z. B. Lungenembolie). Die Häufigkeit von Thrombosen und Embolien ist bei gleichzeitiger Chemotherapie erhöht.

Atmungsorgane

Sehr selten wurde über interstitielle Pneumonitis berichtet.

Verdauungstrakt

Übelkeit kann häufig und Erbrechen gelegentlich vorkommen.

Veränderungen der Leberenzymwerte und Entwicklung einer Fettleber wurden beobachtet. Selten wurden Störungen des Galleabflusses, Leberentzündung und Gelbsucht, sehr selten Leberzirrhose beobachtet.

In einem Fall wurde über eine hochgradige Verminderung der weißen Blutkörperchen mit ausgeprägtem Zerfall von Leberzellen berichtet.

Haut- und Hautanhangsorgane

Selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Gewebeschwellung (angioneurotisches Ödem) auf. Hautausschlag wurde beobachtet, sehr selten als Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder bullöser Pemphigus.

Haarausfall kann häufig vorkommen.

Geschlechtsorgane

Über Juckreiz im Genitalbereich wird häufig und über Ausfluss aus der Scheide sehr häufig berichtet.

Blutungen aus der Scheide und Myome der Gebärmutter sowie Zysten an den Eierstöcken können auftreten.

Bei Patientinnen vor den Wechseljahren kommt es sehr häufig zu Unregelmäßigkeiten bei der monatlichen Regelblutung bis hin zur völligen Unterdrückung.

Unter der Behandlung mit Tamokadin 20 mg können vermehrt Wucherungen, Polypen und bösartige Tumore der Gebärmutterschleimhaut auftreten.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufge­führt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit!

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, soll Tamokadin 20 mg nicht nochmals eingenommen werden. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und dem Blister aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Stand der Information

September 2005

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Achten Sie stets darauf, dass Sie Tamokadin 20 mg so aufbewahren, dass das Arz­neimittel für Kinder nicht zu erreichen ist!


DR. KADE PHARMAZEUTISCHE FABRIK GMBH

Rigistraße 2, D - 12277 Berlin

Tel. 030 / 7 20 82-0, Telefax: 030 / 7 20 82-200

eMail: Info@kade.de, www.kade.de


Anlage zur Änderungsanzeige vom 25.01.2006