iMedikament.de

Technescan Lyomaa

Document: 12.05.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Gebrauchsinformation und Fachinformation


TechneScan®LyoMAA


Wirkstoff: Macrosalb



Zusammensetzung

Eine Durchstechflasche mit 17 mg Pulver enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

Macrosalb 2 mg



Sonstige Bestandteile:


Zinn(II)chlorid-Dihydrat, Natriumacetat, Natriumcaprylat (Ph.Eur.), Salzsäure 3,5%, Albumin vom Menschen


Das Produkt wird nach Markierung durch eine geeignete Natrium-[99mTc]Pertechnetat-­Lösung verwendet. Durch die Markierung entsteht eine [99mTc]Technetium-Macrosalb-­Injektionssuspension mit folgender, typischer Partikelgrößenverteilung:


90% der Partikel haben eine Größe zwischen 10 und 100 Mikrometer (gemessen mit mikroskopischer Methode), und weniger als 0,2% liegt zwischen 100 – 150 Mikrometer. Keine Partikel sind größer als 150 Mikrometer. Jede Flasche enthält 4,5 x 106Partikel.



Darreichungsform und Packungsgrößen

Kit für ein radioaktives Arzneimittel; Pulver zur Herstellung einer Injektionssuspension.


10 ml Durchstechflasche (Glas Typ I Ph.Eur.), verschlossen mit einem Brombutyl­gummi­stopfen (Typ 1, Ph.Eur).

5 Durchstechflaschen pro Packung mit je 17 mg Pulver. Die zur Markierung benötigte Natrium-[99mTc]Pertechnetat-Lösung ist nicht Bestandteil des Kits.


Stoff- oder Indikationsgruppe

Nuklearmedizinisches Diagnostikum.


Pharmazeutischer Unternehmer

Mallinckrodt Medical B.V.

Westerduinweg 3

Fehler! Textmarke nicht definiert.Fehler! Textmarke nicht definiert.1755 LE Petten

Niederlande


Hersteller

Mallinckrodt Medical B.V.

Westerduinweg 3

Fehler! Textmarke nicht definiert.Fehler! Textmarke nicht definiert.1755 LE Petten

Niederlande


Anwendungsgebiete

TechneScan®LyoMAA wird nach Markierung mit Natrium-[99mTc]Pertechnetat in folgenden Anwendungsgebieten beim Erwachsenen eingesetzt:


Lungenperfusionsszintigraphie


Perfusionsszintigraphie

Untersuchung von Perfusion und Shunt-Fraktion vor intraarterieller Chemoembolisation

Anwendungsgebiete bei Kindern:

:


Gegenanzeigen

Absolute Gegenanzeigen

Sind nicht bekannt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen in Erwägung gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren bedeuten auch eine Strahlenbelastung für den Feten. Daher darf TechneScan®LyoMAA nur angewendet werden bei vitaler Indikation und wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Kind übersteigt.

Bevor TechneScan®LyoMAA bei einer stillenden Mutter angewendet wird, muss geprüft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann und ob die Wahl eines Radiopharmakons im Hinblick auf die Aktivitätsausscheidung in die Muttermilch wirklich die beste Untersuchungsmethode darstellt. Wird die Verabreichung von TechneScan®LyoMAA als notwendig erachtet, muss das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Die Entgegennahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörde.


Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten, sollte die Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.


Um in-vivo-Aggregate zu vermeiden, ist sicherzustellen, dass nur homogene Macrosalb-Suspensionen injiziert werden. Deswegen sollte die Spritze unmittelbar vor der Injektion vorsichtig geschwenkt werden. Aus dem gleichen Grund sollte niemals Blut in die Spritze aufgezogen werden und es sollte nach Möglichkeit nicht über einen liegenden venösen Zugang injiziert werden, da dies eine unzureichende Durchmischung der Aktivität in der Pulmonalarterie zur Folge haben kann.


Besondere Vorsicht ist erforderlich bei der Verabreichung von [99mTc]Technetium-Macrosalb-Suspension an Patienten mit schwerer obstruktiver Lungenerkrankung, schwerer pulmonaler Hypertonie, respiratorischer Insuffizienz und möglichem oder bekanntem kardialen Rechts-Links-Shunt. Zur Minimierung der Mikroembolie-Gefahr im Hirn- und Nierenkreislauf sollten hier die [99mTc]Technetium-­Macrosalb-Suspension durch langsame intravenöse Injektion verabreicht werden. Die Anzahl der Partikel ist so niedrig wie möglich zu halten. Bei Erwachsenen kann die Anzahl der Partikel auf 100 000 bis 200 000 Partikel reduziert werden, ohne dass die Bildqualität beim Nachweis von Perfusionsdefekten hierunter leidet. Eine inhomogene Aktivitätsverteilung kann auftreten, wenn die Anzahl der Partikel auf unter 100 000 beim Erwachsenen reduziert wird. Wenn Hinweise auf die oben genannten Erkrankungen bestehen, darf die Anwendung von TechneScan®LyoMAA nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Die virale Sicherheit von TechneScan®LyoMAA wird, gemäß dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse, durch folgende Maßnahmen gewährleistet:



Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit einer Übertragung von infektiösen Krankheitserregern nicht vollständig ausgeschlossen werden, wenn aus Blut oder Plasma hergestellte Arzneimittel appliziert werden. Dies betrifft genauso jeden unbekannten oder neu entstehenden Virus oder andere Arten von Infektionen.

Es existieren keine Berichte von Virus-Infektionen mit Albumin, das nach den Spezifikationen der europäischen Arzneibuches durch etablierte Prozesse hergestellt wurde.

Bei der Verabreichung von TechneScan®LyoMAA wird, wie bei anderen Blutprodukten, empfohlen, die jeweilige Chargenbezeichnung in der Patientendokumentation festzuhalten.


Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt

Radioaktive Arzneimittel dürfen vom Anwender nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Berücksichtigung pharmazeutischer Qualitätsanforderungen vorbereitet und angewendet werden. Aseptisches Arbeiten ist nach den Richtlinien für eine gute pharmazeutische Herstellungspraxis erforderlich.


Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen usw. dar. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität ist zu vermeiden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bei Patienten, die eine intravenöse Therapie mit Magnesiumsulfat erhalten, können nach Anwendung von [99mTc]Technetium-Albumin-Makroaggregaten größere Aggregatkomplexe gebildet werden und in den Lungenkreislauf gelangen.


Inkompatibilitäten

Um die Stabilität des radioaktiv markierten Arzneimittels nicht zu beeinträchtigen, dürfen [99mTc]Technetium-Macrosalb-Suspensionen nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt oder zusammen verabreicht werden.


Eine Verdünnung der markierten Lösung sollte vorzugsweise mit physiologischer Kochsalzlösung erfolgen.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die empfohlene, intravenös verabreichte Aktivität liegt bei Erwachsenen zwischen 40 und 150 MBq, im Mittel 100 MBq für die planare Lungenperfusionsszintigraphie und bis zu 200 MBq für die SPECT – Lungenperfusionsszintigraphie. Die durchschnittlich empfohlene Partikelzahl sollte beim Erwachsenen im Bereich zwischen 100 000 und 300 000 liegen. Die maximale Partikelzahl von 700 000 pro Anwendung darf nicht überschritten werden. Die minimale Anzahl der Partikel pro verabreichter Dosis sollte bei 100 000 liegen, um eine optimale Bildqualität zu erhalten. Bei Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, pulmonaler Hypertonie und begleitender respiratorischer Insuffizienz, oder bei Patienten mit Rechts-Links-Shunt, ist die Anzahl der Partikel auf 100 000 – 200 000 zu reduzieren.


Für die Untersuchung ist bei Neugeborenen die Anzahl der Partikel auf maximal 50 000 und bei 1-jährigen Kindern auf maximal 150 000 zu beschränken.


Bei Vorliegen eines Rechts-Links-Shunts sollte die Anzahl der Partikel bei Neugeborenen auf 1000 – 5000, bei 1-jährigen Kindern auf 5000 – 15 000, bei 5- und 10-jährigen Kindern auf 20 000 – 30 000 und bei 15-jährigen Kindern auf 20 000 – 70 000 beschränkt werden.


Bei Kindern wird entsprechend der Empfehlung der “Paediatric Task Group der European Association of Nuclear Medicine” die anzuwendende Aktivität durch Multiplikationder für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:


3 kg = 0,1 4 kg = 0,14 6 kg = 0,19 8 kg = 0,23 10 kg = 0,27

12 kg = 0,32 14 kg = 0,36 16 kg = 0,40 18 kg = 0,44 20 kg = 0,46

22 kg = 0,50 24 kg = 0,53 26 kg = 0,56 28 kg = 0,58 30 kg = 0,62

32 kg = 0,65 34 kg = 0,68 36 kg = 0,71 38 kg = 0,73 40 kg = 0,76

42 kg = 0,78 44 kg = 0,80 46 kg = 0,82 48 kg = 0,85 50 kg = 0,88

52-54 kg = 0,90 56-58 kg = 0,92 60-62 kg = 0,96 64-66 kg = 0,98 68 kg = 0,99


Für ältere Patienten ist keine besondere Dosierung vorgesehen.


Bestimmung von Volumen und Aktivität des Pertechnetats in Verbindung mit der Anzahl der Macrosalb-Partikel pro Dosis

Zur Berücksichtigung der Anzahl der Macrosalb-Partikel pro Dosis bei der Bestimmung des Volumens und der Radioaktivität des zur Herstellung des Radiopharmakons verwendeten Pertechnetats wurden Diagramme erstellt, die nachstehend beschrieben werden.

Die in den folgenden Tabellen angegebenen Zahlen wurden aus einem Mittelwert von 4,5 Millionen Macrosalb-Partikeln pro Fläschchen errechnet.

Der erste Schritt ermöglicht die Bestimmung des Markierungsvolumens des Fläschchens in Abhängigkeit vom Volumen und von der Anzahl der pro Dosis injizierten Macrosalb- Partikel. Hierbei wird folgende Formel verwendet:




Markierungsvolumen = Anzahl Macrosalb-Partikel pro Fläschchen x lnjektionsvolumen

Anzahl pro Dosis injizierter Macrosalb-Partikel

Die Tabellen 1 und 2 zeigen Beispiele für Injektionsvolumina von 0,3, 0,5, 0,8 und 1 ml.

Der zweite Schritt ermöglicht die Bestimmung der Radioaktivität, die dem Fläschchen zur Markierung zugesetzt wird, in Abhängigkeit von der injizierten Radioaktivität und den vorher festgelegten Parametern. Hierbei wird folgende Formel verwendet:

Gesamtradioaktivität des Fläschchens = injizierte Radioaktivität x Markierungsvolumen

Injektionsvolumen


Tabelle 1


Bestimmung des Markierungsvolumens aus dem Volumen und der Anzahl der zu injizierenden Macrosalb-Partikel und ausgehend davon, dass ein Fläschchen 4,5 Millionen Macrosalb-Partikel enthält


Anzahl der pro Dosis zu injizierenden Macrosalb-Partikel

zu injizierendes Volumen (ml)


0,3

0,5

0,8

1,0

700.000

1,9

3,3

5,1

6,5

600.000

2,3

3,8

6,0

7,5

500.000

2,7

4,5

7,2

9,0

400.000

3,4

5,6

9,0


300.000

4,5

7,5



250.000

5,4

9,0



200.000

6,8




150.000

9,0






= Markierungsvolumen (ml)



= zu Injizierendes Volumen (ml)



= Anzahl der zu injizierenden Macrosalb-Partikel/Dosis



Tabelle 2


Bestimmung der Anzahl der injizierten Macrosalb-Partikel in Abhängigkeit vom Markierungsvolumen des Fläschchens und vom zu injizierenden Volumen; ausgehend davon, dass ein Fläschchen 4,5 Millionen Macrosalb-Partikel enthält


Markierungsvolumen (ml)

zu injizierendes Volumen (ml)


0,3

0,5

0,8

1,0

3

450.000

750.000



4

330.000

560.000



5

270.000

450.000

720.000


6

225.000

375.000

600.000

750.000

7

190.000

320.000

515.000

640.000

8

170.000

280.000

450.000

560.000

9

150.000

250.000

400.000

500.000

10

135.000

225.000

360.000

450.000



= Markierungsvolumen (ml)



=zu injizierendes Volumen (ml)



= Anzahl der zu injizierenden Macrosalb-Partikel/Dosis



Markierungsanweisungen

Technetium (99mTc) Macrosalb zur Injektion ist eine weiße Suspension von Partikeln, die sich bei längerem Stehen absetzen können.


Die zur Markierung benötigte Aktivitätsmenge von zwischen 370 MBq und 3,7 GBq liegt in einem Volumen von mind. 1 ml bis max. 10 ml vor.


Der pyrogenfreie Inhalt, der von Spendern stammt, die auf das Nichtvorhandensein von Hepatitis-C, HIV-1 und HIV-2 getestet wurden, wird mit Natrium[99mTc]Pertechnetat, (Fission/Non-Fission, welches den Anforderungen der Ph.Eur entspricht) zur Injektion markiert.


Die benötigte Menge 99mTc (Minimum 370 MBq, Maximum 3,7 GBq) in 1 - 10 ml Volumen wird unter aseptischen Bedingungen zu einer Flasche TechneScan®LyoMAA gegeben.

Es soll keine Belüftungskanüle verwendet werden, ein eventueller Überdruck in der Flasche wird durch Aufziehen eines Luftvolumens gleich dem eingebrachten Eluat­volumen ausgeglichen. Das Fläschchen wird einige Male vorsichtig geschwenkt, um die Komponenten zu mischen. Anschließend erfolgt 5 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur.

Die Lösung soll vor der Entnahme nochmals durch leichtes Schwenken homogenisiert werden. Unter keinen Umständen sollte die Präparation mit Luft in Kontakt kommen.


Markierungsausbeute: ³90%

freies Pertechnetat: £10%

pH: 5,0 - 7,0



Anleitung zur Qualitätskontrolle

Die Markierungsausbeute wird 5 Minuten nach Markierung bestimmt. Die Bestimmung von freiem 99mTc Technetium erfolgt durch Membranfiltration mit einem Polycarbonat­mem­bran­­filter mit 3 mm Porenweite und einem Durchmesser von 13 – 25 mm. Hierzu werden 0,2 ml der Injektionslösung auf die Membran aufgetragen und mit 20 ml einer 0.9 % iger Kochsalzlösung nachgespült. Die auf dem Polycarbonatfilter verbleibende Radioaktivität wird mit einem geeigneten Detektor gemessen und darf nicht weniger als 90 % der Radioaktivität der Gesamtlösung betragen.



Art und Dauer der Anwendunq

Eine Schilddrüsenblockade vor Applikation der [99mTc]Technetium-Macrosalb-Injektionssuspension kann helfen, die Strahlenbelastung der Schilddrüse zu verringern, indem die Aufnahme des durch Metabolisierung in geringen Mengen entstehenden [99mTc]Technetium-Pertechnetats in diesem Organ reduziert wird.


Intravenöse Anwendung nach Radiomarkierung

Der Inhalt der Spritze muss vor der Injektion nochmals vorsichtig geschwenkt werden, um eine gleichmäßige Verteilung der Partikel zu erreichen. Es sollte eine dünne Kanüle verwendet werden, um vorhandene Aggregate aufzulösen.

Nachdem der Patient gehustet und mehrfach tief durchgeatmet hat, wird das Arzneimittel langsam während 3 bis 5 respiratorischer Zyklen bzw. über mindestens 30 Sekunden intravenös injiziert, nach Möglichkeit aber nicht über einen liegenden Venenkatheter. Hierbei ist streng darauf zu achten, dass das radioaktive Material nicht in das umgebende Gewebe gelangt und kein Blut aspiriert wird, da sonst die Gefahr besteht, dass sich größere Aggregatkomplexe bilden. Der Patient soll während der Injektion auf dem Rücken liegen oder bei Patienten mit Orthopnoe so dicht wie möglich an diese Position herankommen. Die Lungenuntersuchung kann sofort nach der Injektion beginnen.

Das Arzneimittel sollte innerhalb von 6 Stunden nach Markierung angewendet werden.


Die intravenöse Injektion erfolgt nach offizieller Empfehlung in Rückenlage, wodurch die kraniokaudale Differenz ausgeglichen wird. Andererseits gibt es Quellen, die anraten, die Injektion in der gleichen Position vorzunehmen, in der auch die Inhalation von radioaktivem Edelgas oder von Aerosolen erfolgt, d. h. vorzugsweise im Sitzen, wobei diese Position mindestens 5 Min. vorher eingenommen werden soll. Hierdurch wird bei zeitversetzter Untersuchung von Ventilation und Perfusion und infolge der besseren Belüftung der Lungen im Sitzen der Gefahr von falschpositiven Befunden vorgebeugt.


Überdosierung und andere Dosierungsfehler

Bei Überdosierung der Partikelzahl kann es zu einer hämodynamisch wirksamen Gefäßblockade kommen. Bei ausgeprägten Veränderungen von Atmung, Puls und Blutdruck sind atmungs- und kreislaufstabilisierende Maßnahmen zu ergreifen.

Bei Überdosierung der Radioaktivität kann die Strahlenexposition, die durch freies [99mTc]Technetium bedingt ist, durch forcierte Diurese und häufige Blasenentleerung reduziert werden.


Nebenwirkungen

Sehr selten können nach intravenöser Verabreichung von [99mTc]Technetium-Macrosalb Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, Schüttelfrost, Schwindel, Übelkeit, Gesichtsrötung und Schwitzen sowie Beeinträchtigungen der Herz-Kreislauf­funktion, wie Veränderungen von Atmung, Puls, Blutdruck und Kollaps auftreten. Diese Reaktionen können auch mit Verzögerung auftreten. Lokale allergische Reaktionen an der Injektionsstelle wurden beobachtet.


Treten Symptome wie Rötung, Juckreiz, Niesen, Husten, Schwitzen oder Frieren, Luftnot, Übelkeit, Erbrechen, Ödeme, Urtikaria oder andere Überempfindlichkeitsreaktionen während der Injektion auf, ist die Zufuhr des Arzneimittels sofort zu unterbrechen. Eine Notfallausrüstung einschließlich der für eine Behandlung erforderlichen Medikamente muss bereit gestellt sein.


Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität dieses Arzneimittels bei 2,2 mSv.


Der Patient soll vom behandelnden Arzt aufgefordert werden, dem Arzt oder Apotheker jede Nebenwirkung mitzuteilen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt ist.


Hinweise

Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfallzeitpunktes nicht mehr angewendet werden. Der Verfallzeitpunkt (18 Monate nach Produktion) ist auf dem Etikett der Abschirmung (versiegelter Behälter) angegeben.


Haltbarkeit nach Anbruch

Nach Rekonstitution ist die Lösung 6 Stunden verwendbar.


Lager- und Aufbewahrungshinweise

TechneScan®LyoMAA ist gekühlt bei 2ºC-8°C zu lagern.


Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung

Nicht verwendete markierte Lösung von 99mTc TechneScan®LyoMAA kann man im gesicherten Bereich stehen lassen, bis die Aktivität so weit abgesunken ist, dass das Präparat nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr als radioaktiv gilt und als normaler Abfall entsorgt werden kann.

Radioaktive Abfälle sind gemäß den nationalen Bestimmungen für radioaktives Material zu entsorgen.


Das zur Fraktionierung verwendete Blutplasma aus dem das Albumin vom Menschen gewonnen wird, stammt aus Belgien.



Stand der Information

Mai 2006



Zusätzliche Information für Fachkreise


VerschreibungsstatusFehler! Textmarke nicht definiert./Fehler! Textmarke nicht definiert.Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum zur Lungendiagnostik (ATC-Code V09E B01)

Nach intravenöser Injektion von [99mTc]Technetium-Makrosalb kommt es zu einem zeitlich begrenzten Verschluss von Lungenkapillaren und Arteriolen, welcher proportional der momentanen regionalen Lungendurchblutung ist.


Pharmakokinetische Eigenschaften

Das Prinzip der Perfusions-Szintigraphie ist die Kapillarblockade. Nach intravenöser Injektion werden mehr als 90% der Macrosalb-Aggregate bei der ersten Lungenpassage in den Arteriolen und Kapillaren der Lunge zurückgehalten. Der Durchmesser der meisten Makroaggregate liegt zwischen 10 und 50 Mikrometer. In Abhängigkeit von der Zahl der injizierten Partikel und vielleicht auch der Partikelgrößenverteilung wird etwajede 1 000 000. Kapillare (Durchmesser < 20 Mikrometer) bzw. jede 1 000. Arteriole (Durchmesser > 20 Mikrometer) vorübergehend verschlossen. Das Ausmaß der regionalen Mikroembolisierung ist dabei direkt proportional der momentanen regionalen Lungenperfusion. Größere Partikel können zu einem Verschluss größerer Gefäße führen und damit Ursache artifizieller Durchblutungsstörungen sein. Hämodynamische Veränderungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Partikelgröße der [99mTc]Technetium-Albumin-­Makroaggregate.

Die Eliminierung der Makroaggregat-Partikel aus der Lunge erfolgt durch mechanische Fragmentierung durch die systolisch-diastolischen Druckimpulse innerhalb der Kapillare und durch den enzymatischen Abbau mit anschließender Phagozytose durch die Makrophagen des retikuloendothelialen Systems. Im Rahmen der Elimination kommt es zu einer Aktivitäts­anreicherung in der Leber und den Nieren. Die Leberanreicherung, 30 Minuten nach Injektion, beträgt 0,25 %. Die Partikel werden aus der Lunge mit einer biologischen Halbwertszeit von ca. 1-20 Stunden eliminiert basierend auf der Annahme, dass die HWZbioleinem monoexponentiellen Kurvenverlauf entspricht. Geht man von einem biexponentiellen Kurvenverlauf aus, wird in der raschen initialen Phase eine HWZbiolvon 3,3 – 6 Stunden und in der langsamen Phase von ca. 3 Tagen beschrieben. Die renale Exkretion der Aktivität liegt zwischen 20 – 40 % innerhalb der ersten 24 Stunden und zwischen 42 – 95% innerhalb 48 Stunden. Liegt ein Rechts-Links-Shunt vor, gelangt ein Teil der Makroaggregate in den großen Kreislauf und wird dort im Kapillarbett abgefangen. In diesem Falle ist beispielsweise eine zerebrale oder renale Embolisierung möglich.


Toxikologische Eigenschaften

Die toxischen Effekte der Humanalbumin-Makroaggregate (MAA) hängen ab von ihrer Anzahl und Größe. Der für die Toxizität verantwortliche pathophysiologische Mechanismus ist ein Anstieg des Lungenblutdrucks. Bei Hunden treten nach Injektion von Partikeln mit einem Durchmesser von 10 – 50 µm (20-25 mg/kg KG) Anzeichen einer pulmonalen Toxizität (z.B. Tachypnoe) auf. Dosen von 20 – 50 mg/kg KG von Partikeln mit einem Durchmesser von 35 µm können wegen Versagen der Atmung zum plötzlichen Tod führen. Mikroinfarkte wurden nach intra-arterieller Verabreichung von 6 mg pro 100 g Hirn beobachtet (simuliert einen Rechts-Links-Shunt).

Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität sowie zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen nicht vor.


Strahlenexposition

Die Daten zur Strahlenexposition stammen aus der ICRP-Veröffentlichung 80. [99mTc]Technetium zerfällt unter Emission von -Strahlung der mittleren Energie von 140 keV und der Halbwertszeit von ca. 6 Stunden zu [99Tc]Technetium, das quasi als stabil angesehen werden kann.

Absorbierte Dosis [99mTc]Albumin-Makroaggregate pro applizierte Aktivität (mGy/MBq)

Organ

Erwachs.

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,0068

0,0088

0,013

0,019

0,031

Blase

0,0087

0,011

0,014

0,016

0,030

Knochenoberfläche

0,0051

0,0064

0,0091

0,014

0,026

Gehrin

0,00092

0,0012

0,0020

0,0032

0,0055

Brustdrüse

0,0050

0,0056

0,0099

0,014

0,021

Gallenblase

0,0056

0,0070

0,010

0,016

0,024

Magen-Darm-Trakt






Magen

0,0037

0,0052

0,0080

0,012

0,020

Dünndarm

0,0020

0,0026

0,0043

0,0068

0,012

Kolon

0,0019

0,0026

0,0043

0,0069

0,012

oberer Dickdarm

0,0022

0,0029

0,0050

0,0083

0,014

unterer Dickdarm

0,0016

0,0021

0,0033

0,0050

0,0095

Herz

0,0096

0,013

0,018

0,025

0,038

Nieren

0,0037

0,0048

0,0072

0,011

0,018

Leber

0,016

0,021

0,030

0,042

0,074

Lunge

0,066

0,097

0,13

0,20

0,39

Muskeln

0,0028

0,0037

0,0052

0,0077

0,014

Ösophagus

0,0061

0,0077

0,011

0,015

0,022

Ovarien

0,0018

0,0023

0,0035

0,0054

0,010

Pankreas

0,0056

0,0075

0,011

0,017

0,029

rotes Knochenmark

0,0032

0,0038

0,0053

0,0072

0,012

Haut

0,0015

0,0017

0,0027

0,0043

0,0078

Milz

0,0041

0,0055

0,0083

0,013

0,022

Testes

0,0011

0,0014

0,0022

0,0033

0,0062

Thymus

0,0061

0,0077

0,011

0,015

0,022

Schilddrüse

0,0025

0,0033

0,0057

0,0090

0,016

Uterus

0,0022

0,0028

0,0042

0,0060

0,011

sonstige Gewebe

0,0028

0,0036

0,0050

0,0074

0,013

Effektive Dosis pro verabreichter Aktivität (mSv/MBq)

0,011

0,016

0,023

0,034

0,063


Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen bei einer verabreichten Aktivität von 150 MBq (maximale empfohlene Dosis für die planare Lungenperfusionsszintigraphie) ca. 1,7 mSv. Die absorbierte Dosis im Zielorgan Lunge beträgt dabei ca. 10 mGy und in den kritischen Organen Nebenniere, Blasenwand, Leber, Pankreas und Milz 1,0, 1,3, 2,4, 0,8 und 0,6 mGy.



24