iMedikament.de

Thomasin-Tropfen

Document: 04.12.2013   Fachinformation (deutsch) change

Seite 1 von 10

Note for users

This template is based on QRD-template Version 1.3 (04/2010).

All information in red is notpart of the submission. Therefore delete these parts before finalisation. Do not use free formatting, only use the providedparagraph styles.

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Thomasin®-Tropfen 15 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Etilefrinhydrochlorid

1g Lösung (entspricht 30 Tropfen) Thomasin®-Tropfen 15 mg/g Tropfen zum Einnehmen, Lösung enthält 15 mg Etilefrinhydrochlorid, 1 ml Thomasin®-Tropfen enthält 30 Vol.-% Alkohol.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3.    DARREICHUNGSFORM

Tropfen zum Einnehmen, Lösung

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Kreislaufregulationsstörungen mit Hypotonie, die im Stehtest mit Beschwerden wie Schwindel, Schwächegefühl, Blässe, Schweißausbruch, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen sowie mit deutlichem Blutdruckabfall ohne Anstieg der Herzschlagrate einhergehen.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene erhalten als mittlere Tagesdosis 30 mg (20 - 50 mg) Etilefrinhydrochlorid.

Tropfen zum Einnehmen. Lösung: 2- bis 3-mal täglich 30 Tropfen, entsprechend 30 - 45 mg Etilefrinhydrochlorid. Die Flasche Thomasin®-Tropfen muss zur Entnahme senkrecht gehalten werden.

Thomasin®-Tropfen ist vorzugsweise vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen. Sie sollten nicht mehr am späten Nachmittag oder Abend eingenommen werden, da ihre anregende Wirkung das Einschlafen erschweren kann.

Die Notwendigkeit der Einnahme sollte regelmäßig überprüft werden.

Kinder

Über die Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen Etilefrinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1)

-    hypotone Kreislaufregulationsstörungen mit hypertoner Reaktion im Stehtest

-    Hypertonie

-    Thyreotoxikose

-    Phäochromozytom

-    Engwinkelglaukom

-    Entleerungsstörungen der Harnblase mit Restharnbildung, insbesondere bei ProstataAdenom

-    sklerotische Gefäßveränderungen

-    koronare Herzkrankheit

-    dekompensierte Herzinsuffizienz

-    tachykarde Herzrhythmusstörungen

-    Herzklappenstenose und Stenose der großen Arterien

-    hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie.

-    erstes Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)

-    Stillzeit

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei

-    Diabetes mellitus

-    Hyperthyreose

-    Hyperkalzämie, Hypokaliämie

-    schweren Nierenfunktionsstörungen

-    Cor pulmonale.

-    Herzrhythmusstörungen

-    schweren kardiovaskulären Erkrankungen.

In diesen Fällen sollte Thomasin®-Tropfen in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis und unbedingt unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

Die Anwendung von Thomasin®-Tropfen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Dieses Arzneimittel enthält 30 Vol.-% Alkohol.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittel und sonstige Wechselwirkungen

Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen

mögliche Wirkung

-    Reserpin

-    Guanethidin

-    Mineralocorticoide (Fludrocortison)

-    trizyklische Antidepressiva

-    Sympathomimetika

-    Schilddrüsenhormone

-    Antihistaminika

sympathomimetische Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)

-    MAO-Hemmer

-    Dihydroergotamin

- Atropin

Anstieg der Herzfrequenz

- Alpha- bzw. Betarezeptorenblocker

Blutdruckabfall bzw. -anstieg mit Bradykardie (verlangsamte Herzschlagfolge)

- Antidiabetika

Blutzuckersenkung wird vermindert

-    Herzwirksame Glykoside

-    Halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe in Inhalationsanästhetika (z. B. Halothan)

mögliches Auftreten von Herzrhythmusstörungen

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Thomasin®-Tropfen darf in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten nicht eingenommen werden, da Tierversuche Hinweise auf eine teratogene Wirkung bei hohen Dosen Etilefrin ergeben haben und Erfahrungen beim Menschen nicht vorliegen. Ab 4. Schwangerschaftsmonat ist eine Einnahme möglich, wenn das der behandelnde Arzt befürwortet.

Etilefrinhydrochlorid kann die uteroplazentare Durchblutung beeinträchtigen und zu Gebärmuttererschlaffungen führen.

Während der Stillzeit darf Thomasin®-Tropfen nicht angewendet werden, da ein Übergang von Etilefrin in die Muttermilch nicht auszuschließen ist und bei Säuglingen keine Erfahrungen vorliegen (siehe auch Abschnitt 5.3).

Es wurden keine Untersuchungen zu den Auswirkungen auf die Fertilität durchgeführt..

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Thomasin®-Tropfen: Auf Grund des Alkoholgehalts kann die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt sein!

Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Allerdings sollten Patienten darauf hingewiesen werden, dass unerwünschte Wirkungen wie Schwindel während der Behandlung mit Etilefrinhydrochlorid auftreten könnten. Deshalb sollte beim Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen zur Vorsicht geraten werden.

4.8    Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Erkrankungen des Immunsystems

Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit (allergische Reaktionen)

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Unruhe

Gelegentlich: Schlafstörungen, Angstgefühl

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen Gelegentlich: Tremor, Schwindelgefühl

Herzerkrankungen

Häufig: Herzrhythmusstörungen (auch ventrikulär), Tachykardie

Gelegentlich: Palpitationen

Sehr selten: Beschwerden durch Angina pectoris

Gefäßerkrankungen

Sehr selten: überschießender Blutdruckanstieg (eventuell mit Kopfschmerzen und Muskelzittern)

Erkrankungen des Gastrointestionaltrakts

Häufig: Magen-Darm-Beschwerden Gelegentlich: Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Diaphorese

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http:/www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

-    Nach Einnahme hoher Dosen kann es zu Tachykardie, Arrhythmie, überschießendem Blutdruckanstieg (evtl. mit Kopfschmerzen), Schweißausbruch, Erregung, Übelkeit und Erbrechen kommen.

-    Bei Säuglingen und Kleinkindern kann eine Überdosierung zu einer zentralen Atemdepression und Koma führen.

-    Als Gegenmaßnahmen kommen - abhängig von der Stärke der Symptome und unter Berücksichtigung der Wirkungsdauer - in Frage:

-    Entfernung des Arzneimittels aus dem Gastrointestinaltrakt durch Magenspülung, gefolgt von der Anwendung medizinischer Kohle und salinischer Abführmittel.

-    In schweren Fällen sind Maßnahmen der Intensivmedizin unter Kontrolle von EKG, Blutdruck und Venendruck zu ergreifen. Eine überschießende sympathomimetische Wirkung am Herzen lässt sich mit Betarezeptorenblockern kompensieren.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Kardiostimulantien, exkl. Herzglykoside ATC- Code: C01CA01

Etilefrinhydrochlorid ist ein vorwiegend direkt und peripher wirkendes Sympathomimetikum vom Phenylethylamin-Typ mit Affinität zu adrenergen Alpha- und Betarezeptoren.

Die Blutdrucksteigerung ist neben der durch Alpha-Adrenozeptorenstimulation bedingten Vasokonstriktion auf die positiv inotrope und positiv chronotrope Wirkung am Herzen infolge eines betasympathomimetischen Effektes zurückzuführen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Etilefrin wird nahezu vollständig enteral resorbiert.

Maximale Plasmaspiegel werden nach 0,98 ± 0,36 Stunden erreicht.

Die Plasmahalbwertszeit bezogen auf Gesamt-Etilefrin im Plasma beträgt nach Einnahme der Tropfen 3 Stunden.

Die biologische Verfügbarkeit von Etilefrin nach oraler Gabe wird maßgeblich durch Firstpass-Extraktion in der Darmwand bestimmt. Hieraus erklärt sich eine absolute Bioverfügbarkeit von Etilefrin nach oraler Applikation von ca. 55 %.

Im Jahr 1994 wurde die Bioverfügbarkeit der 2 Thomasin®-Präparate an 16 Probanden untersucht und mit einem Referenzpräparat verglichen.

In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse (mittlere Plasmaspiegelverläufe mit Streubreiten im Vergleich zu einem Referenzpräparat) aufgeführt.

Testpräparate    Referenzpräparat

Tablette    Lösung

Max. Plasmakonz.

(C max)

Zeitpunkt d. max. Plasmakonz. (tmax) Fläche unter d. Konz.-Zeit-Kurve


(AUC 0-4


580,61

± 100,72 ng/ml

0,88 ± 0,41 h

2096,9

± 387,05 ng/ml-h


533,17

± 97,82 ng/ml

0,98 ± 0,36 h 2037,87

± 225,37 ng/ml.h


520.8

± 97,78 ng/ml

1.08    ± 0,48 h 2020,05

± 375,24 ng/ml-h


Plasmakonzentration-Zeit-Profil von Etilefrin nach Verabreichung oraler Formen

600

500 400 300 200 100 0


E tilefrin [ng/ml]

0    5    10    15    20    25    30

Zeit [h]


Verteilung

Der Plasmaspiegelverlauf von Etilefrinbase nach intravenöser Gabe lässt sich durch ein offenes Zweikompartimentmodell beschreiben. Die Verteilung erfolgt mit einer Halbwertszeit der Alpha-Phase von 15 Minuten, die Elimination mit einer Halbwertszeit der Beta-Phase von 2,4 Stunden.

Proteinbindung

Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 23 %.

Biotransformation

Etilefrin wird nur unwesentlich von der Monoaminooxidase (MAO) metabolisiert.

Elimination

Innerhalb 24 Stunden nach oraler Gabe von Etilefrinhydrochlorid werden ca. 2 % der applizierten Dosis unverändert und ca. 69 % als Schwefelsäurekonjugat renal eliminiert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a)    Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden an Maus und Ratte durchgeführt. Bei oraler Applikation ergab sich eine LD50 von 345 mg/kg bzw. 187 mg/kg, bei i.v. Applikation 10,5 mg/kg bzw. 5,3 mg Etilefrinhydrochlorid/kg.

b)    Chronische/ subchronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratte und Hund durchgeführt. Es ergaben sich keine Hinweise auf toxische Nebenwirkungen.

c)    Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Untersuchungen auf ein mutagenes Risiko von Etilefrin liegen nicht vor.

Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Etilefrin liegen nicht vor.

d) Reproduktionstoxizität

Im Tierversuch ergaben sich bei einer Spezies (Kaninchen) Hinweise auf teratogene Schädigungen (Gaumenspalten) in hohen Dosierungen. Bei der Ratte traten Retardierungserscheinungen ab 30 mg/kg auf.

Untersuchungen zum Übergang von Etilefrin in die Muttermilch liegen nicht vor.

6.    PHARMAZEUTISCHE EIGENSCHAFTEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Thomasin®-Tropfen: Anisöl, Ethanol 96 %, Gereinigtes Wasser, Salzsäure 10 % (zur pH-Einstellung)

Thomasin®-Tropfen ist gluten- und lactosefrei.

6.2    Inkompatibilitäten bisher nicht bekannt

6.3    Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

Die Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch beträgt 6 Monate.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Die Glasflasche fest verschlossen halten.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Klare, farblose Lösung.

Packungen mit 20 ml bzw. 50 ml (N2) in Glasflaschen

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung <und sonstige Hinweise zur Handhabung>

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

APOGEPHA Arzneimittel GmbH

Kyffhäuserstr. 27

01309 Dresden

Tel.: 0351 3363-3

Fax: 0351 3363-440

info@apogepha.de

www.apogepha.de

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

3000573.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

22.05.2000/03.12.2008

10.    STAND DER INFORMATION

November 2013

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig