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Topiramat-Biomo 25 Mg Filmtabletten

Document: 29.06.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


topiramat-biomo®25 mgFilmtabletten

topiramat-biomo®50 mgFilmtabletten

topiramat-biomo®100 mgFilmtabletten


2. QUALITATIVEUND QUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: Topiramat


topiramat-biomo 25 mg Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 25 mg Topiramat.

topiramat-biomo 50 mg Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 50 mg Topiramat.

topiramat-biomo 100 mg Filmtabletten:

1 Filmtablette enthält 100 mg Topiramat.


Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat


DievollsndigeAuflistungdersonstigenBestandteilesieheAbschnitt6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten


topiramat-biomo 25 mg Filmtabletten:

Weiße, runde, überzogene Tabletten mit ‚T’ Logo auf der einen Seite und ‚25’ auf der anderen Seite eingraviert.


topiramat-biomo 50 mg Filmtabletten:

Orange-farbige, runde, überzogene Tabletten mit ‚T’ Logo auf der einen Seite und ‚50’ auf der anderen Seite eingraviert.


topiramat-biomo 100 mg Filmtabletten

Gelbe, runde, überzogene Tabletten mit ‚T’ Logo auf der einen Seite und ‚100’ auf der anderen Seite eingraviert.


4. KLINISCHEANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


MonotherapiebeiErwachsenen,JugendlichenundKindernab6 Jahrenmitfokalen Krampfanfällen mitoderohnesekundärgeneralisiertenAnfällenundprimärgeneralisiertentonisch-klonischen Anfällen.


ZusatztherapiebeiKindernab2 Jahren,JugendlichenundErwachsenenmitfokalenAnfällenmitoder ohnesekundärerGeneralisierungoderprimärgeneralisiertentonisch-klonischenAnfällenundzur Behandlungvon Anfällen,diemitdemLennox-GastautSyndromassoziiertsind.


TopiramatistindiziertbeiErwachsenenzurProphylaxevonMigräne-Kopfschmerzennach sorgltigerAbwägung möglicheralternativerBehandlungsmethoden.Topiramatistnichtvorgesehen für die Akutbehandlung.


4.2 Dosierung, ArtundDauer der Anwendung


Allgemein


EswirdempfohlendieTherapiemiteinergeringenDosiszu beginnengefolgtvoneinerTitrationbis zur wirksamen Dosis. Dosis undTitrationsgeschwindigkeitsolltensichnachdemklinischen Ansprechenrichten.


topiramat-biomoistinFormvonFilmtablettenverfügbar.Eswird empfohlen,dassdieFilmtablettennichtgeteiltwerden.


EsistnichtnotwendigdieTopiramat-Plasmakonzentrationenzu überwachen,umdieTherapiemit topiramat-biomozu optimieren.In seltenen Fällen kann die Ergänzungvon Topiramat zu Phenytoineine Anpassungder Phenytoindosiserfordern, umeinoptimalesklinischesErgebnis zu erzielen.Die ErgänzungoderdasAbsetzenvonPhenytoinundCarbamazepinalsZusatztherapiemittopiramat-biomokann eine Anpassungder Dosisvon topiramat-biomoerfordern.


topiramat-biomokann unabhängigvon den Mahlzeiten eingenommen werden.


BeiPatienten mitoderohneAnlleoderEpilepsieinderAnamnesesolltenantiepileptischeArzneimitteleinschließlichTopiramatschrittweiseabgesetztwerden,umdasPotentialfürKrampfanfälleodereinenAnstiegderAnfallsfrequenzzuminimieren.InklinischenStudienwurdendieTagesdosenbeiErwachsenenmitEpilepsieinchentlichenIntervallenum50-100 mgreduziert und um25-50 mgbeiErwachsenen, dieTopiramat inDosen bis zu 100 mg/Tagzur Migräne- Prophylaxeerhielten.In klinischenStudienmitKindernwurdeTopiramatschrittweiseübereine Dauer von 2-8 Wochenabgesetzt.


MonotherapieEpilepsie


Allgemein


WennbegleitendeAntiepileptikaabgesetztwerden,umeineMonotherapiemitTopiramatzu erreichen,sinddieAuswirkungen, diediesauf die Anfallkontrollehaben kann, inErwägungzu ziehen.Sofern nichtSicherheitsbedenkeneinsofortigesAbsetzendesbegleitenden Antiepileptikums erfordern, wirdeinschrittweises AusschleicheninderHöhe von etwaeinemDrittelder bislang verabreichtenAntiepileptikadosisallezweiWochenempfohlen.


WennenzyminduzierendeArzneimittelabgesetztwerden,wirdderTopiramat-Spiegelansteigen.Wennklinischindiziert,kanneineReduzierungdertopiramat-biomo(Topiramat)Dosiserforderlichsein.


Erwachsene


DieDosierungunddieTitrationsolltesich nach demklinischenAnsprechenrichten.DieTitration solltemit25 mgabendsübereineWochebeginnen.DieDosis solltedannin1-oder2-wöchentlichen IntervalleninSchrittenvon25oder50 mg/Tag,verteiltaufzweiDosen, erhöhtwerden.Wennder PatientdasTitrationsschemanichttolerierenkann,könnenkleinereSchritteoderlängereIntervalle zwischen den Erhöhungenangewendet werden.


DieempfohleneinitialeZieldosisfürdieTopiramat-MonotherapiebeträgtbeiErwachsenen 100 mg/Tagbis200 mg/Tag,verteiltaufzweiDosen.DiemaximaleempfohleneTagesdosisbeträgt 500 mg/TagverteiltaufzweiDosen.EinigePatientenmitrefrakrenFormenderEpilepsiehabeneine Topiramat-MonotherapiebeiDosenvon1000 mg/Tagtoleriert.DieseDosisempfehlungengeltenfür alleErwachseneneinschließlichältererPatienten beiNicht-Vorliegeneinerzugrundeliegenden Nierenerkrankung.


PädiatrischePatienten (Kinder über 6 Jahren)


DieDosierungunddieTitrationsratesolltesich nachdemklinischenErfolgrichten.DieBehandlung von Kindernüber6 JahrensollteindererstenWochemit0.5 bis1 mg/kgabendsbeginnen.DieDosis solltedannin1-oder2wöchentlichenIntervalleninSchrittenvon0,5oder1 mg/kg/Tag, verteiltauf zweiDosen, erhtwerden. WenndasKind dasTitrationsschemanichttolerierenkann, können kleinereSchritteoderlängereIntervallezwischen denErhöhungen angewendet werden.


AbhängigvomklinischenAnsprechenliegtdieempfohleneinitialeZieldosisrdieTopiramat-MonotherapiebeiKindernüber6 JahrenimBereichvon100 mg/Tag(diesentspricht2,0 mg/kg/Tag bei616 jährigenKindern).


Zusatztherapie(fokaleepileptischeAnfällemitoderohnesekundäreGeneralisierung, primärgeneralisiertetonisch-klonische Anlleoderepileptische Anfälle, die mit demLennox-GastautSyndromassoziiertsind)


Erwachsene


DieTherapie solltemit25-50 mgabends über eineWoche beginnen. Die Anwendunggeringerer initialerDosenwurdeberichtet,abernichtsystematisch untersucht.AnschließendsolltedieDosisin ein-oderzweiwöchentlichen Intervallenum25-50 mg/Tag, verteiltaufzweiDosen, gesteigertwerden.EinigePatientenkönneneineWirksamkeitbeieinmalglicherDosierungerreichen.


InklinischenStudienzurZusatztherapiewaren200 mgdieniedrigstewirksameDosis.Dieübliche Tagesdosisbeträgt200-400 mg verteiltaufzweiDosen.


DieseDosisempfehlungengeltenralleErwachseneneinschließlichältererPatientenbeiNicht- Vorliegen einerzugrundeliegendenNierenerkrankung(sieheAbschnitt4.4).


PädiatrischePatienten (Kinder ab2 Jahren)


DieempfohleneGesamttagesdosisvontopiramat-biomo(Topiramat)alsZusatztherapieliegtungefährbei5 bis 9 mg/kg/TagverteiltaufzweiDosen.DieTitrationsollteindererstenWochemit25 mg(oderweniger, basierend auf einemBereichvon 1 bis 3 mg/kg/Tag)abends beginnen. Die Dosis solltedann in1-oder2wöchentlichenIntervalleninSchrittenvon1 bis 3 mg/kg/Tag(verteiltaufzweiDosen) erhöhtwerden,umeinoptimalesklinischesAnsprechen zu erreichen.


Tagesdosenbiszu 30 mg/kg/TagwurdenuntersuchtundimAllgemeinenguttoleriert.


Migräne


Erwachsene


DieempfohleneGesamttagesdosis vonTopiramatzurProphylaxevonMigräne-Kopfschmerzen beträgt100mg/Tag,verteiltaufzweiDosen. DieTitrationsolltemit25 mgabendsübereineWoche beginnen.DieDosis solltein Schrittenvon 25 mg/Tag, verabreichtin 1-wöchentlichenIntervallen, erhöhtwerden.WennderPatientdasTitrationsschemanichttolerieren kann,könnenlängereIntervalle zwischen den Dosisanpassungen angewendet werden.EinigePatienten können von einer Gesamttagesdosis von 50 mg/Tagprofitieren.Patienten haben eineGesamttagesdosisbis zu 200 mg/Tagerhalten. DieseDosis kannfür manche Patienten von Vorteil sein,dennoch wird wegen einer erhtenInzidenzan Nebenwirkungen zur Vorsicht geraten.


PädiatrischePatienten


Aufgrund unzureichenderDatenzur UnbedenklichkeitundWirksamkeit,wirdtopiramat-biomo(Topiramat)

nichtfürdieBehandlungoderPräventionvonMigränebeiKindernempfohlen.


Allgemeine Dosierungsempfehlungen fürtopiramat-biomobei speziellen Patientengruppen


Nierenfunktionsstörungen


BeiPatienten mitNierenfunktionsstörung(CLCR 60 ml/min)sollteTopiramatmitVorsichtverabreichtwerden,dadiePlasmaclearanceunddierenaleClearancevonTopiramatreduziertsind. PersonenmitbekannterNierenfunktionsstörungkönnenbeijederDosiseinelängereZeitzum Erreichen des SteadyStatebenötigen.

BeiPatienten mitterminalerNiereninsuffizienzsolltean modialyse-TageneineSupplementärdosisvon topiramat-biomo, dieungefährderHälftederTagesdosisentspricht, verabreichtwerden,daTopiramat durchmodialyseausdemPlasmaentferntwird.DieSupplementärdosissollteinTeildosenzu Beginn und nach Beendigungder Hämodialyse verabreicht werden. Die Supplementärdosis kann, basierendaufdenEigenschaftendesverwendetenDialyse-Equipment,variieren.


Leberfunktionsstörung


BeiPatienten mitmäßigerbisschwererLeberfunktionsstörungsollteTopiramatmitVorsicht verabreichtwerden,dadieClearancevon Topiramatreduziertist.


ÄlterePatienten


EsistkeineDosisanpassungbeiälterenPatientenerforderlich,vorausgesetzt,dassdieNierenfunktion intaktist.


4.3 Gegenanzeigen


ÜberempfindlichkeitgegendenWirkstoffodereinendersonstigenBestandteile.


ProphylaxevonMigräne-KopfschmerzeninderSchwangerschaftoderbeiFrauenimgebärfähigen

Alter, diekeinewirksameVerhütungsmethodeanwenden.


4.4 BesondereWarnhinweiseund Vorsichtsmaßnahmenfür die Anwendung


Im Zusammenhang mit der Anwendung von Topiramat wurde über Oligohidrose (vermindertes Schwitzen) berichtet. Vermindertes Schwitzen und ein Anstieg der Körpertemperatur können besonders bei kleinen Kindern auftreten, die einer hohen Umgebungstemperatur ausgesetzt sind.


In Situationen,indeneneinschnellesAbsetzenvonTopiramatmedizinischerforderlichist,wirdeine geeigneteÜberwachungempfohlen(sieheAbschnitt4.2fürweitereEinzelheiten).


WiebeianderenAntiepileptikakannesbeiBehandlung mitTopiramatbeimanchenPatientenzu einer erhöhtenAnfallsufigkeitoderAuftreten neuerArtenvon Krampfanfällenkommen. Dieses Phänomen kann die Folge von Überdosierung, verringertenPlasmakonzentrationengleichzeitig verabreichterAntiepileptika,FortschreitenderErkrankungodereinparadoxerEffektsein.


Eineadäquate Flüssigkeitszufuhrwährend der Anwendungvon Topiramatistsehrwichtig. Die FlüssigkeitszufuhrkanndasRisiko einerNephrolithiasisreduzieren(sieheunten).Eineangemessene Flüssigkeitszufuhrvor undwährend Aktivitätenwiez. B. körperlichenAktivitätenoder Wärmeexpositionkann dasRisiko von hitzebezogenenNebenwirkungenreduzieren (siehe

Abschnitt4.8).


Stimmungsschwankungen/Depression


Eineerhte InzidenzvonStimmungsschwankungen und Depression wurde während derTopiramat- Behandlungbeobachtet.


Suizid/Suizidgedanken


ÜbersuizidaleGedankenundsuizidalesVerhaltenwurdebeiPatienten,diemitAntiepileptikain verschiedenenIndikationenbehandeltwurden,berichtet.EineMetaanalyserandomisierter,plazebo- kontrollierterStudienmitAntiepileptikazeigteaucheinleichterhtesRisiko fürdasAuftretenvonSuizidgedankenundsuizidalemVerhalten.DerMechanismus fürdieAuslösungdieserNebenwirkung istnichtbekanntunddieverfügbarenDatenschließendieglichkeiteineserhöhtenRisikosbeider EinnahmevonTopiramatnichtaus.


In doppelblindenklinischenStudientratensuizidbezogeneEreignisse(Suizidgedanken, SuizidversucheundSuizide)beimitTopiramatbehandeltenPatientenmiteinerHäufigkeitvon0,5 % (46 von 8652 behandeltenPatienten)und einer nahezu 3malhöherenInzidenzalsbeiden mitPlacebo behandeltenPatienten(0,2 %;8 von 4045 behandeltenPatienten)auf.


Deshalb solltenPatientenhinsichtlichAnzeichenvonSuizidgedankenund suizidalen Verhaltensweisenüberwacht undeinegeeignete Behandlungin Ergunggezogen werden. Patienten (undderenBetreuern)solltegeratenwerdenmedizinische Hilfe einzuholen,wennAnzeichenfür SuizidgedankenodersuizidalesVerhaltenauftreten.


Nephrolithiasis


EinigePatienten,besondersdiejenigenmiteinerPrädispositionzurNephrolithiasis, könnenein erhöhtesRisiko für Nierensteine unddamitassoziierten Zeichenund Symptomen, wie z. B. Nierenkolik,NierenschmerzenoderFlankenschmerzen,aufweisen.


RisikofaktorenfüreineNephrolithiasisschließenvorherigeNierensteinesowieNephrolithiasisund HyperkalziurieinderFamilienanamneseein.KeinerdieserRisikofaktoren kannverlässlich NierensteinehrendderTopiramat-Behandlungprognostizieren. DesWeiteren können Patienten, die anderemitNephrolithiasisassoziierteArzneimitteleinnehmen,einerhöhtesRisiko aufweisen.


Eingeschränkte Leberfunktion

BeihepatischeingeschränktenPatienten,sollteTopiramatmitVorsichtverabreichtwerden,dadie Clearancevon Topiramat reduziertsein kann.


Akute Myopie undsekundäres Engwinkelglaukom


ÜbereinSyndrombestehendausakuterMyopieassoziiertmitsekundäremEngwinkelglaukomwurde beiPatienten,dieTopiramaterhielten,berichtet.DieSymptomebeinhaltendasakuteAuftreteneiner vermindertenSehscrfeund/oderAugenschmerzen.Ophthalmologische Befunde können Myopie, eineEinengungder vorderen Augenkammer, okuläreHyperämie(Rötung) und einen erhöhten intraokulärenDruckeinschließen.Mydriasis kannoderkannnichtvorliegen.DiesesSyndromkann miteinemsupraziliärenErgussassoziiertsein,derineinerVorverlagerungderLinseundderIrismiteinemsekundärenEngwinkelglaukomresultiert.DieSymptometretenüblicherweiseimersten Monat nachBeginn derTopiramat-Therapieauf. ImGegensatzzu demprimärenEngwinkelglaukom, das seltenineinemAlterunter40 Jahrenauftritt,wurdedassekundäre,mitTopiramatassoziierte EngwinkelglaukomsowohlbeipädiatrischenPatientenalsauchbeiErwachsenenberichtet.Die Behandlungumfasst das nachErmessen des behandelndenArztesschnellstmöglicheAbsetzenvon Topiramatund geeigneteMaßnahmen,umdenintraokulärenDruckzu reduzieren.ImAllgemeinen resultierendieseMaßnahmenineinemAbfalldesintraokulärenDruckes.


ErhöhterintraokulärerDruckjeglicherÄtiologiekann,fallsunbehandeltgeblieben, zu schweren FolgekrankheiteneinschließlicheinemdauerhaftenSehverlustführen.


EsisteineEntscheidungzu treffen,obPatientenmitAugenerkrankungeninderAnamnesemit Topiramat behandelt werden sollen.


Metabolische Azidose


Diehyperchlorämische, metabolische Azidose ohne Anionenlücke(d. h. das Absinken des Serum- Bicarbonats unter den normalenReferenzbereich in AbwesenheiteinerrespiratorischenAlkalose) wird miteinerTopiramat-BehandlunginVerbindunggebracht. DiesesAbsinken des Serum-Bicarbonats beruhtauf der inhibitorischen Wirkungvon TopiramataufdierenaleCarboanhydrase.Im AllgemeinentrittdieserAbfalldesBicarbonatszuBeginn der Behandlungauf, obwohl erzujedem ZeitpunktderBehandlungauftretenkann.DieserAbfallistinderRegelgeringbismäßig (durchschnittlichesAbsinkenvon4 mmol/lbeiDosenvon100 mg/TagoderdarüberbeiErwachsenen bzw. von durchschnittlich6 mg/kg/Tagbeipädiatrischen Patienten). SeltenerlebtenPatientenAbfälle aufWerteunter10 mmol/l.UmständeoderTherapien,dieeineAzidosepdisponieren(wiez. B. Nierenerkrankungen,schwererespiratorischeErkrankungen,Status epilepticus,Diarrhoe,chirurgische Eingriffe,ketogeneDiätoderbestimmteArzneimittel)könnenadditivzu demBicarbonat-senkenden EffektvonTopiramatwirken.


ChronischemetabolischeAzidoseerhtdas Risiko von Nierensteinbildungund kann möglicherweise zu Osteopenieführen.

ChronischemetabolischeAzidosebeipädiatrischenPatientenkanndieWachstumsratenreduzieren. Die Auswirkungen von Topiramat auf knochenbezogene Folgeerkrankungen wurden nicht systematisch beidiatrischenodererwachsenenPatientenuntersucht.


Abhängig von den zugrunde liegenden Umständen, wird unter der Topiramat-Behandlung eine geeignete Bewertung einschließlich des Serum-Bicarbonat Spiegels empfohlen. Wenn sich Anzeichen oder Symptome (z.B. Kussmaul-Atmung, Dyspnoe, Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, übermäßige Müdigkeit, Tachykardie oder Arrhythmie) zeigen, die auf eine metabolische Azidose hinweisen, wird eine Bestimmung des Serum-Bicarbonates empfohlen.


Beeinträchtigung der kognitiven Funktion


Eine kognitive Beeinträchtigung bei einer Epilepsie ist multifaktoriell bedingt und kann durch die zugrunde liegende Krankheitsursache, durch die Epilepsie oder durch die antiepileptische Behandlung verursacht werden. Es gab Berichte in der Literatur über die Beeinträchtigung der kognitiven Funktion bei Erwachsenen unter einer Topiramat-Behandlung, die eine Reduktion der Dosierung oder eine Beendigung der Behandlung erforderte. Jedoch sind Studien bezüglich der Auswirkung auf die Kognition bei Kindern, die mit Topiramat behandelt wurden, unzureichend und der Einfluss des Wirkstoffes diesbezüglich muss noch geklärt werden.


BeiPatienten mitVoraussetzungenoderBehandlungen,dieeinRisiko fürdasAuftreteneiner metabolischen Azidosedarstellen,sollteTopiramatmitVorsichtangewandtwerden.


Ernährungsergänzung


ManchePatienten könnenwährendderBehandlungmitTopiramateinen Gewichtsverlusterleiden.Es wirdempfohlen,dassPatientenunterderBehandlungmitTopiramataufGewichtsverlustkontrolliertwerdensollten. Eine diätetische Ergänzungoder gesteigerte Nahrungsaufnahme können erwogen werden,wennderPatientunterTopiramatGewichtverliert.


Lactose-Intoleranz


topiramat-biomoenthältLactose. PatientenmitderseltenenhereditärenGalactose-Intoleranz,Lactase-Mangel oderGlucose-Galactose-Malabsorptionsolltentopiramat-biomonichteinnehmen.


4.5 Wechselwirkungenmit anderen Arzneimitteln undsonstigeWechselwirkungen


Auswirkungen von topiramat-biomoaufandereAntiepileptika


DerZusatzvontopiramat-biomozuanderenAntiepileptika(Phenytoin,Carbamazepin,Valproinure, Phenobarbital, Primidon) hat keine AuswirkungaufderenSteady-State-Plasmakonzentrationen,außer beivereinzeltenPatienten,beidenenderZusatzvontopiramat-biomozu PhenytoinineinemAnstiegder PlasmakonzentrationvonPhenytoinresultierenkann.DiesistmöglicherweiseaufdieInhibitioneines spezifischenpolymorphenIsoenzymszurückzuführen(CYP2C19). AlsKonsequenzsollendie Phenytoin-SpiegelbeijedemPatienten unterPhenytoin,derklinischeZeichenoderSymptomevon Toxizitätaufweist, überwachtwerden.


EinepharmakokinetischeWechselwirkungsstudiebeiPatientenmitEpilepsiedeutetdaraufhin, dass dieZugabevonTopiramatzu LamotriginbeiTopiramat-Dosen von100400 mg/Tagkeine AuswirkungaufdieSteady-State-Plasmakonzentrationen von Lamotrigin hat. DesWeiteren gab es keine Änderungin der Steady-State-Plasmakonzentration von Topiramat währendoder nach Absetzen derLamotriginBehandlung(mittlereDosisvon327 mg/Tag).

TopiramathemmtdasEnzymCYP2C19 undkannmitanderenSubstanzeninterferieren,diedurch diesesEnzymmetabolisiertwerden(z.B. Diazepam,Imipramin,Moclobemid,Proguanil,Omeprazol).


Auswirkungen andererAntiepileptika auftopiramat-biomo


Phenytoinund CarbamazepinreduzierendiePlasmakonzentration von Topiramat.DieZugabeoder das Absetzen von Phenytoin oder Carbamazepin zur topiramat-biomo Therapie kann eineAnpassungder DosierungderLetzterenerfordern.DiessolltedurchTitrationbiszurklinischenWirksamkeiterfolgen.DieZugabeoderdasAbsetzenvonValproinsäurebewirktkeinesignifikantenklinischenÄnderungen in den Plasmakonzentrationenvon topiramat-biomoundrechtfertigtdaherkeineAnpassungder Dosierungvon topiramat-biomo. Die ErgebnissedieserWechselwirkungen sind nachfolgend zusammengefasst:


begleitend verabreichtes AED AED Konzentration Topiramat

Konzentration

Phenytoin **

Carbamazepin(CBZ) ↔

Valproinsäure ↔

Lamotrigin ↔

Phenobarbital ↔ NS

Primidon ↔ NS

= KeineAuswirkungauf die Plasmakonzentration ( 15 % Änderung)

** = PlasmakonzentrationenerhöhtbeieinzelnenPatienten

= Abnahme der Plasmakonzentrationen

NS = nichtuntersucht

AED = Antiepileptikum


AndereArzneimittelwechselwirkungen


Digoxin


In einerEinzeldosisstudiesankdieFlächeunterderPlasmakonzentrationskurve(AUC) des Serumdigoxinum12 %aufgrundderbegleitendenVerabreichungvonTopiramat.Dieklinische RelevanzdieserBeobachtungkonntenichtfestgestelltwerden.Wenntopiramat-biomobeiPatientenunter einer Digoxin-Therapiehinzugegebenoderabgesetztwird, solltedieroutinemäßigeÜberwachungdes Serum-Digoxinssorgltigdurchgeführtwerden.


ZNSSedativa


Diegleichzeitige Verabreichungvon topiramat-biomound Alkohol oderanderen ZNS dämpfenden Arzneimittelnwurdenichtin klinischenStudienbewertet.Eswirdempfohlen,dasstopiramat-biomo nicht gleichzeitigmitAlkoholoderanderenZNSmpfendenArzneimittelnangewendetwird.


Johanniskraut(Hypericumperforatum)

BeidergleichzeitigeEinnahmevonTopiramatundJohanniskrautbestehtdieGefahrvonreduzierten Plasmaspiegelnundfolglich einerverringertenWirksamkeit.DiesemöglicheWechselwirkungwurde bisherinkeinerklinischenStudieuntersucht.


OraleKontrazeptiva


In einerpharmakokinetischenWechselwirkungsstudieanProbandenbeigleichzeitigerGabeeines oralenkontrazeptivenKombinationspräparates,das1mgNorethisteron(NET)und35 µg Ethinylestradiol(EE)enthielt,wurdeTopiramat,ineiner Dosierungvon 50 bis 200 mg/Tag, und keiner VerabreichungandererArzneimittel,nichtinZusammenhangmiteinerstatistischsignifikantenÄnderungdermittleren Exposition(AUC)rbeideInhaltsstoffedesoralenKontrazeptivums gebracht. In eineranderenStudie, wardie Expositionvon EE bei Dosenvon 200,400, und 800 mg/Tagstatistischsignifikantvermindert(18 %,21 %bzw.30 %,),wennTopiramatals ZusatztherapiebeiPatienten,dieValproinsäureeinnehmen,gegebenwurde.In beidenStudien beeinflussteTopiramat(50200 mg/TagbeiProbandenund 200800 mg/TagbeiEpilepsiepatienten) die Exposition von NETnichtsignifikant.Obwohleine dosisabhängige Verminderungder EEExposition beiDosen zwischen200800 mg/Tag(beiEpilepsiepatienten) auftrat,gab es keinedosisabhängige signifikanteÄnderunginderEEExpositionbeiDosenvon50200 mg/Tag.DieklinischeSignifikanz dieserbeobachtetenÄnderungenistnichtbekannt.Dieglichkeiteinervermindertenkontrazeptiven WirksamkeitundvermehrterDurchbruchblutungensolltebeiPatienten,dieoralekontrazeptive Kombinationsproduktemittopiramat-biomoeinnehmen,berücksichtigtwerden.Patienten,dieestrogenhaltige Kontrazeptivaeinnehmen,solltenaufgefordertwerden,jedeÄnderungihrerMenstruationsblutungzu berichten. DiekontrazeptiveWirksamkeitkann auchbeiAbwesenheitvon Durchbruchblutungen vermindertsein.


Lithium


BeiProbanden wurdeeineReduktionder systemischen Lithium-Exposition(18 % der AUC) während dergleichzeitigenVerabreichungvonTopiramat200 mg/Tagbeobachtet.BeiPatientenmitbipolaren Störungen,wurdediePharmakokinetikvonLithiumwährendderBehandlungmitTopiramatbei Dosen von200 mg/Tagnichtbeeinflusst;jedochwurdeeinAnstiegindersystemischenExposition (26 %derAUC) nachTopiramatDosenbiszu 600 mg/Tagbeobachtet.DieLithiumSpiegelsollten beigleichzeitigerGabemitTopiramatüberwachtwerden.


Risperidon


Arzneimittelwechselwirkungsstudien,dieunterEinzeldosisbedingungenbeiProbandenundunter MehrfachdosisbedingungenbeiPatientenmitbipolarenStörungen durchgeführtwurden,hrten zu ähnlichenErgebnissen.BeigleichzeitigerVerabreichung mitTopiramatbeiansteigendenDosenvon 100,250 und 400 mg/Tag, ergab sich eine Reduktionder systemischenExposition(16 % und 33 % derSteady-State-AUC beiDosen vonjeweils 250und400 mg/Tag) von Risperidon (verabreichtbei Dosen imBereichvon 1 bis6 mg/Tag). DieUnterschiedeinder AUC der aktivenGesamtfraktion zwischen derBehandlungmitRisperidon allein und derKombinationsbehandlung mitTopiramat warenjedochstatistischnichtsignifikant.MinimaleÄnderungenwurdeninderPharmakokinetikdergesamtenaktivenFraktion(Risperidon plus9Hydroxyrisperidon) undkeineÄnderungenfür 9Hydroxyrisperidonbeobachtet.EsgabkeinesignifikantenÄnderungenindersystemischen Exposition der gesamtenaktivenFraktionvon Risperidon oder von Topiramat.Wenn zu einer bestehendenBehandlungmitRisperidon(16 mg/Tag)zusätzlichTopiramatgegebenwurde, wurde häufigerüberunerwünschteEreignisseberichtetalsvorderTopiramat-Einleitung(250400 mg/Tag) (entsprechend90 % und 54 %). DieamhäufigstenberichtetenunerwünschtenEreignisse nach Topiramat-Einleitung,wenneszusätzlichzu einer Risperidon-Behandlunggegeben wurde, waren: Somnolenz(27 % und 12 %), Parästhesie (22 %und0 %)und Übelkeit(18 % und 9 %).


Hydrochlorothiazid (HCTZ)


EineArzneimittelwechselwirkungsstudie,diebeiProbandendurchgeführtwurde,bewertetedie Steady-State-PharmakokinetikvonHCTZ(25 mgalle24 h) undTopiramat (96 mgalle12 h), wenn diesealleineodergemeinsamverabreichtwurden.DieErgebnissedieserStudiezeigten,dassdie TopiramatCmaxum27 % anstiegund die AUC um29 % anstieg, wenn HCTZzu Topiramat gegeben wurde.DieklinischeBedeutungdieserÄnderungistunbekannt.DieZugabevonHCTZzur Topiramat-TherapiekanneineAnpassungderTopiramat-Dosis erfordern.DiePharmakokinetikvon HCTZimSteadyStatewurdedurchdiegleichzeitigeVerabreichungvonTopiramatnichtsignifikant beeinflusst.KlinischeLaborergebnissezeigeneinenAbfalldesSerumkaliumsnachTopiramatoder HCTZVerabreichung, derhöher war, wenn HCTZund Topiramat inKombination verabreicht wurden.


Metformin


EineArzneimittelwechselwirkungsstudie,diebeiProbandendurchgeführtwurde,bewertetedie Steady-State-PharmakokinetikvonMetforminundTopiramatimPlasma,wennMetforminallein gegeben wurde und wennMetformin undTopiramatgleichzeitiggegeben wurden. Die Ergebnisse dieserStudiezeigten,dassdiemittlereCmaxunddie mittlereAUC0-12hvon Metformin um18 % bzw. 25 %anstiegen,währenddiemittlereCL/F um20 %abfiel,wenn MetforminmitTopiramat verabreichtwurde.Topiramatbeeinflusstenichtdietmaxvon Metformin. DieklinischeBedeutungdes EffektesvonTopiramataufdiePharmakokinetikvonMetforministunklar.DieoralePlasmaclearance vonTopiramatscheintreduziertzu sein,wennesmitMetforminverabreichtwird.Das Ausmder ÄnderungderClearanceistnichtbekannt.DieklinischeBedeutungdesEffektesvonMetforminauf diePharmakokinetikvonTopiramatistunklar.


Wenntopiramat-biomobeiPatienten untereinerMetformin-Therapiehinzugegebenoderabgesetzt wird, solltebesonderes AugenmerkaufdieRoutineüberwachungfür eineadäquateKontrollevon deren diabetischerErkrankunggelegtwerden.


Pioglitazon


EineArzneimittelwechselwirkungsstudie,diebeiProbandendurchgeführtwurde,bewertetedie Steady-State-PharmakokinetikvonTopiramatundPioglitazon,wenndiesealleineodergemeinsam verabreichtwurden.Eine15 %VerminderungderAUCτ,ssvonPioglitazonmitkeinerÄnderungder Cmax,sswurdebeobachtet. DiesesErgebniswarstatistischnichtsignifikant.DesWeiteren wurdeeine 13 %und16 %VerminderungderCmax,ssbzw.derAUCτ,sssowohldesaktiven Hydroxy-Metaboliten alsaucheine60 %VerminderungderCmax,ssundder AUCτ,ssdesaktivenKeto-Metabolitenbeobachtet.DieklinischeBedeutungdieserErgebnisseistnichtbekannt.Wenntopiramat-biomozurPioglitazon-TherapiehinzugegebenoderPioglitazon zur topiramat-biomo-Therapiehinzugegebenwird, solltebesonderes Augenmerkauf die Routineüberwachungvon PatientenzuradäquatenKontrolleihrerdiabetischen Erkrankung gelegtwerden.


Glibenclamid


EineArzneimittelwechselwirkungsstudie,diebeiPatientenmitTyp2Diabetesdurchgeführtwurde,bewertetedieSteady-State-PharmakokinetikvonGlibenclamid(5 mg/Tag)alleinundgemeinsammit Topiramat(150 mg/Tag).Esergabsicheine25 %ReduktionderGlibenclamidAUC24währendder TopiramatVerabreichung.DiesystemischeExpositionderaktivenMetaboliten,4transHydroxy‑Glibenclamid(M1)and3cisHydroxyGlibenclamid (M2), wurde um13 % bzw.15 %reduziert.Die PharmakokinetikvonTopiramatimSteadystatewurdebeigleichzeitigerVerabreichungvon Glibenclamidnichtbeeinflusst.


WennTopiramatzurGlibenclamidTherapiehinzugegebenoderGlibenclamidzurTopiramat-Therapie hinzugegebenwird, solltebesonderes Augenmerkauf dieRoutineüberwachungvon Patientenzur adäquatenKontrolleihrerdiabetischen Erkrankunggelegtwerden.


Weitere Arten von Wechselwirkungen


Arzneimittel, die für eine Nephrolithiasis prädisponieren


topiramat-biomokann das Risiko für eineNephrolithiasis erhöhen,wennes begleitendmitanderen Substanzen angewendet wird, dieeineNephrolithiasisprädisponieren.hrendder Einnahme von topiramat-biomosolltensolcheSubstanzenvermiedenwerden, dasieeinephysiologischeUmgebung erzeugen können, die dasRisiko derBildungvon Nierensteinen erht.


Valproinsäure


DiegleichzeitigeAnwendungvon TopiramatundValproinurewurdemiteinerHyperammonämie mitoderohneEnzephalopathiebeiPatienten,dieeinesderbeidenArzneimittelalleinetolerierthaben, inVerbindunggebracht.IndenmeistenFällenklingendieSymptomeundAnzeichenmitdem AbsetzeneinesderbeidenArzneimittelab.DieseNebenwirkungberuhtnichtaufeiner pharmakokinetischenInteraktion.EineAssoziationderHyperammonämiemiteinerTopiramat- MonotherapieodergleichzeitigerBehandlungmitanderenAntiepileptikawurdenichtermittelt.


WeiterepharmakokinetischeArzneimittelwechselwirkungsstudien


EswurdenklinischeStudiendurchgeführt,umdasPotentialpharmakokinetischerWechselwirkungen zwischenTopiramatund anderenSubstanzenabzuschätzen.DieÄnderungenderCmaxoderAUC sind alseinErgebnisdieserWechselwirkungennachfolgendzusammengefasst.DiezweiteSpalte (KonzentrationderBegleitmedikation)beschreibt,wasmitderKonzentrationderBegleitmedikation, dieindererstenSpalteaufgelistetist,passiert,wennTopiramathinzugegebenwird.DiedritteSpalte (Topiramat-Konzentration)beschreibt,wiediegleichzeitigeVerabreichungdesWirkstoffes,derinder erstenSpalteaufgelistetist,dieKonzentrationvonTopiramatvendert.


Zusammenfassungder Ergebnisse zusätzlicherklinischer pharmakokinetischer Wechselwirkungsstudien


Begleitmedikation Konzentration der Topiramat-Konzentrationa

Begleitmedikation


Amitriptylin 20 %Erhöhungder Cmaxund NS

der AUC des Nortriptylin

Metaboliten

Dihydroergotamin ↔ ↔

(Oralandsubkutan)

Haloperidol ↔ 31 % Erhöhung der AUC des NS

reduzierten Metaboliten

Propranolol ↔ 17 % Erhöhung der Cmaxvon 9 % and 16 % Erhöhung der

4‑OH Propranolol (TPM 50 mg Cmax,

alle 12 h) 9 % and 17 % Erhöhung der

AUC (40 and 80 mg

Propranolol entsprechend

alle 12 h)

Sumatriptan (Oral and ↔ NS

subkutan)

Pizotifen ↔ ↔

Diltiazem 25 %Verminderung der AUC 20 % Erhöhung der AUC

von Diltiazemund18 %

Verminderung von DEA, und

von DEM*

Venlafaxin ↔ ↔

Flunarizin 16 % Erhöhung der AUC ↔

(TPM 50 mg alle 12h)b


a % DieWertesind dieÄnderungenindermittlerenCmaxoderAUC unterder

Behandlungin Bezugauf Monotherapie

=KeinEffektaufdieCmaxundAUC (≤15%Änderung)derVorgängersubstanz

NS = Nicht untersucht

*DEA=Desacetyldiltiazem,DEM=N-Demethyl-Diltiazem

b Die Flunarizin AUC stiegum14 % bei Personen, die Flunarizin alleineinnahmen.

Die Erhöhungin der Exposition kann einer Akkumulation während desErreichen des SteadyState zugeschrieben werden


4.6 Fertilität, Schwangerschaftund Stillzeit


TopiramatwarbeiMäusen,RattenundKaninchenteratogen.BeiRattenpassiertTopiramatdie Plazentaschranke.

EsliegenkeineadäquatenundgutkontrolliertenStudienmittopiramat-biomobeiSchwangerenvor.

Datenaus Schwangerschaftsregistern deutendaraufhin, dasses einen Zusammenhangzwischender Einnahme von topiramat-biomowährend der Schwangerschaft und Fällen kongenitalerFehlbildungen (z. B. kraniofaziale Defekte, wiez. B. Lippenspalte/Gaumenspalte, Hypospadien und Anomalien, die verschiedeneKörpersystemeeinschließen)gebenkann.DieswurdeunterderTopiramat-Monotherapie undunterTopiramatalsTeileinesPolytherapie-Regimesberichtet.DieseDatensolltenmitVorsicht interpretiertwerden,daweitereDatenzurIdentifizierungeineserhtenRisikosfürFehlbildungen erforderlichsind.


DesWeiteren weisen die Datenaus den Registern undandereStudien daraufhin,dass, verglichenmit derMonotherapie, dieAnwendungvon Antiepileptikaineiner Kombinationstherapiemiteinem erhöhtenRisiko fürteratogeneEffekteverbundenseinkann.

Eswirdempfohlen, dassFrauenimgebärfähigen AltereineadäquateVerhütungsmethode anwenden. TierexperimentelleStudienhabeneineExkretionvonTopiramatindieMilchgezeigt.DieExkretion

von Topiramat in die humaneMilch wurde in kontrollierten Studien nicht untersucht.Begrenzte Beobachtungen bei Patientinnen weisenaufeineerheblicheExkretion vonTopiramat in die Muttermilchhin.DavieleArzneimittelindiehumaneMilchausgeschiedenwerden,mussunter BerücksichtigungderBedeutungdesArzneimittelsfürdieMuttereineEntscheidunggetroffen werden,obdasStilleneingestelltwirdoder(auf)dieTopiramat-Therapieabgebrochen/verzichtet wird(siehe Abschnitt 4.4).


Indikation Epilepsie


WährendderSchwangerschaftsollteTopiramatnachvollständigerAufkrungderFrauüberdie bekanntenRisikenunbehandelterEpilepsiefürdieSchwangerschaftunddaspotentielleRisiko des ArzneimittelsrdenFoetusverschriebenwerden.


IndikationMigräneProphylaxe


TopiramatistwährendderSchwangerschaftundbeiFrauenimgebärfähigenAlter,diekeine wirksameVerhütungsmethodeanwenden,kontraindiziert(sieheAbschnitte4.3und4.5 WechselwirkungenmitoralenKontrazeptiva).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum BedienenvonMaschinen


TopiramatwirktaufdaszentraleNervensystemundkannzu Benommenheit,Schwindelundanderen verwandten Symptomen führen. Eskann auchSehstörungen und/oderVerschwommensehen verursachen. Diese Nebenwirkungen können bei Patienten, die ein Fahrzeughren oderMaschinen bedienen,potentiellgefährlichsein,besondersbiszu demZeitpunkt,andemdereinzelnePatient ErfahrungmitdemArzneimittelgesammelthat.


EswurdenkeineStudienüberAuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzum

Bedienenvon Maschinendurchgeführt.


4.8 Nebenwirkungen


DieSicherheitvonTopiramatwurdeauseinerDatenbankmitklinischenStudien evaluiert,diesich aus 4111 Patienten(3182 unterTopiramat und929 unter Placebo), diean 20doppelblinden Studien bzw. 2847Patienten,diean34offenenStudienteilgenommenhaben,zusammensetzt,fürTopiramat alsZusatztherapiebeiprimärgeneralisiertentonisch-klonischenAnllen,beifokalen,epileptischen Anfällen,beiepileptischenAnfällenbeimLennox-GastautSyndrom,beiderMonotherapiederneu odervor kurzemdiagnostiziertenEpilepsieoderbeider Migräne-Prophylaxe.DieMehrheitder unerwünschtenArzneimittelwirkungen(UAWs)wareninderSchwereleichtbismäßig. UAWs,diein klinischenStudienundhrendderErfahrungnach Markteinhrung(gekennzeichnetdurch“*) identifiziertwurden,sindnachihrerInzidenzindenklinischenStudieninTabelle1aufgelistet.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehrhäufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000 bis< 1/100)

Selten (≥1/10.000bis< 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nichtbekannt (HäufigkeitaufGrundlagederverfügbarenDatennichtabschätzbar)


DieufigstenUAWs(jenemiteiner Inzidenzvon > 5% und höher, als dieunterPlacebo beobachteten, beimindestens1IndikationinkontrolliertendoppelblindenStudienmitTopiramat) umfassen: Anorexie, verminderterAppetit, Bradyphrenie, Depression, Beeinträchtigungdes sprachlichenAusdrucksvermögens,Insomnie,anomaleKoordination,Aufmerksamkeitsstörung, Schwindel,Dysarthrie,Dysgeusie,Hypästhesie,Lethargie,Gedächtnisstörung, Nystagmus, Parästhesie, Somnolenz, Tremor, Diplopie,Verschwommensehen, Diarrhoe, Übelkeit, Fatigue, Reizbarkeitund Gewichtsabnahme.


Pädiatrische Patienten


UAWs,die häufiger(2-fach)beiKindernalsbeiErwachseneninkontrolliertendoppelblinden Studienberichtetwurden, umfassen:vermindertenAppetit,erhtenAppetit, hyperchlorämische Azidose,Hypokaliämie,anomalesVerhalten,Aggression, Apathie, Einschlafstörung, Suizidgedanken, Aufmerksamkeitsstörung, Lethargie,Störungdes zirkadianen Schlafrhythmus,schlechte Schlafqualität,erhterTränenfluss, Sinusbradykardie,anomales Gefühlund Gangstörung.


UAWs,diebeiKindernabernichtbeiErwachsenen inkontrolliertendoppelblinden Studienberichtet wurden, umfassen: Eosinophilie, psychomotorische Hyperaktivität,Vertigo, Erbrechen, Hyperthermie, Pyrexieund Lernschwierigkeiten.


Tabelle1: UnerwünschteArzneimittelwirkungenvonTopiramat

Systemorganklasse

Sehr häufig

ufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Untersuchungen

Gewichtsab-

nahme

Gewichtszu-nahme*

Kristalle im Urin

präsent, anomaler Zehen-Fersen- Gehtest, verminderte Zahl

weißer Blutzellen

verminderte

Bicarbonatwerte im

Serum



Herzerkrank-ungen




Bradykardie, Sinusbradykardie Palpitationen



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Anämie

Leukopenie, Thrombozytopenie, Lymphadenopathie, Eosinophilie

Neutropenie*


Erkrankungen des

Nervensystems

Parästhesie, Somnolenz, Schwindel

Aufmerksamkeits- störung, Gedächtnis-störung, Amnesie,

kognitive Störung, Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit, eingeschränkte psychomotorische

Fähigkeiten,

Konvulsion, anomale Koordination, Tremor, Lethargie, Hypästhesie, Nystagmus, Dysgeusie, Gleichgewichts- störung, Dysarthrie, Intentionstremor, Sedierung

Bewusstseins- einschränkung, Grand mal Anfall, Gesichtsfeldausfall, komplex fokale Anfälle, Sprachstörung, psychomotorische Hyperaktivität, Synkope,

sensorische Störung, Sabbern, Hypersomnie, Aphasie, repetitive Sprache, Hypokinesie,

Dyskinesie,

Haltungsschwindel, schlechte Schlafqualität, brennendes Gehl, Verlust des Empfindungs- vermögens, verändertes Geruchs-empfinden, zerebellares Syndrom, Dysästhesie, Hypogeusie,

Stupor, Ungeschicklichkeit, Aura, Ageusie, Schreibstörung, Dysphasie, periphere Neuropathie, Präsynkope, Dystonie, Formicatio

Apraxie, Störung des zirkadianen Schlafrhythmus, Hyperästhesie, verminderter Geruchssinn, Verlust des Geruchssinns, essentieller Tremor, Akinesie, Nichtansprechen auf Reize



Augenerkrankungen



Verschwommen- sehen, Diplopie, Sehstörung


verminderte Sehschärfe, Skotom, Myopie*, Fremdkörpergefühl im Auge*,

trockenes Auge, Photophobie, Blepharospas-mus, erhöhter Tränenfluss, Photopsie,

Mydriasis,

Presbyopie


unilaterale Blindheit, transiente Blindheit, Glaukom, Akkommodations- störung, veränderte visuelle Tiefenwahr- nehmung, Flimmerskotom, Augenlidödem*, Nachtblindheit, Amblyopie,


Engwinkel- glaukom*, Makulopathie* Störung der Augenbewe-gung*

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths



Vertigo, Tinnitus, Ohrenschmerzen

Taubheit, unilaterale Taubheit, neurosensorische Taubheit, Ohrenbe-schwerden, eingeschränktes Hören



Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Dyspnoe, Epistaxis, verstopfte Nase, Rhinorrhoe

Belastungs-dyspnoe, paranasale Sinushyper-sekretion, Dysphonie



Erkrankungen des

Gastrointestinal-trakts

Nausea Diarrhoe,

Erbrechen, Obstipation, Oberbauch-schmerz, Dyspepsie, abdominaler Schmerz, Mundtrockenheit, Magenbe-schwerden, orale Pasthesie, Gastritis, abdominale Beschwerden

Pankreatitis, Flatulenz, gastroösophageale Refluxkrankheit, Unterbauch-schmerz, orale Hysthesie, Zahnfleischbluten, gebhter Bauch, epigastrische Beschwerden, schmerzhafte Bauchspannung, vermehrter Speichelfluss, oraler Schmerz, Mundgeruch, Glossodynie



Erkrankungen der

Nieren und Harnwege


Nephrolithiasis, Pollakisurie, Dysurie

Harnstein, Harninkontinenz, Hämaturie, Inkontinenz, Harndrang, Nierenkolik, Nierenschmerz

Harnleiterstein, renale tubure Azidose*


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes


Alopezie, Hautausschlag, Pruritus

Anhidrose, faziale Hypästhesie, Urtikaria, Erythem, generalisierter Pruritus, makurer Hautausschlag, Hautverfärbung, allergische Dermatitis, Gesichtsschwellung

Stevens-Johnson- Syndrom*, Erythema multiforme*, anomaler Hautgeruch, periorbitales Ödem*, lokalisierte Urtikaria

toxische epidermale Nekrolyse*

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran- kungen


Arthralgie, Muskelspasmen, Myalgie, Muskelzittern, Muskelschwäche, muskuloskelettaler Brustschmerz

Gelenkschwellung*, muskuloskelettale Steifheit, Flankenschmerz, Muskelschwäche

Beschwerden in den Extremitäten


Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen


Anorexie, verminderter Appetit

metabolische Azidose, Hypokaliämie, erhöhter Appetit, Polydipsie

hyper-chlorämische

Azidose


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Nasophar-yngitis*





Gefäßerkrank-ungen



Hypotension, orthostatische Hypotension, Flush, Hitzewallungen

Raynaud-Phänomen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fatigue

Pyrexie, Asthenie, Gereiztheit, Gangstörung, anomales Gefühl, Malaise

Hyperthermie, Durst, Influenza-ähnliche Krankheit*,

Trägheit,

periphere Kälte, Gefühl der Trunkenheit, nervöses Gefühl

Gesichtsödem, Kalzinose


Soziale Umsnde



Lernschwäche



Erkrankungen des

Immunsystems


Hypersensitivität



allergisches Ödem*, konjunktiva-les Ödem*

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse



erektile Dysfunktion, sexuelle Dysfunktion



Psychiatrische

Erkrankungen


Depression

Bradyphrenie, Insomnie, Beeinträchtigung

des sprachlichen Ausdrucks-vermögens, Angst, Verwirrtheit, Desorientierung, Aggression, veränderte Stimmung, Agitiertheit, Stimmungs-schwankungen, depressive

Stimmung, Wut, anomales Verhalten

Suizidgedanken, Suizidversuch, Halluzination, psychotische Störung, akustische Halluzination, visuelle Halluzination, Apathie, Verlust der Spontansprache, Schlafstörung, Affektlabilität, verminderte Libido, Ruhelosigkeit, Weinen, Dysphemie, euphorische Stimmung, Paranoia, Perseveration, Panikattacken, Traurigkeit, Leseschwäche, Einschlafstörung, Affektverflachung, anomales Denken, Verlust der Libido Teilnahmslosigkeit, Durchschlaf-störung, Ablenkbarkeit, fhes morgendliches Erwachen, Panikreaktion, gehobene Stimmung

Manie, Anorgasmie, Panikstörung, Beeinträchtigung

des sexuellen Empfindens,

Gefühl von Hoffnungslosigkeit*, anomaler Orgasmus, Hypomanie, vermindertes Orgasmus-empfinden


*identifiziertalseine UAWausSpontanberichtennachMarkteinhrung.Derenufigkeitwurde basierendaufdenklinischen Studiendaten kalkuliert.


4.9 Überdosierung


Anzeichen und Symptome


Überdosierungen von Topiramat wurden berichtet.Anzeichen und SymptomeumfassenKrämpfe, Benommenheit,Sprachstörungen,Verschwommensehen,Diplopie,Störungder geistigenAktivität, Lethargie,anomaleKoordination,Stupor,Hypotension,abdominalerSchmerz, Agitiertheit,Schwindel und Depression. Die klinischenKonsequenzen warenin den meisten Fällen nichtschwerwiegend, allerdingswurdenTodesfällenachÜberdosierungmitmehrerenArzneimitteln,einschließlichTopiramatberichtet.


EineTopiramat-Überdosierungkannineinerschwerenmetabolischen Azidoseresultieren(siehe Abschnitt4.4).


Behandlung


BeieinerakutenTopiramat-Überdosierung solltebeikürzlichzurückliegenderEinnahmeunverzüglicheineMagenentleerungdurchMagenspülungoderInduktionvonErbrechenherbeigeführtwerden.In vitroerwies sich Aktivkohle als Adsorbens von Topiramat. Es sollte eine adäquate supportive BehandlungerfolgenundderPatientsollteguthydratisiertwerden.modialysestellteineffektives Mitteldar,umTopiramatausdemKörperzu entfernen.


5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: AndereAntiepileptika, Migränemittel, ATC-Code: N03AX11


Topiramatistalssulfamat-substitutiertesMonosaccharidklassifiziert.DergenaueMechanismus,durchdenTopiramatseineantiepileptischenundMigräneprophylaktischenEigenschaftenausübt,ist unbekannt. Elektrophysiologische undbiochemischeStudienankultiviertenNeuronenhabendrei Eigenschaftenidentifiziert,diemöglicherweisezurantiepileptischenWirksamkeitvonTopiramat beitragen.


Aktionspotentiale,diedurch anhaltendeDepolarisation der Neuronen ausgelöst wurden, wurden durch TopiramatineinerzeitabngigenArtgeblockt,wasaufeinezustandsabhängigeBlockadedes Natriumkanalshinweist.TopiramaterhöhtedieHäufigkeit,mitderγ-Aminobutyrat (GABA) GABAA‑Rezeptorenaktivierte,und erhtedieFähigkeitvon GABA, denFluss von Chloridionen in die Neuronen zu induzieren, was daraufhinweist, dassTopiramatdieAktivitätdiesesinhibitorischen Neurotransmitterserhöht.


DieserEffektwurdenichtdurchFlumazenil,einemBenzodiazepin-Antagonisten,blockiert,noch erhöhteTopiramatdieDauerderKanal-Öffnungszeit,wasTopiramatvonBarbituraten,dieebenfalls GABAA-Rezeptoren modulieren, differenziert.


Dasich dasantiepileptischeProfilvonTopiramatdeutlichvon demderBenzodiazepineunterscheidet, kann es einenfür Benzodiazepinenicht sensitiven Subtyp des GABAA-Rezeptorsmodulieren. TopiramatantagonisiertediehigkeitvonKainat,denKainat/AMPA -Amino-3-Hydroxy-5-Methylisoxazol-4-Propionsäure)Subtyp desexzitatorischen Aminosäure-(Glutamat)-Rezeptorszu aktivieren, aberhattekeinen ersichtlichenEffektaufdieAktivitätdesN-Methyl-D-Aspartats(NMDA) amNMDA Rezeptor Subtyp. DieseEffektevonTopiramatwaren konzentrationsabhängigübereinen Bereich von 1 µMbis200µM,miteinerminimalenbeobachtetenAktivitbei1µMbis10µM.


DesWeiteren inhibiertTopiramateinigeIsoenzymederCarboanhydrase.Dieserpharmakologische Effektistdeutlichschwächerals dervonAcetazolamid,einembekanntenCarboanhydrase-Inhibitor undwird nichtals HauptkomponentederantiepileptischenAktivitätvonTopiramatangesehen.


TopiramatzeigtintierexperimentellenStudieneineantikonvulsiveAktivitätanRattenundusenimTestmitmaximalemElektroschock(MES)undisteffektivimEpilepsie-ModelbeiNagern,das tonischeund Absencen-ähnliche Anfällein der spontanepileptischenRatte(SER)umfasst sowie tonischeund klonische Anfälle, die bei Ratten durch Erregungder Amygdalaoderdurch globale Ischämieinduziertwerden.TopiramatistnurschwacheffektivinderBlockadeklonischerAnfälle,induziert durch den GABAA-RezeptorantagonistenPentylentetrazol.


Studienanusen,diegleichzeitigTopiramatundCarbamazepinoderPhenobarbitalerhielten, zeigteneinesynergistischeantikonvulsiveAktivität,währenddieKombinationmitPhenytoineine additiveantikonvulsiveAktivitätzeigte.In gutkontrolliertenAdd-onStudien,wurdekeineKorrelationzwischenTalplasmakonzentrationenvonTopiramatunddessenklinischerWirksamkeitnachgewiesen.KeinBelegrToleranzentwicklungbeiMenschenwurdedargestellt.


Absence-Anfälle
Die Ergebnisse aus zwei Studien (CAPSS-326 und TOPMAT-ABS-001) zu Absencen zeigten, dass die Behandlung mit Topiramat die Frequenz für Absence-Anfälle nicht verringerte.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


DaspharmakokinetischeProfilvonTopiramatzeigt,verglichenmitanderenAntiepileptika,einelange Plasmahalbwertzeit,einelinearePharmakokinetik,eineprädominanterenaleClearance,dasFehlen einer signifikantenProteinbindungund das Fehlenvonklinischrelevantenaktiven Metaboliten.


TopiramatistkeinpotenterInduktorarzneimittelmetabolisierenderEnzymeundkannunabhängigvon denMahlzeitenverabreichtwerden;eineRoutineüberwachungderTopiramat-Plasmakonzentrationen istnichtnotwendig. InklinischenStudiengabeskeinekonsistenteBeziehungzwischenden Plasmakonzentrationen undderWirksamkeitoder unerwünschten Ereignissen.


Resorption

Topiramatwirdschnellundgutresorbiert. Nach der Einnahmevon 100 mgTopiramatanProbanden wurdeeinemittlerePeakplasmakonzentration(Cmax)von 1,5 µg/mlinnerhalb von 2 bis3 Stunden (Tmax)erreicht.

AufBasisdesRadioaktivitätsnachweisesimUrinwardasmittlereAusmaßderResorptioneineroralen 100 mgDosis von14C-Topiramat mindestens81 %.EsgabkeineklinischsignifikanteAuswirkungvon Nahrungauf die Biovergbarkeitvon Topiramat.


Verteilung

ImAllgemeinensind 13bis17 % desTopiramats an Plasmaproteine gebunden. In/an Erythrozyten wurdeeineBindungsstellemitniedrigerKapazitätfürTopiramatbeobachtet,diebei Plasmakonzentrationen über 4 µg/mlsättigbarist. DasVerteilungsvolumenverändertsichumgekehrt mitderDosierung.DasmittlerescheinbareVerteilungsvolumenbetrug0,80bis0,55 l/kgfüreine EinzeldosisimBereich von 100 bis 1200 mg. Ein EffektdesGeschlechts aufdasVerteilungsvolumen wurdemitWertenfürFrauenvonca50 %vondenjenigenfürMännerermittelt.Dieswurdedem prozentualhöherenKörperfettbeiweiblichenPatientenzugeschriebenundistohneklinische Konsequenz.


Metabolisierung

TopiramatwirdbeiProbandennichtextensivmetabolisiert(~20 %).Eswirdbiszu 50 %beiPatienten metabolisiert,diegleichzeitigeineantiepileptischeTherapiemitbekanntenInduktorenWirkstoff-metabolisierenderEnzymeerhalten.SechsMetabolite,die durch Hydroxylierung, Hydrolyse und Glucuronidierunggebildetwerden, wurdenvomPlasma,UrinundzesdesMenschenisoliert, charakterisiertundidentifiziert.JederMetabolitrepsentiertwenigerals3 %dergesamtenRadioaktivität,dienachVerabreichungvon 14C-Topiramat ausgeschiedenwurde.ZweiMetaboliten, dieammeistenvon der Struktur von Topiramat beibehaltenhatten, wurdenuntersuchtund zeigten wenigoderkeineantikonvulsiveAktivität.


Elimination

BeiMenschenistderHauptwegderEliminationvonunverändertemTopiramatundseinen MetabolitendieNiere(mindestens81 %derDosis).Ungefähr66 %einerDosisvon 14C-Topiramatwurdeninnerhalb von 4 Tagen unverändertimUrin ausgeschieden.NachzweimalglicherDosierung von50 mgund100 mgTopiramatbetrugdiemittlererenaleClearanceungefähr18 ml/minund 17 ml/min. Es gibt Hinweisefüreine renaletubureReabsorption vonTopiramat. Dies wird durch StudienanRattenunterstzt,indenenTopiramatmitProbenecid verabreichtwurdeund ein signifikanterAnstiegderrenalenClearancevonTopiramatbeobachtetwurde.Insgesamtbetgtdie PlasmaclearancenachEinnahmebeimMenschen ungefähr20bis30 ml/min.


TopiramatbesitzteinegeringeinterindividuelleVariabilitätderPlasmakonzentrationunddahereine vorhersagbarePharmakokinetik. DiePharmakokinetikvon Topiramatistlinearmiteinerkonstant bleibenden Plasmaclearance und einer Flächeunter derPlasmakonzentrationskurve,dienachoraler EinmaldosisbeiProbandensichdosis-proportional verhaltend übereinen Bereich100 bis 400 mg ansteigt.BeiPatientenmitnormalerNierenfunktionkannes4bis8TagedauernbisSteady-State- Plasmakonzentrationenerreichtsind.DiemittlereCmax nachmultiplen,zweimaltäglichenoralenDosen von 100 mgbetrugbei gesunden Personen 6,76 µg/ml.NachVerabreichung vonmultiplen Dosenvon50 mgund100 mgTopiramatzweimalglich,betrugdiemittlere EliminationshalbwertzeitimPlasmaungefähr21 Stunden.


DiegleichzeitigeVerabreichung multiplerDosenvonTopiramat,100bis400 mgzweimalglich,mitPhenytoinoderCarbamazepinzeigtdosis-proportionaleAnstiegeinderPlasmakonzentrationvon Topiramat.


DiePlasma-unddierenaleClearancevonTopiramatsindbeiPatientenmiteingeschränkter Nierenfunktion (CLCR 60 ml/min)vermindertunddiePlasmaclearanceistbeiPatientenmiteiner NierenerkrankungimEndstadiumvermindert.Als einErgebnis werdenhöhereTopiramat-Steady- State-PlasmakonzentrationenreinegegebeneDosisbeirenaleingeschränktenPatienten erwartetverglichenmitdenenmitnormalerNierenfunktion.Topiramatwirdeffektivdurchmodialyseaus demPlasmaentfernt.


DiePlasmaclearancevonTopiramatistbeiPatientenmitmäßigerbisschwererLeberfunktionssrung erniedrigt.


DiePlasmaclearancevonTopiramatistbeiälterenPersonenbeiAbwesenheitzugrundeliegender Nierenerkrankungen unverändert.


Pädiatrische Population (Pharmakokinetik,bis zu einemAlter von 12Jahren)


DiePharmakokinetikvon TopiramatbeiKindernistwiebeiErwachsenen, dieeineAdd-on Therapie erhalten,linearmiteiner von derDosisunabhängigen Clearanceund Steady-State- Plasmakonzentrationen,dieproportionalzurDosisansteigen. Kinderhabenjedocheinehöhere ClearanceundeinekürzereEliminationshalbwertzeit.AlsKonsequenzkönnendie PlasmakonzentrationenvonTopiramatbeiderselben mg/kgDosisbeiKindernniedrigersein verglichenmitErwachsenen.WiebeiErwachsenenvermindernleberenzyminduzierende antiepileptischeArzneimitteldieSteady-State-Plasmakonzentrationen.


5.3 Pklinische Daten zur Sicherheit


TrotzmaternalerundpaternalerToxizitätbereitsab8 mg/kg/Tagwurdenin nicht-klinischen Studien zur Fertilitätbeimännlichen und weiblichen RattenbeiDosenbiszu 100 mg/kg/Tagkeine AuswirkungenaufdieFertilitätbeobachtet.


In präklinischenStudienwurdegezeigt,dassTopiramatteratogeneEffekteindenuntersuchten Spezies(Mäuse, Ratten undKaninchen)hat. Beiusen waren die fetalenGewichteund die skeletale Ossifikationin VerbindungmitdermaternalenToxizitätbei500 mg/kg/Tagreduziert.DieGesamtzahl derfetalenFehlbildungenbeiMäusenwarbeiallenarzneimittelbehandeltenGruppen(20,100und 500 mg/kg/Tag)erht.


BeiRattenwurden dosisabhängig maternaleundembryonale/fetaleToxizität(reduziertefetaleGewichteund/oder skeletaleOssifikation) bis herunterauf20 mg/kg/Tagbeobachtet,verbundenmit teratogenenEffekten(DefekteanExtremitätenundZehen)bei400 mg/kg/Tagunddarüber.Bei KaninchenwurdeeinedosisabhängigematernaleToxizitätbisherabauf10 mg/kg/Tagbeobachtet,mit embryonaler/fetalerToxizität(gesteigerteLetalität)bisherunterauf35 mg/kg/TagundteratogenenEffekten(FehlbildungenderRippenundvertebraleFehlbildungen)bei120 mg/kg/Tag.

Diebeobachtetenteratogenen Effekte bei Ratten undKaninchen waren ähnlich zu den Effekten,die mitCarboanhydrase-Inhibitorenbeobachtetwurden,dienichtmitFehlbildungenbeimMenschen assoziiertwaren.AuswirkungenaufdasWachstumzeigtensich ebensodurchgeringereGewichtebei der Geburtund währendder LaktationbeiJungtieren von weiblichenRatten, diewährendder GestationundLaktationmit20oder100 mg/kg/Tagbehandeltwurden.BeiRattenpassiertTopiramat diePlazenta-Schranke.


BeijuvenilenRattenhrtedieglicheoraleGabevonTopiramatinDosenbis zu300 mg/kg/Tag währendderEntwicklungsphaseentsprechenddemSäuglingsalter,derKindheitunddemJugendalter zu Toxizitätenähnlichzu denenbeierwachsenenTieren (verminderteFutteraufnahmemit verminderterZunahmedesKörpergewichtes,zentrolobulärehepatozelluläreHypertrophie).Esgab keinerelevantenEffekteaufdasWachstumderRöhrenknochen(Tibia)oderdieKnochenmineral- Dichte(Femur), aufdie Phase vor der Entwöhnungund dieReproduktionsentwicklung, auf die neurologischeEntwicklung(einschlilichBeurteilungdes Gedächtnisses und desLernvermögens), auf Paarungund FertilitätoderHysterotomie-Parameter.


In einerSerievon in vitro und invivoMutagenitätsuntersuchungenzeigteTopiramatkein genotoxisches Potential.


6. PHARMAZEUTISCHEANGABEN


6.1 ListedersonstigenBestandteile


topiramat-biomo 25 mg Filmtabletten:

Lactose-Monohydrat, Poly(O-carboxyl)methylstärke, Natriumsalz, Copovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Polydextrose, Macrogol 8000, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat.


topiramat-biomo 50 mg Filmtabletten:

Lactose-Monohydrat, Poly(O-carboxyl)methylstärke, Natriumsalz, Copovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid (E 172), Macrogol 3350, Poly(vinylalkohol), Talkum, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).


topiramat-biomo 100 mg Filmtabletten

Lactose-Monohydrat, Poly(O-carboxyl)methylstärke, Natriumsalz, Copovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 3350, Poly(vinylalkohol), Talkum, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer derHaltbarkeit


3 Jahre


6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfür die Aufbewahrung


Nicht über 30 °C lagern!


6.5 Artund InhaltdesBehältnisses


topiramat-biomo 25/50:


PVC/PVDC/Al Blister


50 Filmtabletten

100 Filmtabletten

200 (2 x 100) Filmtabletten

Unverkäufliche Muster mit 10 Filmtabletten


topiramat-biomo 100:


PVC/PVDC/Al Blister


50 Filmtabletten

100 Filmtabletten

200 Filmtabletten

Unverkäufliche Muster mit 10 Filmtabletten


6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmenfür dieBeseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. INHABERDERZULASSUNG


biomo pharma GmbH

Josef-Dietzgen-Straße 3

D-53773 Hennef

Tel.: 02242/8740-0

Fax: 02242/8740-499

E-Mail: biomo@biomopharma.de


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

65130.00.00

65131.00.00

65132.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

7. Februar 2011


10. STAND DER INFORMATION


06/2011


VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

spcde-b801-110615-cv.rtf Seite 33 von 33 Juni 2011

Paediatric Assessment Report MT/W/002/pdWS/001