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Vascal Uno 5 Mg Retardkapseln

Document: 21.11.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

®

Vascal uno mite 2,5 mg Retardkapseln Vascal® uno 5 mg Retardkapseln

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Vascal uno mite 2,5 mg

1 Hartkapsel, retardiert enthält 2,5 mg Isradipin.

Vascal uno 5 mg

1 Hartkapsel, retardiert enthält 5 mg Isradipin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Vascal uno mite 2,5 mg

Elfenbeinfarbige Hartkapseln, retardiert mit gelblichem Pulver Vascal uno 5 mg

Hellgelbe Hartkapseln, retardiert mit gelblichem Pulver

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete Essenzielle Hypertonie

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Erwachsene

5 mg Isradipin täglich, entsprechend 1-mal 1 Hartkapsel, retardiert Vascal uno 5 mg oder 1-mal 2 Hartkapseln, retardiert Vascal uno mite 2,5 mg (jeweils morgens).

Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung nach 4 Wochen:

Zugabe eines weiteren Antihypertensivums oder Erhöhung auf 10 mg Isradipin täglich, entsprechend 1-mal 2 Hartkapseln, retardiert Vascal uno 5 mg oder 1-mal 4 Hartkapseln, retardiert Vascal uno mite 2,5 mg (jeweils morgens).

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Vascal und Cimetidin sollte die Regeldosierung halbiert werden (siehe Abschnitt 4.5).

Ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Initialdosierung für Patienten im höheren Lebensalter sowie Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance > 30 ml/min) 2,5 mg Isradipin täglich, entsprechend 1-mal 1 Hartkapsel, retardiert Vascal uno mite 2,5 mg (morgens).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Isradipin bei Kindern wurde nicht untersucht. Es sind keine Daten verfügbar. Daher wird die Anwendung von Vascal bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Art der Anwendung

Die Einnahme der Retardkapseln erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit.

Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt bestimmt.

Nach einer längeren Behandlung sollte Vascal grundsätzlich nicht plötzlich, sondern ausschleichend abgesetzt werden.

4.3    Gegenanzeigen

Vascal darf nicht angewendet werden bei:

•    bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen andere Dihydropyridine oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

•    Leberfunktionsstörungen,

•    Hepatitis,

•    primären Lebererkrankungen,

•    Herz-Kreislauf-Schock,

•    instabiler Angina pectoris,

•    akutem Herzinfarkt innerhalb der ersten vier Wochen,

•    Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6),

•    Kindern.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen oder chronischer Herzinsuffizienz wird eine individuelle Dosierung empfohlen.

Die Anwendung von Vascal bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min, Dialysepatienten) sollte nicht erfolgen, da noch keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen.

Äußerste Vorsicht ist geboten bei ausgeprägter Aortenstenose und nachgewiesenem oder starkem Verdacht auf ein Sick-Sinus-Syndrom, solange kein Herzschrittmacher eingesetzt ist. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz.

Vor allem bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzerkrankung kann eine Angina pectoris auftreten. Bei bestehender Angina pectoris kann es bei Behandlungsbeginn oder bei rascher Dosissteigerung zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Angina-pectoris-Anfälle kommen.

Leberfunktionsparameter (z. B. alkalische Phosphatase, Transaminasen) sind regelmäßig zu kontrollieren.

Die gleichzeitige Anwendung mit Rifampicin oder anderen Enzyminduktoren sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Überempfindlichkeit gegen die Arzneimittel ist Vascal abzusetzen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Rifampicin führt zu einer starken Verringerung der Plasmaspiegel von Isradipin und kann daher die blutdrucksenkende Wirkung von Vascal aufheben. Deshalb sollte die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin oder anderen Enzym-Induktoren (z. B. Antikonvulsiva,

wie Carbamazepin oder Phenobarbital) vermieden werden.

Aufgrund eines Fallberichts zu Isradipin und wegen des bekannten Risikos einer Wirkungsverstärkung, das bei gleichzeitiger Gabe mit Calciumantagonisten besteht, sollte Phenytoin nicht zusammen mit Isradipin gegeben werden.

Der blutdrucksenkende Effekt von Vascal kann erwartungsgemäß durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel oder durch trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.

Wie bei allen Antihypertensiva ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Baclofen ein verstärkter Blutdruckabfall wahrscheinlich. Es kann daher erforderlich sein, den Blutdruck zu überwachen und die Dosis des Antihypertensivums anzupassen.

Isradipin beeinflusst nicht die Pharmakokinetik von Warfarin, Hydrochlorothiazid oder Triazolam. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Propranolol kommt es aber zu einer Erhöhung der Bioverfügbarkeit des ß-Rezeptorenblockers. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist dabei angezeigt, da es zu einer stärkeren Hypotension bzw. zu einer ausgeprägten Bradykardie kommen kann.

Obwohl bisher in klinischen Prüfungen keine Hinweise auf negativ inotrope Wirkungen gesehen wurden, sollte Vascal nur mit Vorsicht mit Mitteln (z. B. ß-Rezeptorenblockern) kombiniert werden, die bekanntermaßen oder möglicherweise negativ inotrop wirken und daher eine Herzinsuffizienz hervorrufen können.

Die Pharmakokinetik von Isradipin wird durch Digoxin, Propranolol, Warfarin, Hydrochlorothiazid oder Ciclosporin nicht beeinflusst.

Es ist bekannt, dass bei gleichzeitiger Therapie von anderen Dihydropyridinen mit Amiodaron oder Chinidin die negativ inotrope Wirkung der zuletzt genannten Substanzen verstärkt werden kann. In Einzelfällen wurde bei gleichzeitiger Therapie von anderen strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) mit Chinidin ein Abfall des Chinidin-Plasmaspiegels beobachtet. Daraus resultiert möglicherweise eine Wirksamkeitsabnahme, so dass bei kombinierter Therapie mit Vascal die Kontrolle des Chinidin-Plasmaspiegels empfohlen wird.

Eine kombinierte Behandlung mit Cimetidin kann den Isradipin-Plasmaspiegel um ca. 50 % erhöhen und somit zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung führen (siehe Abschnitt 4.2). Bei kombinierter Gabe mit Ranitidin sind vergleichbare Interaktionen nicht auszuschließen.

Bei gleichzeitiger Gabe von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) und Fentanyl sowie anderen Narkosemitteln wurde in Einzelfällen das Auftreten von unerwünschten starken Blutdrucksenkungen beobachtet. Vergleichbare Interaktionen sind für Vascal nicht auszuschließen.

Bei gleichzeitiger Therapie von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) mit Ciclosporin oder Theophyllin ist ein Plasmaspiegelanstieg der zuletzt genannten Substanzen beobachtet worden. Regelmäßige Blutspiegeluntersuchungen sollten daher durchgeführt werden.

Vascal kann eine Erhöhung des Digoxin-Plasmaspiegels bewirken, so dass eine Kontrolle des letzteren empfohlen wird.

Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac führt zu einer Erhöhung der Plasmaspitzenspiegel von Isradipin um ca. 20 %. Klinisch ist dies wahrscheinlich ohne Belang, weil die Exposition im Steady-State unverändert bleibt. Die Pharmakokinetik von Diclofenac wird durch Isradipin nicht beeinflusst.

Isradipin scheint die Cytochrom P450-Isoenzyme, vor allem CYP3A4 nicht in einem klinisch relevanten Ausmaß zu hemmen. Bei gleichzeitiger Gabe von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) und Inhibitoren des Cytochrom-Isoenzyms P450 3A (CYP3A) wurde eine Erhöhung der Plasmaspitzenspiegel und eine Verstärkung der Wirkung und der Nebenwirkungen (z. B. periphere Ödeme) von Dihydropyridinen beobachtet. Da vergleichbare Wechselwirkungen für Isradipin jedoch nicht auszuschließen sind, ist Vorsicht geboten, wenn Isradipin zusammen mit starken CYP3A-Inhibitoren wie Makrolidantibiotika (z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Troleandomycin), HIV-Protease-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir), Reverse-Transkriptase-Hemmern (z. B. Delavirdin) oder Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol) gegeben wird.

Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln

Die gleichzeitige Einnahme von Grapefruitsaft kann die Bioverfügbarkeit von Isradipin erhöhen.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Daten an einer begrenzten Anzahl von schwangeren Frauen, die Vascal im dritten Trimester eingenommen haben, weisen auf keine unerwünschten Wirkungen von Isradipin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus oder Neugeborenen hin. Bisher sind keine weiteren epidemiologischen Daten hierzu bekannt geworden. Die Einnahme von Vascal während des dritten Trimesters war beim Fetus nicht mit einer Änderung der Herzfrequenz oder des utero-plazentaren Blutflusses verbunden. Die wehenhemmende Aktivität scheint nur gering ausgeprägt zu sein. Dennoch ist die Erfahrung bei schwangeren Frauen zu gering, um eine Anwendung während der Schwangerschaft empfehlen zu können. Die Anwendung von Vascal während der Schwangerschaft ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

In präklinischen Untersuchungen mit therapeutisch relevanten Dosierungen ergaben sich keine Hinweise auf embryotoxische oder teratogene Effekte.

Stillzeit

Auf Basis experimenteller Untersuchungen ist ein Übertritt des Wirkstoffes in die Muttermilch nur in klinisch nicht relevanten Mengen (ca. 0,1 % der applizierten Dosis) zu erwarten. Obwohl tierexperimentelle Untersuchungen keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung während der Stillzeit ergeben, wurde die Sicherheit der Arzneimittel bei gestillten Säuglingen nicht untersucht. Frauen, die mit Vascal behandelt werden, dürfen daher nicht stillen (siehe Abschnitt 4.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende, unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    Nebenwirkungen

Nebenwirkungen können vorzugsweise zu Beginn der Behandlung auftreten. Sie sind dosisabhängig und klingen meistens bei weiterführender Therapie wieder ab.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Herzerkrankungen

Häufig:

-    Palpitationen,

-    Tachykardie,

-    Angina-pectoris-Anfälle Sehr selten:

-    Herzinsuffizienz,

-    Herzinfarkt,

-    Bradykardie,

-    ventrikuläre Arrhythmien,

-    Vorhofflimmern

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten:

-    Anämie,

-    Leukopenie,

-    Thrombozytopenie,

-    thrombozytopenische Purpura

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

-    Kopfschmerzen Häufig:

-    Schwindel,

-    Müdigkeit Gelegentlich:

-    Unruhe Sehr selten:

-    Hypoästhesie,

-    Parästhesie Nicht bekannt:

-    Synkope

-    Lethargie

Augenerkrankungen

Sehr selten:

^Sehstörungen,

-    verschwommenes Sehen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig:

-    Atemstörungen (Dyspnoe)

Sehr selten:

-    Husten,

-    Bronchospasmus bis hin zu lebensbedrohlicher Atemnot

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

-    Störungen im Magen-Darm-Bereich Selten:

-    Gingivahyperplasie Sehr selten:

-    Übelkeit,

-    Erbrechen Nicht bekannt:

-    Verstopfung,

-    Durchfall,

-    trockener Mund

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:

-    Pollakisurie,

-    Polyurie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig:

-    Ausschlag,

-    allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria, Pruritus)

Selten:

-    Schwitzen Sehr selten:

-    Angioödem,

-    anaphylaktische Reaktionen,

-    Photosensibilität

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich:

-    Gelenkschmerzen Sehr selten:

-    Rückenschmerzen,

-    Muskelkrämpfe,

-    Gliederschmerzen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich:

-    Anorexie (Appetitlosigkeit)

Sehr selten:

^Erhöhung des Blutzuckers (insbesondere bei Diabetikern),

-    Appetitverlust

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig:

-    Flush,

-    periphere Ödeme Häufig:

^Hypotonie, auch mit Synkopen Nicht bekannt:

-    Schlaganfall,

-    TIA (transitorische ischämische Attacke)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig:

-    Wärmegefühl Häufig:

-    Gewichtszunahme,

-    Ermüdung,

-    Krankheitsgefühl Sehr selten:

- Schwäche

Nicht bekannt:

-Schmerzen im Bereich der Brust

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten:

-    anaphylaktische Reaktionen

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig:

-    Anstieg von Leberwerten (alkalische Phosphatase, Transaminasen, Bilirubin),

wobei es sehr selten zu beträchtlichen Anstiegen kam. Die Leberwerte (alkalische Phosphatase, Transaminasen, Bilirubin) sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Sehr selten:

^Hepatitis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig:

-    Potenzstörungen Sehr selten:

-    erektile Dysfunktion,

-    Gynäkomastie

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten:

-    Depression,

-    Angstgefühl,

-    Nervosität Nicht bekannt:

-    Schlaflosigkeit

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Meldesystem des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen..

4.9 Überdosierung

Symptome

Die Erfahrungen mit einer Überdosierung mit Vascal sind begrenzt. Nach einer Überdosierung ist mit Flush, Kopfschmerzen, ausgeprägter und anhaltender Hypotonie, reflektorischer Tachykardie, Bradykardie, Auslösung bzw. Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Herz-Kreislauf-Schock, Schwindel und Verwirrtheitszuständen sowie Atemfrequenz-Anstieg zu rechnen.

Therapie

Unterstützung der Herz-/Kreislauffunktion z. B. mit Volumensubstitution und Überwachung der Herz-/Lungenfunktion sowie des zirkulierenden Blutvolumens. Vasokonstriktorisch wirksame Substanzen, versuchsweise auch Calcium i. v. können eingesetzt werden, sofern keine Kontraindikation vorliegt. Im Fall einer Sinusknotenhemmung kann eine vorübergehende Schrittmacherbehandlung von Nutzen sein. Da Isradipin überwiegend proteingebunden im Plasma vorliegt, dürfte eine Dialyse wenig hilfreich sein.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker, selektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Gefäßwirkung, Dihydropyridin-Derivate

ATC-Code: C08CA03

Isradipin ist ein Calciumantagonist vom Dihydropyridin-Typ mit einer größeren Affinität zu Ca-Kanälen in der glatten arteriellen Gefäßmuskulatur als im Myokard. Isradipin wirkt daher in therapeutischer Dosierung relativ selektiv auf die glatte Gefäßmuskulatur. Hinweise auf negativ inotrope Wirkungen wurden bisher nicht gesehen.

Der calciumantagonistische Effekt führt zu einer Vasodilatation und senkt dadurch den Blutdruck. In der Folge kann es zu einer Reflextachykardie kommen. Wie präklinische Untersuchungen zeigen, beeinflusst Isradipin die AV-Überleitung nicht, hemmt jedoch selektiv den Sinusknoten. Daher wird die Ruhefrequenz im Allgemeinen nicht beeinflusst; die Zunahme beträgt in der Regel < 5 Schläge/min. In therapeutischer Dosierung verlängert sich die PQ-Zeit nicht.

Bei Hypertonikern führt Isradipin 2 - 3 Std. nach oraler Einzelgabe zu einer dosisabhängigen Blutdrucksenkung. In der Dauerbehandlung wird die maximale Drucksenkung nach 3 - 4 Wochen erreicht. Eine Tachyphylaxie trat innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von 2 Jahren nicht auf.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Isradipin wird nach oraler Gabe zu 90 - 95 % resorbiert. Es unterliegt einem ausgeprägten FirstPass-Effekt; die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 16 - 18 %.

Nach Einzeldosen von 2,5 bis 20 mg erscheint der Wirkstoff innerhalb von 20 Minuten im Plasma; der Plasmaspitzenspiegel wird nach ungefähr 2 Stunden erreicht. Die Einnahme schnellfreisetzender Tabletten zu den Mahlzeiten verzögert die Blutspiegelspitzenwerte um etwa 1 Stunde. Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme erhöht sich die Bioverfügbarkeit bis zu 20 %. Isradipin wird zu etwa 95 % an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 283 Liter. Der Plasmaspitzenspiegel und die AUC korrelieren linear mit der Dosis bei Gaben bis zu 20 mg oral.

Isradipin wird in der Leber nahezu vollständig vor allem über oxidative und hydrolytische Prozesse metabolisiert.

Ca. 60 - 65 % der verabreichten Dosis werden über den Urin, 25 - 30 % über die Faeces ausgeschieden. Im Urin lässt sich kein unveränderter Wirkstoff nachweisen. Die Metaboliten zeigen keine pharmakodynamische Aktivität. Die Elimination verläuft zweiphasig; die terminale Halbwertszeit liegt bei 8,4 Std. Die Gesamtclearance von Isradipin beträgt 43 l/Std.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurde sowohl eine erhöhte als auch reduzierte Bioverfügbarkeit festgestellt. Bei Älteren und bei Patienten mit einer Leberinsuffizienz ist die Bioverfügbarkeit erhöht (bis zu 27 %).

Die gleichzeitige Verabreichung von Propranolol oder Hydrochlorothiazid hat keinen Einfluss auf die Kinetik von Isradipin, jedoch wird die Kinetik von Propranolol durch Isradipin beeinflusst. Nach Einnahme der Retardkapseln wird der Wirkstoff Isradipin im Verlauf mehrerer Stunden aus der lipophilen Matrix freigesetzt. Dabei werden ca. 50 % des Wirkstoffes innerhalb von 10 Stunden resorbiert und Spitzenplasmaspiegel nach ca. 5 - 7 Stunden erreicht.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit Akute Toxizität

Bei Ratte, Maus bzw. Kaninchen lagen die ermittelten LD50-Werte nach oraler Gabe bei > 3000, 216 bzw. 58 mg/kg und nach intravenöser Gabe bei 1,8 mg/kg, 1,2 bzw. 1,2 mg/kg.

Toxizität bei mehrfacher Verabreichung

Nach oraler Gabe bei der Ratte traten bis 42 mg/kg/Tag nach 4 ebenso wie nach 26 Wochen keine relevanten Befunde auf. Die geringe Toxizität bestätigte sich in einer 13-wöchigen Studie an Mäusen, wo bis zu einer Dosis von 86 mg/kg/Tag keine toxischen Wirkungen von Bedeutung auftraten. Nach oraler 4-, 26- und 52-wöchiger Behandlung waren beim Hund im Dosisbereich von 1-12 mg/kg/Tag vor allem EKG-Veränderungen zu beobachten, welche sich nach Behandlungsende rasch normalisierten.

Histopathologische Befunde des Herzens traten selbst nach einem Jahr Behandlung mit 12 mg/kg/Tag nicht auf. Die EKG-Befunde waren zu erwarten, da diese Spezies wegen des vorwiegend parasympathischen Tonus des Herzens als besonders empfindlich gegenüber Calcium-Antagonisten gilt.

Dies steht jedoch im Gegensatz zu der erhöhten sympathischen Aktivität bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der 52-Wochen-Studie am Hund traten zudem noch vereinzelt Hyperplasien der Gingiva auf. Eine spezifische Organtoxizität wurde nicht beobachtet. Die höchste noch verträgliche Dosis beim Hund liegt nahe bei 12 mg/kg/Tag.

Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

In den Kanzerogenitätsstudien an Ratte und Maus traten keine für den Menschen relevanten Befunde auf.

Untersuchungen zum Nachweis von Genmutationen in vitro und Chromosomenaberrationen in vivo verliefen negativ. Dagegen induziert Isradipin in vitro deutliche Chromosomenaberrationen. Dieser Effekt ist vermutlich nicht auf eine direkte Interaktion von Isradipin mit DNS zurückzuführen. Bei der therapeutischen Anwendung kann eine mutagene Wirkung am Menschen deshalb hinreichend sicher ausgeschlossen werden.

Reproduktionstoxikologie

In Ratten und Kaninchen zeigte sich in nicht maternaltoxischen, oralen Dosen bis 60 bzw.

1 mg/kg/Tag kein embryotoxisches oder teratogenes Potential. Während die Fertilität bei Ratten nicht beeinträchtigt wurde, kam es mit 20 und 60 mg/kg/Tag zu der bei Calcium-Antagonisten bekannten Verlängerung der Tragzeit sowie zu Dystokie.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Hypromellose Mikrokristalline Cellulose Cetylpalmitat

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) Hochdisperses Siliciumdioxid

Kapselhülle

Gelatine

Titandioxid (E 171) Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Retardierte Hartkapseln, die in PP/Aluminium-Blisterpackungen verpackt sind.

Packungen mit 30, 50 und 100 Hartkapseln, retardiert Klinikpackungen mit 500 (10 x 50) Hartkapseln, retardiert

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. INHABER DER ZULAS S UNG

UCB Pharma GmbH Alfred-Nobel-Straße 10 40789 Monheim Telefon: 02173/48-4848 Telefax: 02173/48-4841

Mitvertrieb SANOL GmbH Alfred-Nobel-Straße 10 40789 Monheim Telefon: 02173/48-4848 Telefax: 02173/48-4841

8. ZULAS S UNG S NUMMER(N) Vascal uno mite 2,5 mg: 29421.00.00 Vascal uno 5 mg: 29421.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULAS S UNG / VERLÄNGERUNG DER ZULAS S UNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 03.12.1992

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20.01.2005

10. STAND DER INFORMATION Juni 2013

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig