Vascal Uno 5 Mg Retardkapseln
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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale der Arzneimittel/SPC)
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
vascal® uno mite 2,5 mg Retardkapseln
vascal® uno 5 mg Retardkapseln
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
VASCAL® UNO MITE 2,5 mg
1 Hartkapsel, retardiert enthält 2,5 mg Isradipin.
VASCAL® UNO 5 mg
1 Hartkapsel, retardiert enthält 5 mg Isradipin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
VASCAL® UNO MITE 2,5 mg
Elfenbeinfarbige Hartkapseln, retardiert mit gelblichem Pulver
VASCAL® UNO 5 mg
Hellgelbe Hartkapseln, retardiert mit gelblichem Pulver
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Essenzielle Hypertonie
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Regeldosierung für Erwachsene
5 mg Isradipin täglich, entsprechend 1-mal 1 Hartkapsel, retardiert VASCAL® UNO 5 mg oder 1-mal 2 Hartkapseln, retardiert VASCAL® UNO MITE 2,5 mg (jeweils morgens).
Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung nach 4 Wochen:
Zugabe eines weiteren Antihypertensivums oder Erhöhung auf 10 mg Isradipin täglich, entsprechend 1-mal 2 Hartkapseln, retardiert VASCAL® UNO 5 mg oder 1-mal 4 Hartkapseln, retardiert VASCAL® UNO MITE 2,5 mg (jeweils morgens).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg und Cimetidin sollte die Regeldosierung halbiert werden (siehe Abschnitt 4.5).
Anwendung bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Initialdosierung für Patienten im höheren Lebensalter sowie Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance > 30 ml/min) 2,5 mg Isradipin täglich, entsprechend 1-mal 1 Hartkapsel, retardiert VASCAL® UNO MITE 2,5 mg (morgens).
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Art und Dauer der Anwendung
Die Einnahme der Hartkapseln, retardiert erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit.
Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Nach einer längeren Behandlung sollte VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg grundsätzlich nicht plötzlich, sondern ausschleichend abgesetzt werden.
4.3 Gegenanzeigen
VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg dürfen nicht angewendet werden bei:
-
bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen andere Dihydropyridine oder einen der sonstigen Bestandteilel
-
Leberfunktionsstörungen
-
Hepatitis
-
primären Lebererkrankungen
-
Herz-Kreislauf-Schock
-
instabiler Angina pectoris
-
akutem Herzinfarkt innerhalb der ersten vier Wochen
-
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)
-
Kindern
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen oder chronischer Herzinsuffizienz wird eine individuelle Dosierung empfohlen.
Die Anwendung von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min, Dialysepatienten) sollte nicht erfolgen, da noch keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen.
Äußerste Vorsicht ist geboten bei ausgeprägter Aortenstenose und nachgewiesenem oder starkem Verdacht auf ein Sick-Sinus-Syndrom, solange kein Herzschrittmacher eingesetzt ist. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz.
Vor allem bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzerkrankung kann eine Angina pectoris auftreten. Bei bestehender Angina pectoris kann es bei Behandlungsbeginn oder bei rascher Dosissteigerung zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Angina-pectoris-Anfälle kommen.
Leberfunktionsparameter (z.B. alkalische Phosphatase, Transaminasen) sind regelmäßig zu kontrollieren.
Die gleichzeitige Anwendung mit Rifampicin oder anderen Enzyminduktoren sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).
Bei Überempfindlichkeit gegen die Arzneimittel sind VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mgabzusetzen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Rifampicin führt zu einer starken Verringerung der Plasmaspiegel von Isradipin und kann daher die blutdrucksenkende Wirkung von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg aufheben. Deshalb sollte die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin oder anderen Enzym-Induktoren (z.B. Antikonvulsiva, wie Carbamazepin oder Phenobarbital) vermieden werden.
Aufgrund eines Fallberichts zu Isradipin und wegen des bekannten Risikos einer Wirkungsverstärkung, das bei gleichzeitiger Gabe mit Calciumantagonisten besteht, sollte Phenytoin nicht zusammen mit Isradipin gegeben werden.
Der blutdrucksenkende Effekt von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg kann erwartungsgemäß durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel oder durch trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.
Wie bei allen Antihypertensiva ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Baclofen ein verstärkter Blutdruckabfall wahrscheinlich. Es kann daher erforderlich sein, den Blutdruck zu überwachen und die Dosis des Antihypertensivums anzupassen.
Isradipin beeinflusst nicht die Pharmakokinetik von Warfarin, Hydrochlorothiazid oder Triazolam. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Propranolol kommt es aber zu einer Erhöhung der Bioverfügbarkeit des ß-Rezeptorenblockers. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist dabei angezeigt, da es zu einer stärkeren Hypotension bzw. zu einer ausgeprägten Bradykardie kommen kann.
Obwohl bisher in klinischen Prüfungen keine Hinweise auf negativ inotrope Wirkungen gesehen wurden, sollte VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg nur mit Vorsicht mit Mitteln (z.B. ß-Rezeptorenblockern) kombiniert werden, die bekanntermaßen oder möglicherweise negativ inotrop wirken und daher eine Herzinsuffizienz hervorrufen können.
Die Pharmakokinetik von Isradipin wird durch Digoxin, Propranolol, Warfarin, Hydrochlorothiazid oder Ciclosporin nicht beeinflusst.
Es ist bekannt, dass bei gleichzeitiger Therapie von anderen Dihydropyridinen mit Amiodaron oder Chinidin die negativ inotrope Wirkung der zuletzt genannten Substanzen verstärkt werden kann.
In
Einzelfällen wurde bei gleichzeitiger Therapie von anderen
strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) mit Chinidin ein
Abfall des Chinidin-Plasmaspiegels beobachtet.
Daraus resultiert möglicherweise eine
Wirksamkeitsabnahme, so dass bei kombinierter Therapie mit VASCAL®
UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg die Kontrolle des
Chinidin-Plasmaspiegels empfohlen wird.
Eine kombinierte Behandlung mit Cimetidin kann den Isradipin-Plasmaspiegel um ca. 50 % erhöhen und somit zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung führen (siehe Abschnitt 4.2). Bei kombinierter Gabe mit Ranitidin sind vergleichbare Interaktionen nicht auszuschließen.
Bei gleichzeitiger Gabe von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) und Fentanyl sowie anderen Narkosemitteln wurde in Einzelfällen das Auftreten von unerwünschten starken Blutdrucksenkungen beobachtet. Vergleichbare Interaktionen sind für VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg nicht auszuschließen.
Bei gleichzeitiger Therapie von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) mit Ciclosporin oder Theophyllin ist ein Plasmaspiegelanstieg der zuletzt genannten Substanzen beobachtet worden. Regelmäßige Blutspiegeluntersuchungen sollten daher durchgeführt werden.
VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg kann eine Erhöhung des Digoxin-Plasmaspiegels bewirken, so dass eine Kontrolle des letzteren empfohlen wird.
Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac führt zu einer Erhöhung der Plasmaspitzenspiegel von Isradipin um ca. 20 %. Klinisch ist dies wahrscheinlich ohne Belang, weil die Exposition im Steady-State unverändert bleibt. Die Pharmakokinetik von Diclofenac wird durch Isradipin nicht beeinflusst.
Isradipin scheint die Cytochrom P450-Isoenzyme, vor allem CYP3A4 nicht in einem klinisch relevanten Ausmaß zu hemmen. Bei gleichzeitiger Gabe von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) und Inhibitoren des Cytochrom-Isoenzyms P450 3A (CYP3A) wurde eine Erhöhung der Plasmaspitzenspiegel und eine Verstärkung der Wirkung und der Nebenwirkungen (z.B. periphere Ödeme) von Dihydropyridinen beobachtet. Da vergleichbare Wechselwirkungen für Isradipin jedoch nicht auszuschließen sind, ist Vorsicht geboten, wenn Isradipin zusammen mit starken CYP3A-Inhibitoren wie Makrolidantibiotika (z.B. Erythromycin, Clarithromycin, Troleandomycin), HIV-Protease-Inhibitoren (z.B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir), Reverse-Transkriptase-Hemmern (z.B. Delavirdin) oder Azol-Antimykotika (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol) gegeben wird.
Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln
Die gleichzeitige Einnahme von Grapefruitsaft kann die Bioverfügbarkeit von Isradipin erhöhen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten an einer begrenzten Anzahl von schwangeren Frauen, dieVASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mgim dritten Trimester eingenommen haben, weisen auf keine unerwünschten Wirkungen von Isradipin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus oder Neugeborenen hin. Bisher sind keine weiteren epidemiologischen Daten hierzu bekannt geworden. Die Einnahme von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mgwährend des dritten Trimesters war beim Fetus nicht mit einer Änderung der Herzfrequenz oder des utero-plazentaren Blutflusses verbunden. Die wehenhemmende Aktivität scheint nur gering ausgeprägt zu sein. Dennoch ist die Erfahrung bei schwangeren Frauen zu gering, um eine Anwendung während der Schwangerschaft empfehlen zu können. Die Anwendung von VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mgwährend der Schwangerschaft ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
In präklinischen Untersuchungen mit therapeutisch relevanten Dosierungen ergaben sich keine Hinweise auf embryotoxische oder teratogene Effekte.
Stillzeit
Auf der Basis experimenteller Untersuchungen ist ein Übertritt des Wirkstoffes in die Muttermilch nur in klinisch nicht relevanten Mengen (ca. 0,1 % der applizierten Dosis) zu erwarten. Obwohl tierexperimentelle Untersuchungen keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung während der Stillzeit ergeben, wurde die Sicherheit der Arzneimittel bei gestillten Säuglingen nicht untersucht. Frauen, die mit VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mgbehandelt werden, dürfen daher nicht stillen (siehe Abschnitt 4.3).
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende, unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen können vorzugsweise zu Beginn der Behandlung auftreten. Sie sind dosisabhängig und klingen meistens bei weiterführender Therapie wieder ab.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Herzerkrankungen
Häufig:Palpitationen, Tachykardie, Angina-pectoris-Anfälle
Sehr selten:Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Bradykardie, ventrikuläre Arrhythmien, Vorhofflimmern
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, thrombozytopenische Purpura
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Häufig:Schwindel, Müdigkeit
Gelegentlich:Unruhe
Sehr selten:Hypoästhesie, Parästhesie
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen, verschwommenes Sehen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig:Atemstörungen (Dyspnoe)
Sehr selten: Husten, Bronchospasmus bis hin zu lebensbedrohlicher Atemnot
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig:Störungen im Magen-Darm-Bereich
Selten:Gingivahyperplasie
Sehr selten: Übelkeit, Erbrechen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig:Pollakisurie, Polyurie
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:Ausschlag, allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria, Pruritus)
Selten:Schwitzen
Sehr selten: Angioödem, anaphylaktische Reaktionen, Photosensibilität
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich:Gelenkschmerzen
Sehr selten: Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Gliederschmerzen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich:Appetitlosigkeit
Sehr selten: Erhöhung des Blutzuckers (insbesondere bei Diabetikern)
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig:Flush, periphere Ödeme
Häufig: Hypotonie, auch mitSynkopen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig:Wärmegefühl
Häufig:Gewichtszunahme, Ermüdung, Krankheitsgefühl
Sehr selten:Schwäche
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten:Anaphylaktische Reaktionen
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig:Anstieg von Leberwerten (alkalische Phosphatase, Transaminasen, Bilirubin), wobei es sehr selten zu beträchtlichen Anstiegen kam. Die Leberwerte (alkalische Phosphatase, Transaminasen, Bilirubin) sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Sehr selten: Hepatitis
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig:Potenzstörungen
Sehr selten:Erektile Dysfunktion, Gynäkomastie
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten:Depression, Angstgefühl, Nervosität
Die nachfolgenden unerwünschten Ereignisse mit unbekannter Häufigkeit wurden nach der Zulassung gemeldet: Schlaganfall, Synkope, TIA (transitorische ischämische Attacke), Lethargie, trockener Mund, Verstopfung, Durchfall, Schlaflosigkeit, Schmerzen im Bereich der Brust.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Die Erfahrungen mit einer Überdosierung mit VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg sind begrenzt.Nach einer Überdosierung ist mit Flush, Kopfschmerzen, ausgeprägter und anhaltender Hypotonie, reflektorischer Tachykardie, Bradykardie, Auslösung bzw. Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Herz-Kreislauf-Schock, Schwindel und Verwirrtheitszuständen sowie Atemfrequenz-Anstieg zu rechnen.
b) Therapie bei einer Überdosierung
Unterstützung der Herz-/Kreislauffunktion z.B. mit Volumensubstitution und Überwachung der Herz-/Lungenfunktion sowie des zirkulierenden Blutvolumens. Vasokonstriktorisch wirksame Substanzen, versuchsweise auch Calcium i.v. können eingesetzt werden, sofern keine Kontraindikation vorliegt. Im Fall einer Sinusknotenhemmung kann eine vorübergehende Schrittmacherbehandlung von Nutzen sein. Da Isradipin überwiegend proteingebunden im Plasma vorliegt, dürfte eine Dialyse wenig hilfreich sein.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker, selektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Gefäßwirkung, Dhydropyridin-Derivate
ATC-Code: C08CA03
Isradipin (VASCAL® UNO MITE 2,5 mg // VASCAL® UNO 5 mg) ist ein Calciumantagonist vom Dihydropyridin-Typ mit einer größeren Affinität zu Ca-Kanälen in der glatten arteriellen Gefäßmuskulatur als im Myokard. Isradipin wirkt daher in therapeutischer Dosierung relativ selektiv auf die glatte Gefäßmuskulatur. Hinweise auf negativ inotrope Wirkungen wurden bisher nicht gesehen.
Der calciumantagonistische Effekt führt zu einer Vasodilatation und senkt dadurch den Blutdruck. In der Folge kann es zu einer Reflextachykardie kommen. Wie präklinische Untersuchungen zeigen, beeinflusst Isradipin die AV-Überleitung nicht, hemmt jedoch selektiv den Sinusknoten. Daher wird die Ruhefrequenz im Allgemeinen nicht beeinflusst; die Zunahme beträgt in der Regel < 5 Schläge/min. In therapeutischer Dosierung verlängert sich die PQ-Zeit nicht.
Bei Hypertonikern führt Isradipin 2 – 3 Std. nach oraler Einzelgabe zu einer dosisabhängigen Blutdrucksenkung. In der Dauerbehandlung wird die maximale Drucksenkung nach 3 – 4 Wochen erreicht. Eine Tachyphylaxie trat innerhalb eines Beobachtungszeitraumes von 2 Jahren nicht auf.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Isradipin wird nach oraler Gabe zu 90 – 95 % resorbiert. Es unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Effekt; die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 16 – 18 %.
Nach Einzeldosen von 2,5 bis 20 mg erscheint der Wirkstoff innerhalb von 20 Minuten im Plasma; der Plasmaspitzenspiegel wird nach ungefähr 2 Stunden erreicht. Die Einnahme schnellfreisetzender Tabletten zu den Mahlzeiten verzögert die Blutspiegelspitzenwerte um etwa 1 Stunde. Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme erhöht sich die Bioverfügbarkeit bis zu 20 %. Isradipin wird zu etwa 95 % an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 283 Liter. Der Plasmaspitzenspiegel und die AUC korrelieren linear mit der Dosis bei Gaben bis zu 20 mg oral.
Isradipin wird in der Leber nahezu vollständig vor allem über oxidative und hydrolytische Prozesse metabolisiert.
Ca. 60 – 65 % der verabreichten Dosis werden über den Urin, 25 – 30 % über die Faeces ausgeschieden. Im Urin lässt sich kein unveränderter Wirkstoff nachweisen. Die Metaboliten zeigen keine pharmakodynamische Aktivität. Die Elimination verläuft zweiphasig; die terminale Halbwertszeit liegt bei 8,4 Std. Die Gesamtclearance von Isradipin beträgt 43 l/Std.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurde sowohl eine erhöhte als auch reduzierte Bioverfügbarkeit festgestellt. Bei Älteren und bei Patienten mit einer Leberinsuffizienz ist die Bioverfügbarkeit erhöht (bis zu 27 %).
Die gleichzeitige Verabreichung von Propranolol oder Hydrochlorothiazid hat keinen Einfluss auf die Kinetik von Isradipin, jedoch wird die Kinetik von Propranolol durch Isradipin beeinflusst. Nach Einnahme der Retardkapseln wird der Wirkstoff Isradipin im Verlauf mehrerer Stunden aus der lipophilen Matrix freigesetzt. Dabei werden ca. 50 % des Wirkstoffes innerhalb von 10 Stunden resorbiert und Spitzenplasmaspiegel nach ca. 5 – 7 Stunden erreicht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Bei Ratte, Maus bzw. Kaninchen lagen die ermittelten LD50-Werte nach oraler Gabe bei > 3000, 216 bzw. 58 mg/kg und nach intravenöser Gabe bei 1,8 mg/kg, 1,2 bzw. 1,2 mg/kg.
Toxizität bei mehrfacher Verabreichung
Nach oraler Gabe bei der Ratte traten bis 42 mg/kg/Tag nach 4 ebenso wie nach 26 Wochen keine relevanten Befunde auf. Die geringe Toxizität bestätigte sich in einer 13-wöchigen Studie an Mäusen, wo bis zu einer Dosis von 86 mg/kg/Tag keine toxischen Wirkungen von Bedeutung auftraten. Nach oraler 4-, 26- und 52-wöchiger Behandlung waren beim Hund im Dosisbereich von 1–12 mg/kg/Tag vor allem EKG-Veränderungen zu beobachten, welche sich nach Behandlungsende rasch normalisierten.
Histopathologische Befunde des Herzens traten selbst nach einem Jahr Behandlung mit 12 mg/kg/Tag nicht auf. Die EKG-Befunde waren zu erwarten, da diese Spezies wegen des vorwiegend parasympathischen Tonus des Herzens als besonders empfindlich gegenüber Calcium-Antagonisten gilt.
Dies steht jedoch im Gegensatz zu der erhöhten sympathischen Aktivität bei Patienten mit Herz‑Kreislauf-Erkrankungen. In der 52-Wochen-Studie am Hund traten zudem noch vereinzelt Hyperplasien der Gingiva auf. Eine spezifische Organtoxizität wurde nicht beobachtet. Die höchste noch verträgliche Dosis beim Hund liegt nahe bei 12 mg/kg/Tag.
Tumorerzeugendes und mutagenes Potential
In den Kanzerogenitätsstudien an Ratte und Maus traten keine für den Menschen relevanten Befunde auf.
Untersuchungen zum Nachweis von Genmutationen in vitro und Chromosomenaberrationen in vivo verliefen negativ. Dagegen induziert Isradipin in vitro deutliche Chromosomenaberrationen. Dieser Effekt ist vermutlich nicht auf eine direkte Interaktion von Isradipin mit DNS zurückzuführen. Bei der therapeutischen Anwendung kann eine mutagene Wirkung am Menschen deshalb hinreichend sicher ausgeschlossen werden.
Reproduktionstoxikologie
In Ratten und Kaninchen zeigte sich in nicht maternaltoxischen, oralen Dosen bis 60 bzw. 1 mg/kg/Tag kein embryotoxisches oder teratogenes Potential. Während die Fertilität bei Ratten nicht beeinträchtigt wurde, kam es mit 20 und 60 mg/kg/Tag zu der bei Calcium-Antagonisten bekannten Verlängerung der Tragzeit sowie zu Dystokie.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Hypromellose, Mikrokristalline Cellulose, Cetylpalmitat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Kapselhülle:Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
VASCAL® UNO MITE 2,5 mg Retardkapseln und VASCAL® UNO 5 mg Retardkapseln
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Art des Behältnisses
PP/Aluminium-Blisterpackungen
Packungsgrößen
Packungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Hartkapseln, retardiert
Klinikpackungen mit 500 (10 x 50) Hartkapseln, retardiert
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
UCB Pharma GmbH
Alfred-Nobel-Straße 10
40789 Monheim
Telefon: 02173/48-4848
Telefax: 02173/48-4841
Mitvertrieb
SANOL GmbH
Alfred-Nobel-Straße 10
40789 Monheim
Telefon: 02173/48-4848
Telefax: 02173/48-4841
8. Zulassungsnummer(n)
VASCAL® UNO MITE 2,5 mg Retardkapseln
29421.00.00
VASCAL® UNO 5 mg Retardkapseln
29421.01.00
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 03.12.1992
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20.01.2005
10. Stand der Information
September 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
29ac480808f8121d99c0b748eca61bba.rtf