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Zink-Trinatrium-Pentetat (Zn-Dtpa)

Document: 28.02.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Anlage 1 zur Änderungsmeldung vom 28.02.2012

Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA), Zulassungs-Nr. 6813967.00.00 vom 24.11.2003





Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Z


ink-Trinatrium-pentetat

(Zn-DTPA)


Injektionslösung

Wirkstoff: Trinatrium-zink-pentetat



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) beachten?

Wie ist Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) aufzubewahren?

Weitere Informationen




1. Was ist Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) und wofür wird es angewendet?


1.1 Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) enthält Trinatrium-zink-pentetat und ist ein Antidot bei Radionuklidvergiftungen.



1.2 Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) wird angewendet zur Langzeitbehandlung von Vergiftungen durch radioaktive Metalle (Americium, Plutonium, Curium, Californium, Berkelium).



2. Was MÜSSEN SIE VOR DER Anwendung VON Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) BEACHTEN?


2.1 Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) darf nicht angewendet werden,

Bei Vergiftungen mit Uran, Neptunium oder Cadmium sollte Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) nicht eingesetzt werden.





2.2 Bei Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel ein­nehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.




2.3 Bei Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) sollten Sie ausreichend trinken.





2.4 Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.



Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) in der Schwan­ger­schaft liegen beim Menschen nicht vor. In den durchgeführ­ten Tierversuchen erga­ben sich keine Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.





Im Falle einer Schwangerschaft sollte sorgfältig zwischen dem Risiko der Vergiftung und dem Risiko der Gabe von Zn-DTPA abgewogen werden. Ist die Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) während der Schwangerschaft aber aus vitaler In­dikation erforderlich, ist der Mineralstoffhaushalt zu kontrol­lieren, um eine Versor­gung des Kindes mit essentiellen Spurenele­men­ten zu sichern.



Bei Vorliegen einer Belastung mit radioaktiven Stoffen soll generell nicht gestillt werden.





2.5 Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Ma­schinen bekannt.





3. WIE IST Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) Anzuwenden?



Wenden Sie Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.



3.1 Dosierung

Die Therapie von Vergiftungen erfordert eine individuelle Dosierung in Abhängigkeit vom Vergiftungsbild. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für:

Erwachsene: 1 Ampulle pro Tag

Kinder: 25-50 mg pro kg Körpergewicht und Tag



3.2 Art und Dauer der Anwendung

Initial werden 1.055 mg Zn-DTPA (ca. 15 mg/kg/d) in 20 ml physiologischer Koch­salzlösung oder in 5%-iger Glukoselösung sehr langsam i.v. (Injektionsdauer ca. 15 Minuten) oder bes­ser als Infusion in 250 ml Verdünnungslösung über ½ bis 2 Std. gege­ben.

Für die Therapie von Erwachsenen empfiehlt sich folgendes Dosierungsschema:



OPC Ampulle

Zum Öffnen Punkt nach oben drehen und Ampullen­kopf nach unten abbrechen.







3.3 Dauer der Anwendung

Die notwendige Behandlung kann sehr langwierig sein (in Einzelfällen über mehrere Jahre) und eine Vielzahl von Infusionen erforderlich machen.


Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom klinischen und labor­analytischen Be­fund (Radionuklidausscheidung im Urin). Solange durch die Gabe von DTPA die Ausschei­dungsrate gesteigert wird, sollte die Therapie fortgeführt wer­den.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) zu stark oder zu schwach ist.



3.4 Wenn Sie eine größere Menge Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) angewendet haben, als Sie sollten:

Symptome der Überdosierung sind bisher nicht bekannt.




3.5 Wenn Sie die Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) vergessen haben:

Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung ver­gessen haben. Fahren Sie mit der angegebenen Dosierung fort.





3.6 Wenn Sie die Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) abbrechen:

Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, besteht die Gefahr, dass die Vergiftung weiterbesteht. Sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem Arzt darüber.



Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.





4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu­grunde gelegt:


sehr häufig

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

sehr selten

weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle




4.1 Mögliche Nebenwirkungen

Bei einer wiederholten Gabe von Zn-DTPA mit zu kurzen Regene­ra­tionsintervallen zwischen den einzelnen Applikationen können auftreten: Übelkeit, Erbrechen, Durch­fall, Fieber, Frösteln, Kopfschmerzen, Hautjucken (Pruritus), Muskelkrämpfe.



Selten sind Blutdrucksenkung sowie al­lergi­sche Reaktionen, die sich in Hautre­aktio­nen äußern können.



Bei schneller i.v.-Injektion sind lokale Reizerscheinungen (thrombophlebitische Re­aktio­nen) beobachtet worden.



Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Neben­wir­kungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.





5. WIE IST Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) AUFZUBEWAHREN?


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Nicht über 25 °C lagern!



6. WEITERE INFORMATIONEN


Vor und während der Therapie sind regelmäßige Kontrollen von Harn- und Blutsta­tus angezeigt.


Die län­ger dauernde Therapie sollte unter regelmäßiger Kontrolle der Radioaktivität und der essentiellen Spu­renelemente erfolgen.


Bei akuten Vergiftungen ist die Einleitung der Behandlung mit dem stär­ker wirksa­men Trinatrium-calcium-pentetat zu empfehlen. Die Langzeitbehandlung sollte dann mit dem weniger toxischen Trinatrium-zink-pentetat erfolgen.


Die Therapie von Vergiftungen mit Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) schließt andere Maßnah­men zur The­rapie von Vergiftungen wie Magenspülung, Dialyse, Plasmaaus­tausch, chirurgische Entfernung von Depots etc. nicht aus.


Die Tagesdosis darf nicht in mehrere Einzeldosen aufgeteilt werden.


Während der Gabe von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) sollte der Blutdruck regel­mäßig kontrolliert werden.




6.1 Was Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) enthält:

Der Wirkstoff ist Trinatrium-zink-pentetat.


1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 1.055 mg Trinatrium-zink-pentetat


Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumhydroxid, Pentetsäure, Wasser für Injektions­zwecke, Zinkoxid.



6.2 Wie Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) aussieht und Inhalt der Packung:

Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) ist in Packungen mit 5 Ampullen zu je 5 ml einer klaren Injektionslösung erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer:


Heyl Chem.-pharm. Fabrik

GmbH & Co. KG

Goerzallee 253

14167 Berlin

Deutschland


Telefon: +49 30 81696-0

Telefax: +49 30 8174049



oder

Postfach 370 364

14133 Berlin

Deutschland


E-Mail: info@heyl-berlin.de

Website: www.heyl-berlin.de


Hersteller:


EVER Pharma Jena GmbH

Otto-Schott-Straße 15

07745 Jena

Deutschland





Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschafts­raumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Bundesrepublik Deutschland: Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA)


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2012.

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Eigenschaften

DTPA gehört zu der Gruppe der synthetischen Polyaminopolycarboxylsäuren, die mit sehr vielen Metallionen stabile Verbindungen, sogenannte Metallchelate, bilden. Unter Freisetzung des Zinks bindet der Kom­plexbild­ner die in Körperflüssigkeiten zirku­lieren­den oder an Gewebe gebundenen Metallionen und fördert deren Ausscheidung im Harn. DTPA gilt heute bei einer Dekorporation von Radionuklidvergiftungen mit Me­tallen (z. B. Am, Pu, Cm, Cf, Bk) als Mittel der Wahl.


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