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Zolpidem Sandoz 10 Mg Filmtabletten

Document: 17.12.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1.    Bezeichnung des Arzneimittels

Zolpidem Sandoz 10 mg Filmtabletten Wirkstoff: Zolpidemtartrat

2.    Qualitative und Quantitative Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält 10 mg Zolpidemtartrat entsprechend 8,03 mg Zolpidem. Sonstiger Bestandteil: 54 mg Lactose/Filmtablette.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Filmtablette

Weiße, oblonge, bikonvexe Filmtablette mit Bruchkerbe. Die Tabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen.

Eine Behandlung ist nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad indiziert oder wenn diese für den Patienten zu einer massiven Belastung führen.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Erwachsene

Die verordnete Dosis sollte als Einmalgabe verabreicht werden. In derselben Nacht sollte keine erneute Verabreichung erfolgen.

Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 10 mg und wird abends unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis von Zolpidem verwendet werden. Eine Tagesdosis von 10 mg darf nicht überschritten werden.

- Ältere und geschwächte Patienten (siehe Abschnitt 4.4)

Für ältere oder geschwächte Patienten, die unter Umständen besonders empfindlich auf Zolpidem reagieren, wird eine Tagesdosis von 5 mg Zolpidemtartrat empfohlen. Diese Dosierung sollte nur im Ausnahmefall überschritten werden.

- Patienten mit Leberinsuffizienz

Auch bei diesen Patienten sollte die Dosierung wegen einer verringerten Clearance und verzögerter Metabolisierung nur 5 mg Zolpidemtartrat betragen (siehe Abschnitt 4.3).

Eine Gesamtdosis von 10 mg Zolpidemtartrat täglich soll bei keinem Patienten überschritten werden.

Kinder und Jugendliche

Zolpidem wird nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen, die eine Behandlung in dieser Patientengruppe unterstützen. Die verfügbaren Daten aus placebokontrollierten klinischen Studien sind in Abschnitt 5.1 dargestellt.

Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen

Die Filmtabletten werden abends direkt vor dem Schlafengehen mit etwas Flüssigkeit (Wasser) eingenommen.

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Die Absetzphase sollte individuell gewählt werden.

Im Einzelfall kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung erforderlich sein. Sie sollte jedoch nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten erfolgen.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegenüber Zolpidem oder einen der sonstigen Bestandteile

-    Myasthenia gravis

-    schwere Ateminsuffizienz

-    Schlafapnoe-Syndrom

-    schwere Leberinsuffizienz

-    Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemein

Spezifisch zu behandelnde Ursachen der Schlafstörungen sollten, wenn möglich, vor Beginn einer Behandlung mit Zolpidem abgeklärt werden. Falls die Schlafstörungen 7 bis 14 Tage nach Behandlungsbeginn noch andauern, sollte der Patient auf mögliche primäre psychiatrische oder physische Erkrankungen untersucht werden.

Toleranzentwicklung

Nach wiederholter Einnahme von Benzodiazepinen und Benzodiazepinähnlichen Wirkstoffen über wenige Wochen kann es zu einem Wirksamkeitsverlust (Toleranz) kommen.

Während einer Behandlung mit Zolpidem von bis zu 4 Wochen ist jedoch bisher keine ausgeprägte Toleranz aufgetreten.

Abhängigkeit

Die Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen kann zur Entwicklung von physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung und ist bei Patienten mit einer psychiatrischen Erkrankung und/oder mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der Anamnese zusätzlich erhöht.

Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst- und Spannungszuständen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern. In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Hyperakusis, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.

Rebound-Schlaflosigkeit

Auch beim Beenden einer kürzeren Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomenen) kommen, wobei Schlaflosigkeit in verstärkter Form wieder auftreten kann. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.

Da das Risiko von Absetzsymptomen/Rebound-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie wahrscheinlich höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.

Es gibt Hinweise dafür, dass es bei kurzwirksamen Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen auch innerhalb des Dosierungsintervalls zu Absetzerscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.

Vor Behandlungsende sollten die Patienten auf die Möglichkeit dieser ReboundPhänomene hingewiesen werden.

Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten erfolgen (siehe Abschnitt 4.2). Es wird empfohlen, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm die allmähliche Verringerung der Dosis zu erklären.

Psychomotorische Störungen am Tag nach der Einnahme

Am Tag nach der Einnahme ist das Risiko von psychomotorischen Störungen, einschließlich eingeschränkter Verkehrstüchtigkeit, erhöht, wenn:

•    Zolpidem weniger als 8 Stunden vor Aktivitäten eingenommen wird, die

erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (siehe Abschnitt 4.7);

•    eine höhere als die empfohlene Dosis eingenommen wird;

•    Zolpidem zusammen mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln oder mit

anderen Arzneimitteln, die die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen, verabreicht wird, oder bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol oder Drogen (siehe Abschnitt 4.5).

Zolpidem sollte als Einmalgabe unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden und in derselben Nacht nicht erneut verabreicht werden.

Amnesie

Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe können anterograde Amnesien verursachen, insbesondere während der ersten Stunden nach der Einnahme. Um das Risiko zu verringern, sollten Patienten sicherstellen, dass sie 8 Stunden ununterbrochen schlafen können (siehe Abschnitt 4.8).

Psychische und "paradoxe" Reaktionen

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen kann es, vor allem bei älteren Patienten, zu psychischen sowie zu sogenannten "paradoxen" Reaktionen kommen (siehe Abschnitt 4.8). In solchen Fällen sollte die Behandlung mit Zolpidem beendet werden.

Spezifische Patientengruppen

-    Ältere oder geschwächte Patienten

sollten eine niedrigere Dosis erhalten (siehe Abschnitt 4.2).

Bei älteren Patienten ist wegen der muskelrelaxierenden Wirkung Vorsicht geboten. Insbesondere bei nächtlichem Aufstehen besteht die Gefahr von Stürzen.

-    Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz

Für Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz wird aufgrund des Risikos einer Atemdepression eine niedrigere Dosis empfohlen. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst oder Agitiertheit als Zeichen einer dekompensierten Ateminsuffizienz beschrieben wurden.

-    Patienten mit Leberinsuffizienz sollten niedrigere Dosen erhalten (siehe Abschnitt 4.2).

Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten nicht mit Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen behandelt werden, da bei ihnen die Gefahr einer Enzephalopathie besteht (siehe Abschnitt 4.3).

-    Anwendung bei Depressionen

Zolpidem sollte bei Patienten, die Symptome einer Depression zeigen, mit Vorsicht angewendet werden. Obwohl keine klinisch relevanten, pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Interaktionen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) nachgewiesen sind, können suizidale Tendenzen vorliegen.

Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden (bei diesen Patienten kann hierdurch die Suizidgefahr erhöht werden).

Da bei diesen Patienten die Möglichkeit einer absichtlichen Überdosierung gegeben ist, sollte ihnen nur die geringste notwendige Menge an Zolpidem gegeben werden.

-    Anwendung bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch Zolpidem sollte bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Diese Patienten sollten aufgrund des Risikos der Gewöhnung und psychischen Abhängigkeit während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.

-    Zolpidem wird nicht zur primären Behandlung von Psychosen empfohlen.

Das Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen

Während der Behandlung mit Zolpidem sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Zolpidem in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.

Anwendung zusammen mit zentral dämpfenden Arzneimitteln Bei gleichzeitiger Anwendung mit Antipsychotika (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Antidepressiva, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Narkotika und sedierenden Antihistaminika kann es zu einer Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung kommen.

Daher kann es bei einer gleichzeitigen Einnahme von Zolpidem mit diesen Arzneimitteln verstärkt zu Benommenheit und am folgenden Tag zu psychomotorischen Störungen einschließlich einer eingeschränkten Verkehrstüchtigkeit kommen (siehe Abschnitt 4.4 und Abschnitt 4.7).

Bei Patienten, die Zolpidem zusammen mit Antidepressiva wie Bupropion, Desipramin, Fluoxetin, Sertralin und Venlafaxin einnahmen, wurde zudem über vereinzelte Fälle von visuellen Halluzinationen berichtet.

Die gleichzeitige Anwendung von Fluvoxamin kann die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen; es wird empfohlen diese nicht zusammen anzuwenden.

Die Kombination mit Narkoanalgetika kann zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu beschleunigter Abhängigkeitsentwicklung führen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxanzien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt werden - insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).

Inhibitoren und Induktoren von CYP450

Substanzen, die das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP 3A4 induzieren, können den hypnotischen Effekt von Zolpidem reduzieren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin). CYP 3A4-Inhibitoren (Azol-Antimykotika, MakrolidAntibiotika, Grapefruitsaft) können die Zolpidem-Wirkung verstärken.

Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin kann die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen; es wird empfohlen, diese nicht zusammen anzuwenden.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Einschätzung der Sicherheit für die Anwendung von Zolpidem während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor. Obwohl Zolpidem bei Untersuchungen am Tier keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen zeigte, wurde die Sicherheit während der Schwangerschaft beim Menschen nicht nachgewiesen. Deshalb sollte Zolpidem Sandoz 10 mg während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nicht angewendet werden.

Frauen, die während der Behandlung mit Zolpidem eine Schwangerschaft wünschen oder bei sich vermuten, sollten angehalten werden, ihren Arzt darüber zu informieren, so dass dieser über eine Fortsetzung oder Umstellung der Behandlung entscheiden kann.

Falls Zolpidem wegen zwingender medizinischer Gründe in der späten Phase der Schwangerschaft oder während der Wehen angewendet wird, können aufgrund des pharmakologischen Wirkungsprofils unerwünschte Wirkungen wie Hypothermie, Muskelhypotonie oder mäßige Atemdepressionen beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden.

Nach Gabe von sedativ/hypnotisch wirkenden Arzneimitteln in der Spätschwangerschaft kann es zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen kommen.

Zolpidem wird in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb sollte Zolpidem Sandoz 10 mg in der Stillzeit nicht angewendet werden, da die Wirkungen auf den Säugling nicht untersucht sind.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen

von Maschinen

Zolpidem Sandoz 10 mg hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Patienten, die Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen, sollten gewarnt werden, dass, wie bei anderen Hypnotika, am Morgen nach der Einnahme ein mögliches Risiko von Benommenheit, verlängerter Reaktionszeit, Schwindel, Schläfrigkeit, verschwommenem Sehen/Doppeltsehen und verminderter Aufmerksamkeit sowie beeinträchtigter Verkehrstüchtigkeit bestehen kann (siehe Abschnitt 4.8). Um dieses Risiko zu minimieren, wird empfohlen, dass zwischen der Einnahme von Zolpidem und dem Führen von Fahrzeugen, dem Bedienen von Maschinen sowie Arbeiten in Höhe mindestens 8 Stunden liegen.

Bei alleiniger Anwendung von Zolpidem in therapeutischen Dosen war die Verkehrstüchtigkeit eingeschränkt und es traten Verhaltensweisen wie schlafwandelndes oder übermüdetes Führen eines Fahrzeugs („Schlaffahren“) auf.

Darüber hinaus ist das Risiko für solche Verhaltensweisen bei gleichzeitigem Alkoholkonsum und bei Einnahme von Zolpidem zusammen mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln erhöht (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5). Patienten sollten gewarnt werden, während der Anwendung von Zolpidem keinesfalls Alkohol zu trinken oder andere psychoaktive Substanzen einzunehmen.

4.8    Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen können - insbesondere bei älteren Patienten oder bei Therapiebeginn - auftreten:

Sehr häufi g (> 1/10)

Häufi g (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufi gkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: anterograde Amnesie, welche mit unangemessenem Verhalten einhergehen kann (siehe Abschnitt 4.4)

Selten: Abnahme der Libido

Paradoxe Reaktionen:

Psychische sowie so genannte "paradoxe" Reaktionen, wie z. B. verstärkte Schlaflosigkeit, Unruhe, Reizbarkeit, aggressives Verhalten, Albträume, Schlafwandeln, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen, können auftreten (siehe Abschnitt 4.4). In solchen Fällen sollte die Behandlung mit Zolpidem beendet werden.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Benommenheit am folgenden Tag, Verwirrtheit, emotionale Dämpfung, vermindertes Reaktionsvermögen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen Gelegentlich: Müdigkeit, Bewegungsunsicherheit, Ataxie

Augenerkrankungen

Häufig: Sehstörungen (Doppeltsehen)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: gastrointestinale Störungen (Diarrhöe, Übelkeit, Erbrechen)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Selten: Hautreaktionen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gelegentlich: Muskelschwäche

In der Regel verringern sich diese Symptome im Laufe der Behandlung.

Toleranzentwicklung

(siehe Abschnitt 4.4)

Depressionen

Eine bereits bestehende Depression kann während der Anwendung von Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen manifest werden (siehe Abschnitt 4.4).

Abhängigkeit

Die Gabe von Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen kann zu physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Bei Beenden der Therapie können Absetz- und Rebound-Phänomene auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

4.9    Überdosierung

Bei Überdosierung von Zolpidem als Monotherapie wurde über Bewusstseinsbeeinträchtigung berichtet, die von Schläfrigkeit bis zu leichtem Koma reichte. Außerdem kann es zu Sehstörungen Dystonie, Ataxie sowie auch zu paradoxen Reaktionen (Unruhe, Halluzinationen) kommen.

Diese Erscheinungen waren bei Überdosierungen bis zu 400 mg Zolpidem, d. h. dem Vierzigfachen der empfohlenen Dosis, vollständig reversibel.

Allgemeine symptomatische und unterstützende Maßnahmen sollten eingeleitet werden. Wenn erforderlich, sollte eine sofortige Magenspülung durchgeführt werden. Bei Bedarf sollten intravenöse Lösungen gegeben werden. Falls eine Magenentleerung keinen Vorteil verspricht, sollte zur Resorptionsverminderung Aktivkohle gegeben werden. Eine Überwachung der Atem- und Herzkreislauffunktionen sollte in Erwägung gezogen werden. Sedierende Mittel sollten auch bei bestehender Erregung nicht gegeben werden.

Wenn ernsthafte Symptome beobachtet werden, kann die Anwendung von Flumazenil in Betracht gezogen werden. Bei der Behandlung einer Überdosierung mit irgendeinem Arzneimittel sollte die Möglichkeit der Einnahme mehrerer Wirkstoffe bedacht werden.

Wegen des hohen Verteilungsvolumens und der hohen Proteinbindung von Zolpidem stellen Hämodialyse und forcierte Diurese keine wirksamen Maßnahmen dar. Hämodialyse-Studien bei Patienten mit Nierenversagen, die therapeutische Dosen erhielten, zeigten, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.

5.

5.1


Pharmakologische Eigenschaften Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, Benzodiazepinverwandte Arzneimittel.

ATC-Code: N05CF02

Zolpidem ist ein kurz wirksames, Benzodiazepin-ähnliches Hypnotikum aus der Gruppe der Imidazopyridine mit sedierenden und hypnotischen Eigenschaften. Darüber hinaus wirkt Zolpidem in geringerem Umfang auch anxiolytisch, antikonvulsiv und muskelrelaxierend.

Als spezifischer GABA-Agonist entfaltet es seine Wirkung vor allem über den GABAA-ra1-(BZ1)-Rezeptor-Komplex und Modulation des Chlorid-Ionen-Kanals.

In randomisierten Studien konnte nur für 10 mg Zolpidem ein aussagekräftiger Wirksamkeitsnachweis erbracht werden.

In einer randomisierten doppelblinden Studie an 462 nicht-älteren gesunden Probanden mit vorübergehender Schlaflosigkeit verminderten 10 mg Zolpidem die durchschnittliche Zeit bis zum Einschlafen um 10 Minuten im Vergleich zu Placebo, während 5 mg Zolpidem diese um 3 Minuten verminderten.

In einer randomisierten doppelblinden Studie an 114 nicht-älteren Patienten mit chronischer Schlaflosigkeit verminderten 10 mg Zolpidem die durchschnittliche Zeit bis zum Einschlafen um 30 Minuten im Vergleich zu Placebo, während 5 mg Zolpidem diese um 15 Minuten verminderten.

Bei manchen Patienten könnte eine niedrigere Dosis von 5 mg ausreichend sein. Kinder und Jugendliche

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren konnte die Sicherheit und Wirksamkeit von Zolpidem nicht ausreichend belegt werden. In einer randomisierten placebokontrollierten 8-wöchigen Studie an 201 Patienten im Alter von 6-17 Jahren mit Schlafstörungen in Verbindung mit

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) konnte die Wirksamkeit von Zolpidem bei 0,25 mg/kg/Tag (mit maximal 10 mg/Tag) im Vergleich zu Placebo nicht nachgewiesen werden. Psychiatrische Störungen und Störungen des Nervensystems wurden unter der Behandlung mit Zolpidem im Vergleich zu Plazebo als häufigste therapiebedingte Nebenwirkungen beobachtet. Dazu gehörten Schwindel (23,5 %gegenüber 1,5 %), Kopfschmerzen (12,5 % gegenüber 9,2 %) und Halluzinationen (7,4 % gegenüber 0 %) (siehe Abschnitt 4.2).

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe wird Zolpidem schnell und nahezu vollständig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden nach 0,5 - 3 Stunden erreicht.

Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt aufgrund eines First-pass-Effektes ca. 70 %.

Verteilung

Aus dem zentralen Kompartiment wird Zolpidem rasch im Organismus verteilt. Bei therapeutischer Dosierung verläuft die Pharmakokinetik linear.

Zolpidem wird stark an Plasmaproteine gebunden (92 %); das Verteilungsvolumen beträgt 0,54 l/kg.

Therapeutische Plasmaspiegel liegen zwischen 80 und 200 ng/ml.

Metabolismus

Zolpidem wird in der Leber nahezu vollständig oxidativ metabolisiert (durch CYP 3A4). Die Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv.

Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit ist relativ kurz und beträgt ca. 2,4 (2-4) Stunden. Zolpidem wird in Form seiner Metaboliten sowohl renal (ca. 56 %) als auch mit den Faeces (ca. 37 %) ausgeschieden. Lediglich ca. 1 % wird unverändert ausgeschieden.

Spezielle Patientengruppen

Bei älteren Patienten sind Clearance und Verteilungsvolumen (0,34 l/kg) reduziert. Die Dosierung sollte entsprechend angepasst werden.

Bei eingeschränkter Leberfunktion ist die Zolpidem-Plasmakonzentration erhöht, die Eliminationshalbwertszeit verlängert und die Plasma-Clearance deutlich verringert. Deshalb sollte auch bei diesen Patienten die Dosierung reduziert werden.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (einschließlich Dialyse-Patienten) ist die Clearance nur geringfügig verringert und eine Dosisanpassung ist in der Regel nicht erforderlich.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten auf Basis konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, akuten und chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential geben keine Hinweise auf ein spezielles Risiko für den Menschen.

Bei weit über den für den Menschen empfohlenen Maximaldosen liegenden Dosen wurden bei Ratten und Kaninchen fetale Unterentwicklungen und fetotoxische Effekte beobachtet. Ein teratogenes Potenzial wurde nicht nachgewiesen.

6.    Pharmazeutische Angaben

6.1.    Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Magnesiumstearat

mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

hochdisperses Siliciumdioxid

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Bernsteinsäure

Filmüberzug Lactose-Monohydrat Macrogol 4000 Hypromellose Titandioxid (E 171)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4    BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackungen

Packungsgrößen 10 und 20 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Inhaber der Zulassung

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Sandoz Pharmaceuticals GmbH Raiffeisenstraße 11 83607 Holzkirchen

Zulassungsnummer

48654.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung / Datum der Verlängerung der Zulassung

Datum der Zulassung:

21. März 2002

Datum der Zulassungsverlängerung:

29. März 2007

Stand der Information

Oktober 2014 Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig