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Digacin 0,25 Mg

Document: 18.04.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation auf­merksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arznei­mittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation



Digacin 0,25 mg

Wirkstoff: Digoxin



Zusammensetzung


Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 0,25 mg Digoxin


Sonstige Bestandteile:

Lactose, hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Povidon, Crospovidon, Magnesiumstearat



Darreichungsform und Inhalt


OP zu 84 Tabletten



Stoff- oder Intoxikationsgruppe oder Wirkungsweise


Herzwirksames Glykosid aus Digitalis lanata



Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


mibeGmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna

Tel.: 034954/ 247-0

Fax: 034954/ 247-100


Anwendungsgebiete


- Manifeste chronische Herzmuskelschwäche (aufgrund systolischer Funktionsstörung)

- Schnelle Form einer Herzrhythmusstörung bei Vorhof­flimmern/ Vorhofflattern (Tachyarrhythmia absoluta)

- Anfallsartiges (paroxysmales) Vorhofflimmern/ Vorhofflattern



Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie Digacin 0,25 mg nicht anwenden?


Digacin 0,25 mgdarf nicht angewendet werden bei:

- Überempfindlichkeit gegenüber Digoxin, anderen herzwirksamen Glykosiden oder einem der sonstigen Bestandteile

- Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden

- von den Herzkammern ausgehender beschleunigter Herzschlagfolge (Kammertachykardie oder Kammer­flimmern)

- AV-Block II. oder III. Grades, pathologischer Sinusknotenfunktion (ausgenommen bei Schrittmacher-Therapie)

- akzessorischen atrioventrikulären Leitungsbahnen (z. B. WPW-Syn- drom) oder Verdacht auf solche

- Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie)

- erhöhtem Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalziämie), Magnesiumman- gel im Blut (Hypomagnesiämie)

- Herzmuskelerkrankung mit Verengung der Ausflussbahn (hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion)

- krankhafter Ausweitung der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes (thorakales Aorten­aneurysma)

- gleichzeitiger intravenöser Gabe von Kalziumsalzen (s. Wechsel- wirkungen)


Wann dürfen Sie Digacin 0,25 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?


Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Digacin 0,25 mgnur unter be- stimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich

bei:

- verlangsamter Herzschlagfolge (Puls unter 50 Schläge/min) in- folge von Erregungsbildungs- und/oder -leitungsstörungen, AV-Block I. Grades

- erhöhtem Kaliumspiegel im Blut, da vermehrt Er­regungsbildungs- und -leitungsstörungen auftreten können

- älteren Patienten oder wenn anzunehmen ist, dass die Ausscheidung von Digoxin über die Niere vermindert ist (siehe auch Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung)

- Schilddrüsenerkrankungen (bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sollten Aufsättigungs- und Er­haltungsdosis verringert werden, bei einer Über­funktion kann eine Dosiserhöhung erforderlich sein)

- bei einer Störung der Nahrungsaufnahme aus dem Darm oder nach operativen Eingriffen im Magen-Darm-Trakt, wenn Digacin 0,25 mg oral verabreicht wird. Hierbei können höhere Dosen von Digacin 0,25 mg erforderlich sein

- einer geplanten elektrischen Kardioversion (Regu­larisierung der Herzschlagfolge). Digacin 0,25 mg soll 24 Stunden vor einer geplanten Kardioversion nicht verabreicht werden. Das Risiko, gefährliche Herz­rhythmusstörungen durch die Kardioversion aus­zulösen, ist bei vorliegender Digitalistoxizität stark erhöht und ist ebenfalls von der Kardiover­sionsenergie abhängig. In Notfällen, wie z. B. bei Defibrillation soll die geringste noch wirksame Energie angewendet werden. Eine Defibrillation ist un- geeignet bei von Herzglykosiden hervorgerufenen Herzrhythmusstörungen.

- akutem Herzinfarkt (Patienten mit akutem Herzin­farkt haben z.B. häufig verringerte Kaliumspiegel im Blut und/oder neigen zu Herzrhythmusstörungen)

- akuter Herzmuskelentzündung, Cor pulmonale oder Sauerstoffun- terversorgung (Hypoxämie) infolge schwerer Atemwegserkrankung, da eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Digitalis-Glykosiden besteht

- Patienten, die in den vorangegangenen 2 Wochen Herzglykoside erhalten haben. Hier kann eine verringerte Aufsättigungsdosierung nötig sein


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:


Während der Schwangerschaft ist die Patientin be­sonders sorgfältig zu überwachen und auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Bisherige Erfahrungen mit Digitalis-Glykosiden in therapeutischen Dosierungen während der Schwanger­schaft haben keine Hinweise auf eine Schädigung des Embryos oder Föten ergeben. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufig eine Dosisredu­zierung angezeigt. Nach Digitalisvergiftung der Mutter wurde auch beim Föten über Vergiftungs­erscheinungen berichtet.

Digoxin wird in die Muttermilch abgegeben. Die vom Säugling aufge- nommene Menge ist jedoch gering, so dass das Stillen möglich ist. Nachteilige Effekte auf den Säugling wurden bislang nicht beobachtet.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Es bestehen erhebliche interindividuelle Unterschiede der Glykosid-empfindlichkeit.

Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit besteht z. B. bei Patienten höheren Lebensalters, Schilddrüsenunter­funktion, Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie), Herz­muskelentzündung, akutem Herzinfarkt, Störungen des Säure-, Basen- und Elektrolythaushaltes. Entsprechende Patienten bzw. Krankheitsbilder sollten mit redu­zierter Glykosiddosierung behandelt und sorgfältig überwacht wer- den.


Eine Digoxin-Toxizität kann sich durch das Auftreten von Herz- rhythmusstörungen äußern, von denen einige solchen Herzrhythmus- störungen ähneln können, für die das Arzneimittel therapeutisch angezeigt sein könnte. Z. B. ist besondere Vorsicht erforderlich bei Vorhof­tachykardie mit wechselndem AV-Block, da der Rhythmus klinisch einem Vorhofflimmern entspricht.


Digoxin kann ST-T Veränderungen im EKG verursachen, ohne dass gleichzeitig eine Verminderung der Durch­blutung des Herzmuskels (Myokardischämie) vorliegt.


Für die Beurteilung, ob ein unerwünschtes Ereignis auf Digoxin zurückzuführen ist, sollte der klinische Zu­stand des Patienten zusammen mit den Serum-Kalium-Spiegeln sowie der Nieren- und Schilddrüsen-funktion als wichtigste Faktoren herangezogen werden.


Bei Kaliummangel wird das Myokard für Digoxin sensi­bilisiert, obwohl die Digoxin-Serumkonzentration im therapeutischen Bereich liegen kann.

Ein Kaliummangel kann z. B. auftreten durch Dialyse, Absaugen von Magen-Darm-Sekret, Unterernährung, Durch­fall, längeres Erbrechen, sowie bei hohem Alter oder bei langfristig bestehender Herzinsuffizienz (z.B. infolge von Diuretikatherapie).


Im allgemeinen sollten schnelle Änderungen der Serum­kaliumkonzen- tration oder anderer Elektrolyte (z. B. Magnesium, Calcium) vermieden werden.


Eine Nierenfunktionsstörung ist einer der häufigsten Gründe für die Auslösung einer Digitalisintoxikation.


Kontrollen der Serum-Elektrolyte sowie der Nieren­funktion sollten in regelmäßigen Abständen (in Ab­hängigkeit vom klinischen Zustand) erfolgen.


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?


Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen wird nicht beein­trächtigt.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Digacin 0,25 mg oder wie beeinflusst Digacin 0,25 mg die Wirkung von anderen Arzneimitteln?

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Als Vorsichtsmaßnahme sollte bei jeglicher zusätz­licher Therapie die Möglichkeit einer Interaktion berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall sollten die Digoxin-Serum-Spiegel überprüft werden.


Folgende Wechselwirkungen von Digacin 0,25 mg mit anderen Arz­neimitteln sind zu beachten. Die Wirkung von Digacin 0,25 mg kann durch andere Medikamente verstärkt oder abge­schwächt werden.

Eine Übersicht von Wechselwirkungen gibt die nachstehende Tabelle.


Wirkungsverstärkung


Calcium (darf nicht i.v. injiziert werden)

Verstärkung der Glykosid- toxizität

Arzneimittel, die die Elektrolyt-Homöostase beeinflussen wie z. B. Diuretika, Abführmittel (Abusus),

Benzylpenicillin, Amphotericin B, Carbenoxolon, Korticosteroide, ACTH,

Salicylate, Lithiumsalze

Verstärkung der Glykosidto- xizität durch medikamentös bedingte Verminderung der Ka- liumspiegel bzw. Magnesium-spiegel im Blut

Calciumantagonisten (z. B. Verapamil, Felodipin),

Captopril, Spironolacton,

Itraconazol, Chinin, Atropin, Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Amiodaron, Flecainid, Propafenon)

Indomethacin, Alprazolam,

Prazosin Antibiotika (z. B. Tetracycline, Erythromycin, Genta- micin, Trimethoprim)

Erhöhung der Digoxinserum- konzentration

-Blocker

Verstärkung der bradykardi- sierenden (Herzschlag ver- langsamenden) Wirkung von Digoxin

Suxamethoniumchlorid, Reser- pin, trizyklische Antide-pressiva

Sympathomimetika, Phosphodi- esterasehemmer (z.B. Theo- phyllin)

Begünstigung von Herzrhyth- musstörungen

Diphenoxylat

Erhöhung der Digoxinaufnahme durch Verminderung der Darm- motilität



Wirkungsabschwächung


Kaliumspiegelerhöhende Arz- neimittel (z. B. Spironolacton, Kaliumcanrenoat, Amilorid, Triamteren, Kalium- salze)

Verminderung der positiv ino- tropen Wirkung von Digoxin und Begünstigung von Herz- rhythmusstörungen

Aktivkohle, Cholestyramin, Colestipol, Antacida, Kaolin-Pektin, einige Füll- oder Quell-Abführmittel (Laxantien)

Verminderung der Glykosidre- sorption durch Bindung - daher Digacin 0,25 mg 2 Stunden vorher einnehmen - bzw. Be-
schleunigung der Elimination durch Unterbrechung des en- terohepatischen Kreislaufs

Neomycin, PAS, Rifampicin, Zytostatika, Sulfasalazin, Metoclopramid, Adrenalin, Salbutamol, Phenytoin,

Penicillamin, Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Erniedrigung der Digoxinse- rumkonzentration




Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Digacin 0,25 mgnicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungs-vorschriften, da Digacin 0,25 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Wegen der geringen therapeutischen Breite von Digoxin ist eine sorgfältig überwachte Einstellung auf die individuelle therapeutische Dosis notwendig.


Die Höhe der individuellen Dosierung hängt vom Glykosidbedarf sowie von der Eliminations-(Aus­scheidungs-)geschwindigkeit ab.


Therapeutisch erwünschte Digoxin-Konzentrationen im Serum liegen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren in der Regel zwischen 0,8 und 2,0 ng/ml.


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Sie orientiert sich bei Erwachsenen an der sogenannten Vollwirkdosis (= Körperbestand in mg) von 0,8 - 1,5 mg Digoxin und der Erhaltungsdosis, die durch die Abklingquote (Ver­lust der klinischen Wirkung pro Tag) von 20 - 25 % bestimmt wird, und bei 0,2 - 0,4 mg Digoxin/Tag liegt.


Patienten mit einigen besonderen Krankheitsbildern müssen mit reduzierter Glykosiddosierung und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung behandelt werden (siehe auch entsprechende Hinweise im Abschnitt Gegenanzeigen).


Bereits mit Herzglykosiden vorbehandelte Patienten sollten bei Umstellung auf Digoxin besonders eng­maschig kontrolliert werden.


Eine regelmäßige Kontrolle des klinischen Bildes bei gleichzeitigem Monitoring der Digoxin-Serumkonzen­trationen ist zu empfehlen.


Wie viel von Digacin 0,25 mg und wie oft sollten Sie Digacin 0,25 mg einnehmen?


Einleitung einer Therapie

durch

- langsame Aufsättigung über ca. 10 Tage: z. B. 1mal tägl. 1 Tablette Digacin 0,25 mg (entsprechend 0,25 mg Digoxin/Tag)


- mittelschnelle Aufsättigung über 3 Tage: z. B. 1mal tägl. 1 - 2 Tabletten Digacin 0,25 mg (entsprechend 0,25 - 0,50 mg Digoxin/Tag)


Erhaltungsdosis

Patienten bis 65 Jahre ohne Einschränkung der Nierenfunktion

Die tägliche Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 0,2 - 0,4 mg Digoxin.

z. B. 1mal tägl. 1 Tablette Digacin 0,25 mg

(entsprechend 0,25 mg Digoxin/Tag)

Für die individuelle Erhaltungstherapie stehen auch Darreichungsformen mit ggf. geeigneterem Wirkstoff­gehalt zur Verfügung.


Dosierung bei Leberinsuffizienz:

Digacin 0,25 mgkann bei Leberinsuffizienz in üblicher Dosierung ver- abreicht werden.


Dosierung bei Niereninsuffizienz und bei älteren Patienten:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) ist die Digoxin-Dosis der renalen Clearance anzupassen.


Die renale Kreatinin-Clearance kann folgendermaßen berechnet wer- den:

Kreatinin-Clearance [ml/min] = (140 - Alter [Jahre]) x Körpergewicht (kg)

72 x Serumkreatinin (mg/100 ml)


Es gelten folgende Richtlinien zur Dosisreduktion für Digoxin bei Niereninsuffizienz:


Kreatinin-Clearance

Dosiswahl

> 100 ml/min

normale Erhaltungsdosis

50 - 100 ml/min

1/2 der normalen Erhaltungsdosis

20 - 50 ml/min

1/2 - 1/3 der normalen Erhaltungsdosis

< 20 ml/min

1/3 der normalen Erhaltungsdosis


Bei stärkerer Ausprägung der Niereninsuffizienz ist eine individuelle Dosisanpassung vorzunehmen.


Hinweis:
Bei älteren Patienten kann es auch ohne nachweisbare Zeichen einer Niereninsuffizienz zu einer Vermin­derung der Glykosidausscheidung kommen. Die Kreatinin­konzentration im Serum muss dabei nicht erhöht sein. Es sollte daher bei älteren Patienten auch bei normalen Serum- kreatininwerten an eine reduzierte Glykosid­ausscheidung gedacht und die Dosis ggf. angepasst werden. Die Erhaltungsdosis bei älteren Patienten bis 65 Jahre sollte 0,375 mg Digoxin, bei Patienten über 65 Jahren 0,25 mg Digoxin, bei Patienten über 80 Jahren 0,125 mg Digoxin nicht überschreiten.


Wie und wann sollten Sie Digacin 0,25 mg einnehmen?


Die Tabletten sollten unzerkaut nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.

Es ist unbedingt darauf zu achten, dass dieses Arzneimittel regelmäßig in der vom Arzt verordneten Menge eingenommen wird.

Die Einnahme von Antazida sollte möglichst in großem Zeitabstand (mindestens 2 Stunden) von der Digoxin Einnahme erfolgen.


Wie lange sollten Sie Digacin 0,25 mg einnehmen?


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Digacin 0,25 mg in zu großen Mengen ein­genommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Digacin 0,25 mgbenach­richtigen Sie bitte sofort Ihren Arzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Überdosierung/Vergif­tung über die ggf. erforderlichen Maßnahmen ent­scheiden.


Symptome einer Überdosierung

Bei Überdosierung können, individuell verschieden, vom Herzen, vom Magen-Darm-Trakt und vom zentralen Nerven­system ausgehende Nebenwirkungen auftreten wie z. B. Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Er- brechen oder Stö­rungen beim Farbsehen im Grün-Gelb-Bereich. Eine ty­pische Reihenfolge des Auftretens der Symptome gibt es nicht. Bei schwerer Digitalisvergiftung können die Herzrhythmusstörungen lebensbedrohlich werden.


Maßnahmen bei einer Überdosierung

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Digacin 0,25 mgmuss umgehend der Arzt informiert werden.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Digacin 0,25 mg eingenommen oder die Einnahme vergessen haben?


Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa die doppelte Menge ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Digacin 0,25 mg auftreten?


Grundsätzlich ist jede Form von Störungen der Herz­schlagfolge (Herzfrequenz) unter der Therapie mit Digacin 0,25 mg möglich. Gewöhnlich werden als erstes Anzeichen vorzeitige von der Herzkammer ausgehende Kontraktionen beobachtet, denen oftmals Doppelschläge (Bigeminie) oder Dreifachschläge (Trigeminie) folgen. Eine schnelle Schlagfolge der Vorhöfe (Vorhoftachykardie), die normalerweise ein Anwendungsgebiet für Digoxin darstellen, können bei sehr hoher Dosierung auftreten. Insbesondere Vorhoftachykardien mit Erregungsleitungs­störungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammer (AV-Block verschiedenen Grades) sind charakteristisch, wobei die Herzfrequenz nicht notwendigerweise hoch sein muss.


Häufig auftretende Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt sind Appe- titlosigkeit, Übelkeit (das Auftreten von Übelkeit sollte als frühes Zeichen einer übermäßig hohen Dosierung angesehen werden) und Erbrechen, seltener treten Durchfälle und Beschwerden im Bauch­raum (z. B. Bauch-schmerzen) auf. In Einzelfällen wurde ein Gefäßverschluss im Bauchraum (Mesenterialinfarkt) beschrieben.


Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem umfassen gelegentlich auf- tretende Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und selten psychische Veränderungen (z. B. Alpträume, Unruhe, Verwirrtheit) sowie Depres­sionen, Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und Psy­chosen. In Einzelfällen wurden Sprachstörungen (Apha­sien) beschrieben. Es wird auch über Schwäche, Teil­nahmslosigkeit (Apathie) und Unwohl- sein berichtet.


Auch bereits im Bereich therapeutischer Dosierungen kann es zu einer Veränderung des Farbsehens (Grün-/Gelb-Bereich) kommen.


In seltenen Fällen kann es nach Gabe von Digacin 0,25 mgzu einer Gy- näkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann), zu Muskel-schwäche und auch zu allergischen Reaktionen (z. B. Nesselsuchtartige oder scharlach­artige Hautausschläge mit ausgeprägter Eosinophilie, Erythem), zu Thrombozytopenie oder Lupus erythematodes kommen.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und ggf. erforderliche Maßnahmen ent­scheiden kann.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf dem Blister und der Faltschachtel aufge­druckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Stand der Information


April 2005





Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


pal-digacin0,25mg-01-2004 13/13