Glucosteril 40%
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G E B R A U C H S I N F O R M A T I O N
Glucosteril 40 %
Wirkstoff: Glucose-Monohydrat
Zusammensetzung
100 ml Injektionslösung enthalten:
Arzneilich wirksame Bestandteile:
Glucose-Monohydrat (Ph. Eur.) 44,0 g
wasserfreie Glucose 40,0 g
Sonstige Bestandteile:
Salzsäure 25%ig
Natriumhydroxid
Wasser für Injektionszwecke
Gesamtenergie 6720 kJ/l = 1600 kcal/l
pH-Wert 3,0 - 4,5
Titrationsacidität < 1 mmol NaOH/l
theor. Osmolarität 2220 mosm/l
Darreichungsform und Inhalt
Injektionslösung
Polyethylenampulle mit 10 ml Inhalt
Stoff- oder Indikationsgruppe
Standardinfusions- und Injektionslösung
Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Fresenius Kabi Deutschland GmbH
D - 61346 Bad Homburg v.d.H.
Tel.: 06172 / 686 - 0
Hersteller:
Fresenius Kabi Espana, SA
E - 08339 Vilassar de Dalt (Barcelona)
Anwendungsgebiete
Glucosezufuhr zur Energiebereitstellung; hochkalorische Kalorienzufuhr bei Indikationen zur Flüssigkeitsrestriktion; hypoglykämische Zustände, Kohlenhydratkomponente in der parenteralen Ernährung.
Gegenanzeigen
Hyperglykämie, Hypokaliämie, Azidose.
Vorsicht ist geboten bei erhöhter Serumosmolarität, insbesondere bei Verwendung hochkonzentrierter Lösungen und zügiger Infusionsgeschwindigkeit.
Aus der mit der Glucoseapplikation verbundenen Flüssigkeitszufuhr können weitere Gegenanzeigen resultieren. Hierzu zählen Hyperhydratationszustände und hypotone Dehydratation.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Eine Glucoseintoleranz (Diabetes mellitus, Postaggressionsstoffwechsel) kann unter Glucoseinfusion zu Hyperglykämien bis hin zum hyperosmolaren Koma führen, das eine hohe Letalität aufweist. Je älter der Patient ist und je schwerer die Erkrankung bzw. ein Trauma sind, desto häufiger kommt es im Rahmen des Postaggressionsstoffwechsels zu einer Glucoseintoleranz, besonders dann, wenn zusätzlich ein bis dahin nicht erkannter Diabetes mellitus vorliegt. Bei bereits bekanntem Diabetes mellitus ist darüber hinaus eine sorgfältige Abstimmung mit der meist erforderlichen Insulintherapie vorzunehmen. Der Einsatz einer Insulintherapie, insbesondere während des Postaggressionsstoffwechsels, beinhaltet die Gefahr schwerwiegender Hypoglykämien, da wegen der bestehenden Regulationsstörung häufig schnell wechselnde Blutglucosekonzentrationen auftreten können. Eine engmaschige Kontrolle der Blutglucosekonzentration ist daher erforderlich.
Überdosierung kann zu Hyperglykämie, Glucosurie, Hyperosmolarität, hyperglykämischem, hyperosmolarem Koma, Überwässerung und Elektrolytstörungen führen. Die genannten Störungen können durch Reduktion der Glucosezufuhr, Insulingabe und Elektrolytzufuhr behandelt werden.
Bei starkem Anstieg der Blutglucose sollte die Infusion unterbrochen und Blutzuckerspitzen evtl. mit Insulin therapiert werden.
Kontrollen des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säuren-Basen-Status erforderlich.
Glucosehaltige Lösungen dürfen nicht im selben System wie Blutkonserven verabreicht werden.
Die Ampullen sind zur einmaligen Verwendung bestimmt. Nicht benötigter Inhalt ist zu verwerfen.
Was ist in Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten?
Glucoselösungen werden während der Schwangerschaft häufig für die Kalorienzufuhr sowie als Trägersubstanz für andere Arzneimittel (insbesondere für Oxytocin) verwendet. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es durch die Anwendung von Glucose-Injektionslösungen während Schwangerschaft, Wehen oder Stillzeit zu schädlichen Wirkungen auf das Kind kommt.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei Zugabe von Arzneimitteln ist auf hygienisch einwandfreies Zuspritzen, gute Durchmischung und Kompatibilität zu achten. Auf keinen Fall darf Glucosteril®40 % nach dem Zusatz von Medikamenten aufbewahrt werden.
Da Glucoselösungen einen sauren pH-Wert aufweisen, können beim Mischen mit anderen Arzneimitteln Inkompatibilitäten auftreten.
Glucoselösungen dürfen nicht im selben System wie Blutkonserven verabreicht werden.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene:
Je nach Bedarf und Anweisung des Arztes, jedoch nicht mehr als
0,625 ml/kg KG und Stunde
0,25 g Glucose/kg KG und Stunde.
Frühgeborene, Neugeborene, Kinder:
Die maximale Tagesdosis für Glucosteril40% beträgt:
Frühgeborene: bis zu 18 g/kg Körpergewicht und Tag
bis zu 45 ml/kg Körpergewicht und Tag
Neugeborene: bis zu 15 g/kg Körpergewicht und Tag
bis zu 37,5 ml/kg Körpergewicht und Tag
1. - 2. Lebensjahr: bis zu 15 g/kg Körpergewicht und Tag
bis zu 37,5 ml/kg Körpergewicht und Tag
3. - 5. Lebensjahr: bis zu 12 g/kg Körpergewicht und Tag
bis zu 30 ml/kg Körpergewicht und Tag
6. -10. Lebensjahr: bis zu 10 g/kg Körpergewicht und Tag
bis zu 25 ml/kg Körpergewicht und Tag
10. -14. Lebensjahr: bis zu 8 g/kg Körpergewicht und Tag
bis zu 20 ml/kg Körpergewicht und Tag
Unter veränderten Stoffwechselbedingungen (z.B. Postaggressionsstoffwechsel, hypoxische Zustände, Organinsuffizienz) kann die oxidative Verstoffwechselung eingeschränkt sein. In diesen Fällen ist die Zufuhr zu begrenzen.
Die allgemeinen Grundsätze für die Anwendung und Dosierung von Kohlenhydraten sowie die Richtlinien zur Flüssigkeitszufuhr sind zu beachten.
Unter normalen Stoffwechselbedingungen ist die Gesamtzufuhr von Kohlenhydraten auf 300 - 400 g /Tag zu beschränken. Die Limitierung ergibt sich aus der Ausschöpfung der möglichen Oxidationsrate. Bei Überschreiten dieser Dosis treten unerwünschte Wirkungen, z. B. eine Leberverfettung, auf. Unter eingeschränkten Stoffwechselbedingungen, z. B. im Postaggressionsstoffwechsel, bei hypoxischen Zuständen oder Organinsuffizienz, kann die oxidative Verstoffwechslung von Glucose eingeschränkt sein, die mit Hyperglykämie und Insulinresistenz einhergeht und mit erhöhter Morbidität verbunden sein kann. Daher ist die Tagesdosis auf 200 - 300 g (entsprechend 2-4 g/kg KG) zu reduzieren; die individuelle Adaption der Dosierung erfordert ein adäquates Monitoring.
Der Blutzuckerspiegel sollte nach Möglichkeit 120 mg/dl (6,7 mmol/l) nicht übersteigen.
Für Glucose sind bei Erwachsenen folgende Dosierungsbeschränkungen strikt einzuhalten: 0,25 g/kg KG und Stunde und bis zu 6,0 g/kg KG und Tag.
Bei Verabreichung von Kohlenhydratlösungen, gleich welcher Konzentration, müssen regelmäßige Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, daß bei Intensivpatienten die Mortalität mit dem Blutzuckerspiegel korreliert. Der Blutzuckerspiegel sollte möglichst 120 mg/dl (6,7 mmol/l) nicht übersteigen.
Zur Vermeidung von Überdosierungen, insbesondere bei Einsatz höherkonzentrierter Lösungen, ist die Zufuhr über Infusionspumpen zu empfehlen.
Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung
Glucoselösungen stellen im Rahmen einer parenteralen Ernährung nur einen Baustein dar. Für die vollständige parenterale Ernährung ist die gleichzeitige Substitution von Aminosäuren, Fetten, Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelemente erforderlich.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Überdosierung kann zu Hyperglykämie, Glucosurie, Hyperosmolarität, hyperglykämischem, hyperosmolarem Koma, Überwässerung und Elektrolytstörungen führen. Die genannten Störungen können durch Reduktion der Glucosezufuhr, Insulingabe und Elektrolytzufuhr behandelt werden.
Nebenwirkungen
Keine bekannt.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Das Verfalldatum dieser Flasche ist auf dem Etikett aufgedruckt. Verwenden Sie Glucosteril 40% nicht mehr nach diesem Datum!
Nicht verwenden, wenn das Behältnis beschädigt ist. Nur verwenden, wenn die Glucoselösung klar und farblos bis leicht gelblich ist.
Nur zum einmaligen Gebrauch.
Stand der Information
März 2005
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