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Jenacard Retard 60 Mg

Document: 22.08.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Patienten


Jenacard®retard 60 mg, Hartkapsel, retardiert

Isosorbiddinitrat


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.


Was in der Packungsbeilage steht

Was ist Jenacard retard 60 mg und wofür wird es angewendet?

Was sollten Sie vor der Einnahme von Jenacard retard 60 mg beachten?

Wie ist Jenacard retard 60 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Jenacard retard 60 mg aufzubewahren?

Inhalt der Packung und weitere Informationen


1. Was ist Jenacard retard 60 mg und wofür wird es angewendet?


Jenacard retard 60 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen.


Jenacard retard 60 mg wird angewendet


zur Vorbeugung und Langzeitbehandlung von Herzschmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (Angina pectoris).


2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Jenacard retard 60 mg beachten?


Jenacard retard 60 mgdarf nicht eingenommen werden



Hinweis

Während der Behandlung mit Jenacard retard 60 mg dürfen Sie keine Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen einnehmen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z. B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Jenacard retard 60 mg einnehmen.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Jenacard retard 60 mg ist erforderlich



Jenacard retard 60 mg ist nicht geeignet zur Behandlung plötzlich auftretender Herzschmerzen (z. B. akuter Angina-pectoris-Anfall).


Bei Einnahme von Jenacard retard 60 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.


Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung durch


Jenacard retard 60 mg kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin (DHE) zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.


Schwangerschaft und Stillzeit


Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Jenacard retard 60 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben.


Stillzeit

Auch in der Stillzeit sollten Sie Jenacard retard 60 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da nicht bekannt ist, ob Isosorbiddinitrat in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von Jenacard retard 60 mg in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.


Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Jenacard retard 60 mg enthält Lactose und Sucrose


Bitte nehmen Sie Jenacard retard 60 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


3. Wie ist Jenacard retard 60 mg einzunehmen?


Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.


Die empfohlene Dosis beträgt:


Normaldosis pro Tag
(über 24 Stunden)

Höchstdosis pro Tag
(über 24 Stunden)

1-mal 1 Retardkapsel
(entsprechend 60 mg Isosorbiddinitrat)

2-mal 1 Retardkapsel
(entsprechend 120 mg Isosorbiddinitrat)


Hinweis

Um die volle Wirkung des Arzneimittels zu erhalten, soll bei einer täglichen Dosierung von 2-mal 1 Retardkapsel die 2. Arzneimittelgabe nicht später als 6 Stunden nach der 1. Arzneimittelgabe erfolgen.


Die Behandlung sollte mit niedriger Dosis begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.


Art der Anwendung


Nehmen Sie die Retardkapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml]) ein.


Dauer der Anwendung


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Jenacard retard 60 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge von Jenacard retard 60 mg eingenommen haben, als Sie sollten


Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Jenacard retard 60 mg ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung können starker Blutdruckabfall (Hypotonie) mit reflektorischer Erhöhung der Pulsfrequenz, Schwächegefühl, Schwindel und Benommenheit sowie Kopfschmerzen, Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.


Wenn Sie die Einnahme von Jenacard retard 60 mg vergessen haben


Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie in diesem Fall die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.


Wenn Sie die Einnahme von Jenacard retard 60 mg abbrechen


Der Behandlungserfolg wird gefährdet.


Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen"), die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklingen


Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

bei Erstanwendung, aber auch bei Dosiserhöhung Abfall des Blutdrucks und/oder Kreislaufregulationsstörungen bei Lagewechsel (orthostatische Hypotonie), kann einhergehen mit Erhöhung der Pulsfrequenz, Benommenheit sowie Schwindel- und Schwächegefühl


Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen, starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Herzschmerzen (Angina pectoris-Symptomatik), Kollapszustände, häufig mit Herzrhythmusstörungen mit Verlangsamung der Pulsfrequenz (bradykarden Herzrhythmusstörungen) und plötzlichem Bewusstseinsverlust (Synkopen).


Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):

schwere entzündliche Hauterkrankung (exfoliative Dermatitis/Stevens-Johnson-Syndrom), Gewebeschwellungen (Angioödem)


Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Sodbrennen.

Über schwerwiegenden Blutdruckabfall (Hypotonie), einschließlich Übelkeit, Erbrechen, Ruhelosigkeit, Blässe und starkem Schwitzen wurde bei der Behandlung mit organischen Nitraten berichtet.


Besondere Hinweise:

Bei Gabe von Jenacard retard 60 mg kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in minderbelüftete Lungenabschnitte, eine vorübergehende Verminderung des Sauerstoffgehaltes im Schlagaderblut auftreten, wodurch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff ausgelöst werden kann.

Ein Nachlassen der Wirksamkeit sowie die Abschwächung der Arzneimittelwirkung bei vorheriger Behandlung mit anderen Nitrat-Arzneimitteln wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten gleichbleibend hohe Dosierungen vermieden werden.

Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Jenacard retard 60 mg nicht nochmals eingenommen werden.


Gegenmaßnahmen

Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.


Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.


5. Wie ist Jenacard retard 60 mg aufzubewahren?


Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.


Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.


6. Inhalt der Packung und weitere Informationen


Was Jenacard retard 60 mgenthält


Der Wirkstoff ist: Isosorbiddinitrat

1 Retardkapsel enthält 60 mg Isosorbiddinitrat.


- Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Sucrose, Maisstärke, Schellack, Talkum, Gelatine, Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132), Erythrosin (E 127)


Wie Jenacard retard 60 mgaussieht und Inhalt der Packung


Jenacard retard 60 mg sind Hartkapseln mit opak-violettem Oberteil und transparent-hellblauem Unterteil.

Die Blisterpackungen aus PVC/PVDC enthalten 50 oder 100 Retardkapseln.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna

Tel.: 034954/247-0

Fax: 034954/247-100


Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2012.

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