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Jenacard Retard 60 Mg

Document: 08.01.2009   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Jenacard®retard 60 mg


Hartkapsel, retardiert


Wirkstoff: Isosorbiddinitrat



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.


Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.


Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.


Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.


Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Jenacard retard 60 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Jenacard retard 60 mg beachten?

Wie ist Jenacard retard 60 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Jenacard retard 60 mg aufzubewahren?

Weitere Informationen


1. WASISTJenacard retard 60 mgUND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


Jenacard retard 60 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen.


Jenacard retard 60 mg wird angewendet


zur Vorbeugung und Langzeitbehandlung von Herzschmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (Angina pectoris).



2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON Jenacard retard 60 mg
BEACHTEN?


Jenacard retard 60 mg darf nicht eingenommen werden,


wenn Sie überempfindlich gegen Isosorbiddinitrat und andere Nitratverbindungen oder einen der sonstigen Bestandteile von Jenacard retard 60 mg sind


bei akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps)


bei durch Herzversagen ausgelöstem Schock (kardiogenem Schock), sofern nicht durch geeignete Maßnahmen ein aus­reichend hoher Füllungsdruck im Herzen (linksventrikulärer, enddiastolischer Druck) gewährleistet ist


bei sehr niedrigem Blutdruck (ausgeprägter Hypotonie), d.h. systolischer Blutdruck unter 90 mmHg.


Hinweis


Während der Behandlung mit Jenacard retard 60 mg dürfen Sie keine Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen einnehmen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodi­esterase-5-Hemmer enthalten, wie z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Jenacard retard 60 mgist erforderlich,


wenn Sie an einer Herzmuskelerkrankung mit Verengung des Herzinnenraumes (hypertropher, obstruktiver Kardiomyo­pathie), einengender Herzbeutelentzündung (konstriktiver Perikarditis) oder Herzbeuteltamponade (Perikardtamponade) leiden


bei niedrigen Füllungsdrücken, z.B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherz­insuffizienz): Eine Blutdrucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden.


wenn bei Ihnen eine Verengung der Herzklappen der linken Herzkammer (Aorten- und/oder Mitralstenose) vorliegt


bei Neigung zu Kreislaufregulationsstörungen durch niedrigen Blutdruck (orthostatische Dysregulation)


bei Erkrankungen, die mit einem erhöhten Schädelinnendruck einhergehen (bisher wurde allerdings nur bei hoch dosierter Gabe von Glyceroltrinitrat - einem chemisch verwandten Arzneistoff - in die Vene eine weitere Drucksteigerung beobachtet).


Jenacard retard 60 mg ist nicht geeignet zur Behandlung plötzlich auftretender Herzschmerzen (z.B. akuter Angina pectoris Anfall).


Bei Einnahme von Jenacard retard 60 mg mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/

angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungs-

pflichtige Arzneimittel handelt.


Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung durch


andere gefäßerweiternde Mittel


blutdrucksenkende Präparate (z.B. Beta-Rezeptorenblocker, entwässernde Arzneimittel, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer)


Arzneimittel gegen seelische Erkrankungen wie Depressionen sowie Neuroleptika


Alkohol


Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen, die als arzneilich wirksamen Bestandteil Phosphodiesterase-5-Hemmer enthalten, wie z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil (siehe auch Abschnitt „Jenacard retard 60 mg darf nicht eingenommen werden“).


Jenacard retard 60 mg kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin (DHE) zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.


Schwangerschaft und Stillzeit


Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Schwangerschaft


Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Jenacard retard 60 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Tierexperimentelle Unter-suchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben.


Stillzeit


Auch in der Stillzeit sollten Sie Jenacard retard 60 mg aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da nicht bekannt ist, ob Isosorbiddinitrat in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von Jenacard retard 60 mg in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Jenacard retard 60 mg


Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Sucrose. Bitte nehmen Sie Jenacard retard 60 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglich-keit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.



3. WIE IST Jenacard retard 60 mg EINZUNEHMEN?


Nehmen Sie Jenacard retard 60 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Normaldosis pro Tag
(über 24 Stunden)

Höchstdosis pro Tag
(über 24 Stunden)

1-mal 1 Retardkapsel
(entsprechend 60 mg Isosorbiddinitrat)

2-mal 1 Retardkapsel
(entsprechend 120 mg Isosorbiddinitrat)


Hinweis


Um die volle Wirkung des Arzneimittels zu erhalten, soll bei einer täglichen Dosierung von 2-mal 1 Retardkapsel die 2. Arznei-mittelgabe nicht später als 6 Stunden nach der 1. Arzneimittelgabe erfolgen.


Die Behandlung sollte mit niedriger Dosis begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.


Art der Anwendung


Nehmen Sie die Retardkapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml]) ein.


Dauer der Anwendung


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Jenacard retard 60 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Jenacard retard 60 mg eingenommen haben, als Sie sollten


Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Jenacard retard 60 mg ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung können starker Blutdruckabfall (Hypotonie) mit reflektorischer Erhöhung der Pulsfrequenz, Schwächegefühl, Schwindel und Benommenheit sowie Kopfschmerzen, Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.


Wenn Sie die Einnahme von Jenacard retard 60 mg vergessen haben


Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie in diesem Fall die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.


Wenn Sie die Einnahme von Jenacard retard 60 mg abbrechen


Der Behandlungserfolg wird gefährdet.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann Jenacard retard 60 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufig­keitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig

mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig

1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich

1 bis 10 Behandelte von 100

Selten

1 bis 10 Behandelte von 100

Sehr selten

weniger als 1 Behandelter von 10 000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Mögliche Nebenwirkungen


Sehr häufig können bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerzen") auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklingen.


Häufig werden bei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/oder Kreislauf­regulationsstörungen bei Lagewechsel (orthostatische Hypotonie) beobachtet, die mit einer Erhöhung der Pulsfrequenz, Benommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können.


Gelegentlich wurden beobachtet:


Übelkeit, Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen


starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Herzschmerzen (Angina pectoris-Symptomatik)


Kollapszustände, häufig mit Herzrhythmusstörungen mit Verlangsamung der Pulsfrequenz (bradykarden Herzrhythmus­störungen)und plötzlichem Bewusstseinsverlust (Synkopen).


Sehr selten wurden beobachtet:


schwere entzündliche Hauterkrankung (exfoliative Derma­titis/Stevens-Johnson-Syndrom)


Gewebeschwellungen (Angioödem).


Besondere Hinweise:


Bei Gabe von Jenacard retard 60 mg kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blutflusses in minderbe­lüftete Lungenabschnitte, eine vorübergehende Verminderung des Sauerstoffgehaltes im Schlagaderblut auftreten, wodurch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der Herzkranz­gefäße (koronare Herzkrankheit) eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff ausgelöst werden kann.


Ein Nachlassen der Wirksamkeit sowie die Abschwächung der Arzneimittelwirkung bei vorheriger Behandlung mit anderen Nitrat-Arzneimitteln wurde beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten gleichbleibend hohe Dosierungen vermieden werden.


Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Jenacard retard 60 mg nicht nochmals eingenommen werden.


Gegenmaßnahmen


Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



5. WIE IST Jenacard retard 60 mgAUFZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Blister nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6. WEITERE INFORMATIONEN


Was Jenacard retard 60 mgenthält:


Der Wirkstoff ist: Isosorbiddinitrat.


1 Retardkapsel enthält 60 mg Isosorbiddinitrat.


Die sonstigen Bestandteile sind:


Lactose-Monohydrat, Sucrose, Maisstärke, Schellack, Talkum, Gelatine, Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132), Erythrosin (E 127).


Wie Jenacard retard 60 mgaussieht und Inhalt der Packung:


Hartkapsel, Oberteil opak violett, Unterteil transparent hellblau.


Jenacard retard 60 mg ist in Packungen mit

50 Retardkapseln (N2) und

100 Retardkapseln (N3) sowie als

Bündelpackung mit 200 Retardkapseln (Klinikpackung)

erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna


Tel.: 034954/247-0

Fax: 034954/247-100



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2009.