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Tagamet 200mg/2ml

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Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige

Informationen darüber enthält, was bei der Anwendung dieses Arzneimittels

beachtet werden sollte. Wenden Sie sich bitte bei Fragen an Ihren Arzt oder

Apotheker.


Gebrauchsinformation


Tagamet 200 mg/ 2 ml

Injektionslösung

Wirkstoff: Cimetidinhydrochlorid


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Ampulle zu 2 ml Injektionslösung enthält 229 mg Cimetidinhydrochlorid

(entsprechend 200 mg Cimetidin).

Sonstige Bestandteile:

Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke.


Darreichungsform und Packungsgrößen

10 x 2 ml Ampullen

100 x 2 ml Ampullen


Stoff- oder Indikationsgruppe

H2-Rezeptor-Antagonist, Magen-Darm-Mittel


Import, Umpackung und Vertrieb

BERAGENA Arzneimittel GmbH

Rheinstraße 93 – 95

76532 Baden-Baden

Telefon: 07221/91 90

Telefax: 07221/91 91 70


Hersteller:

SmithKline Beecham S.A./Spanien


Anwendungsgebiete

Vorbeugung und Behandlung stressbedingter Schleimhautschädigungen im

oberen Magen-Darm-Trakt unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung, wenn

schwere Komplikationen dieser Schleimhautschädigungen zu erwarten

sind.

Unterstützende Maßnahmen bei Blutungen aus Schleimhautschädigungen

(Erosionen) oder Geschwüren (Ulzerationen) im Magen und Zwölffingerdarm.

Vorbeugung des Säureaspirationssyndroms (Mendelson-Syndrom).

Vorbehandlung in Kombination mit bestimmten antiallergischen Mitteln (H1-

Rezeptor-Antagonisten) zur Vermeidung von durch Histaminfreisetzung

ausgelösten klinischen Reaktionen bei Patienten mit einer gesicherten

Veranlagung zu Histamin-bedingten Allergien und Unverträglichkeiten.



Gegenanzeigen

In welchen Fällen darf Tagamet 200 mg/2 ml nicht angewendet werden?

Tagamet 200 mg/2 ml darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit

gegen den Wirkstoff Cimetidin oder einen der anderen Bestandteile

des Arzneimittels.


In welchen Fällen ist bei der Anwendung von Tagamet 200 mg/2 ml Vorsicht

geboten?

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu verringern (siehe

Dosierungsanleitung).

Die Cimetidin-Anwendung sollte stets am Ende einer Dialyse-Behandlung

erfolgen, da der Wirkstoff während der Hämodialyse eliminiert wird.

Was muss während der Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Während der Schwangerschaft darf Cimetidin nur nach strenger Nutzen-

Risiko-Abschätzung durch den behandelnden Arzt eingenommen werden.

Während der Behandlung sollte nicht gestillt werden, da sich Cimetidin in der

Muttermilch anreichert und unerwünschte Wirkungen am Säugling nicht auszuschließen

sind.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter darf Tagamet 200 mg/2 ml nur

nach strengster Indikationsstellung verabreicht werden.

Bei älteren Menschen muss Tagamet 200 mg/2 ml besonders vorsichtig

dosiert werden, da sie häufiger als andere Patienten eine eingeschränkte

Nierenfunktion aufweisen.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Eine intravenöse Injektion sollte bei schwerkranken Patienten wegen der Gefahr

eines vorübergehenden Blutdruckabfalls und bei Patienten mit Herz-Kreislauf-

Erkrankungen wegen der Gefahr eines Herzstillstands und Herzrhythmusstörungen

in seltenen Fällen vermieden werden.

Zur Mischbarkeit der Tagamet 200 mg/2 ml siehe „Dosierungsanleitung, Art und

Dauer der Anwendung“.

Die Lösung muss vor und während der Anwendung klar sein.


Hinweis für die Anwendung bei künstlich beatmeten Patienten in der Intensivmedizin:

Bei künstlich beatmeten Patienten in der Intensivmedizin kann die Anwendung

von Arzneimitteln, die die Säurekonzentration des Mageninhalts verringern, zum

Wachstum von bestimmten Keimen im Mageninhalt führen. Es besteht dann die

Möglichkeit, dass diese Erreger die Atemwege besiedeln und unter Umständen

eine Lungenentzündung hervorrufen.


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei Arbeiten mit Maschinen und bei

Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Wenn unter der Einnahme von Cimetidin zentralnervöse Störungen auftreten

sollten, insbesondere, wenn gleichzeitig Arzneimittel, die auf das zentrale

Nervensystem einwirken, eingenommen werden, kann die Fahrtüchtigkeit und

die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel zur gleichen Zeit

einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben.


Welche anderen Medikamente können in ihrer Wirkung durch Tagamet 200 mg/2 ml

beeinflusst werden?

Aufgrund seiner Bindung an bestimmte Enzymsysteme (Cytochrom P450) in der

Leber kann Cimetidin in der Leber den Abbau von Arzneimitteln, die ebenfalls

über diese Enzyme verstoffwechselt werden, beeinflussen. Bei gleichzeitiger

Verabreichung von Tagmet 200 mg/2 ml und solchen Arzneimitteln können deren

Wirkung und Wirkdauer verstärkt bzw. verlängert werden. Dies erfordert eine

Beobachtung der Patienten auch in Bezug auf die Nebenwirkungen dieser

Präparate. Gegebenenfalls ist die Dosis des gleichzeitig mit Tagamet 200 mg/2 ml

verabreichten Arzneimittels zu verringern und beim Absetzen ggf. erneut anzupassen.

Mögliche Wechselwirkungen mit bestimmten blutgerinnungshemmenden Mitteln

(warfarinartige Mittel, nicht jedoch Phenprocoumon - Marcumar), sowie

Phenytoin (Mittel zur Behandlung der Epilepsie), Theophyllin (Mittel gegen

Asthma), Lidocain (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Lokalanaestetikum)

und Nifedipin (Herz-Kreislauf-Mittel) können vor allem von

Bedeutung sein:

Im Falle einer gleichzeitigen Anwendung von Cimetidin mit warfarinhaltigen

Arzneimitteln (nicht jedoch Phenprocoumon - Marcumar), wird eine engmaschige

Überwachung der Blutgerinnung (Prothrombinzeit) und eine entsprechende

Dosisanpassung des blutgerinnungshemmenden Mittels empfohlen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenytoin oder Theophyllin kann eine

Dosisanpassung dieser Medikamente durch den behandelnden Arzt zu

Beginn und am Ende einer Cimetidinbehandlung erforderlich sein, um eine

sichere und optimale Behandlung mit den erstgenannten Arzneimitteln zu

gewährleisten.

Da während einer gleichzeitigen Behandlung von Cimetidin und Nifedipin

über erhöhte Blutspiegel des Nifedipins berichtet wurde, wird in diesem Fall

eine vorsichtige Dosierungsanpassung des Nifedipins durch den behandelnden

Arzt empfohlen.

Bei gleichzeitiger Verabreichung folgender Medikamente sollte gegebenenfalls

an die Möglichkeit von Wechselwirkungen gedacht werden:

Benzodiazepine (z.B. Chlordiazepoxid, Diazepam – auf verstärkte Müdigkeit

achten)

Betarezeptorenblocker (z.B. Propranolol, Metoprolol, Labetalol)

Trizyklische Antidepressiva (z.B. Imipramin)

weitere bestimmte Antiarrhythmika (z.B. Procainamid)

Phenazon (schmerzstillendes und fiebersenkendes Mittel)

Wie bei allen Arzneimitteln, die den Säuregehalt des Magensafts verringern (d.h.

den pH-Wert anheben), kann auch durch Cimetidin die Aufnahme bestimmter

gleichzeitig verabreichter Medikamente (z. B. Pilzmittel wie Ketoconazol) in den

Körper verringert werden. Deshalb sollten diese Medikamente ca. 2 Stunden vor

der Gabe von Tagamet 200 mg/2 ml eingenommen werden.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, sofern Ihr Arzt keine anderen Anwendungsvorschriften

vorsieht.


In welcher Dosierung und wie oft sollte Tagamet 200 mg/2 ml angewendet werden?

Die weiter unten angegebenen Injektions-/Infusionszeiten sind zu beachten!

Erwachsene mit normaler Nierenfunktion:

Vorbeugung und Behandlung von stressbedingten Schleimhautschädigungen im

oberen Magen-Darm-Trakt

5 bis 10 x 1 Ampulle Tagamet 200 mg/2 ml pro Tag (entsprechend einer

Gesamtmenge von 1000 bis 2000 mg Cimetidin/Tag),

entweder als langsame intravenöse Injektionen in Abständen von mindestens 3

Stunden bei Einzelgaben von 200 mg bzw. mindestens 4 Stunden bei

Einzelgaben von 400 mg

oder als intravenöse Infusion. Bei Dauerinfusion über 24 Stunden beträgt die

Infusionsrate maximal 80 mg Cimetidin/Stunde.

Unterstützende Maßnahmen bei Blutungen aus Schleimhautschädigungen

(Erosionen) oder Geschwüren (Ulzerationen) im Magen und Zwölffingerdarm

6 bis 10 x 1 Ampulle Tagamet 200 mg/2 ml pro Tag (entsprechend einer

Gesamtmenge von 1200 bis 2000 mg Cimetidin/Tag),

entweder als langsame intravenöse Injektionen in Abständen von mindestens 3

Stunden bei Einzelgaben von 200 mg bzw. mindestens 4 Stunden bei

Einzelgaben von 400 mg

oder als intravenöse Infusion. Bei Dauerinfusion über 24 Stunden beträgt die

Infusionrate maximal 80 mg Cimetidin/Stunde.

Vorbeugung des Säureaspirationssyndroms (Mendelson-Syndrom):

Bei Notfalloperationen: 1 bis maximal 2 Ampullen Tagamet 200 mg/2 ml (entsprechend

5 mg Cimetidin/kg KG bzw. 200 bis 400 mg Cimetidin) als langsame

i.v. Injektion, nach Möglichkeit 1 Stunde vor Narkoseeinleitung.

Bei Elektiveingriffen: 2 Ampullen Tagamet 200 mg/2 ml (entsprechend 400 mg

Cimetidin) am Abend vor dem Eingriff und zusätzlich 1 bis 2 Ampullen Tagamet

200 mg/2 ml (entsprechend 200 - 400 mg Cimetidin) als intramuskuläre oder als

langsame intravenöse Injektion am Morgen, 1 bis 2 Stunden vor Narkoseeinleitung.

Die Injektionen von 1 - 2 Ampullen Tagamet 200 mg/2 ml (entsprechend 200 -

400 mg Cimetidin) sind gegebenenfalls, in Abhängigkeit von der Operationsdauer,

alle 4 - 6 Stunden zu wiederholen.

Vorbehandlung zur Vermeidung von anaphylaktoiden Reaktionen vor der allgemeinen

Narkose sowie vor parenteraler Gabe von Röntgenkontrastmitteln oder

Plasmaersatzmitteln

Die Prophylaxe soll als kombinierte Verabreichung von Tagamet 200 mg/2 ml

und Dimetindenmaleat (z.B. Fenistil) als intravenöse Kurzinfusion etwa 10 bis

30 Minuten vor der allgemeinen Narkose oder vor parenteraler Gabe von Röntgenkontrastmitteln

bzw. Plasmaersatzmitteln entsprechend folgendem Dosierungsschema

durchgeführt werden.


Körpergewicht Cimetidin: Dimetindenmaleat (z.B. Fenistil):

5 mg/kg KG i.v. 0,1 mg/kg KG i.v.

unter 45 kg 1 Ampulle, entspr. 200 mg 4 mg (z.B. 1 Ampulle Fenistil)

45 - 90 kg 2 Ampullen,entspr. 400 mg 8 mg (z.B. 2 Ampullen Fenistil)

über 90 kg 3 Ampullen,entspr. 600 mg 12 mg (z.B. 3 Ampullen Fenistil


Tagamet 200 mg/2 ml und Dimentindenmaleat (z. B. Fenistil) können auch getrennt

intravenös injiziert werden; in diesem Fall werden folgende Injektionszeiten

empfohlen:

Tagamet 200 mg/2 ml: 5 mg Cimetidin/kg Körpergewicht als langsame intravenöse

Injektion (Mindestinjektionszeit: siehe „Wie sollte Tagamet 200 mg/2 ml

angewendet werden?“)

Dimetindenmaleat (z.B. Fenistil): 0,1 mg Dimetindenmaleat/kg Körpergewicht als

intravenöse Injektion (Injektionszeit 30 Sekunden) etwa 10 Minuten vor Narkose-,

Injektions- oder Infusionsbeginn.

Bei gleichzeitiger Vorbeugung des Säureaspirationssyndroms und Vorbehandlung

zur Vermeidung von anaphylaktoiden Reaktionen vor Operationen gilt folgende

Dosierungsanleitung.

Die Vorbehandlung zur Vermeidung von anaphylaktoiden Reaktionen kurz vor

Narkoseeinleitung wird, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, durchgeführt.

Zusätzlich wird verabreicht:

Bei Notfalloperationen: 1 Ampulle Tagamet 200 mg/2 ml (entsprechend 200 mg

Cimetidin) als langsame intravenöse Injektion, nach Möglichkeit 1 Stunde vor

Narkoseeinleitung,

Bei Elektiveingriffen: 2 Ampullen Tagamet 200 mg/2 ml (entsprechend 400 mg

Cimetidin) am Abend vor dem Eingriff und 1 Ampulle Tagamet 200 mg/2 ml (entsprechend

200 mg Cimetidin) als intramuskuläre oder als langsame i.v. Injektion

am Morgen, 1 bis 2 Stunden vor Narkoseeinleitung.


Spezielle Patientengruppen:

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Vorbeugung und Behandlung von stressbedingten Schleimhautschädigungen im

oberen Magen-Darm-Trakt sowie unterstützende Maßnahmen bei Blutungen aus

Schleimhautschädigungen (Erosionen) oder Geschwüren (Ulzerationen) im

Magen und Zwölffingerdarm:


Kreatinin-Clearance** Cimetidin-Dosis pro Tag,

(ml/min.)

0 - 15 2 - 4 x 1 Ampulle (entsprechend 400 - 800 mg Cimetidin)

15 - 30 3 - 6 x 1 Ampulle (entsprechend 600 - 1200 mg Cimetidin)

30 - 50 4 - 8 x 1 Ampulle (entsprechend 800 - 1600 mg Cimetidin)

> 50 normale Dosierung

** Folgende Formel kann für die Berechnung der Kreatinin-Clearence herangezogen

werden:

Kreatinin-Clearence (ml/ min) = (140 – Lebensalter) x Körpergewicht

72 x Serum – Kreatinin (mg/ 100 ml)

Bei Frauen muss das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert werden.


Wegen der meist nur einmaligen Anwendung von Tagamet 200 mg/2 ml zur

Vorbeugung des Säureaspirationssyndroms (Mendelson-Syndrom) und

zur Vorbehandlung zur Vermeidung anaphylaktoider Reaktionen gelten die

für Patienten mit normaler Nierenfunktion angegebenen Dosierungsempfehlungen

auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.


Hinweis für Dialyse-Patienten

Bei Dialyse-Patienten sollte die Anwendung von Tagamet 200 mg/2 ml stets am

Ende der Dialyse-Behandlung erfolgen, da der Wirkstoff während der Hämodialyse

eliminiert wird.


Kinder und Jugendliche im Wachstumsalter

Im Allgemeinen ist eine Behandlung mit Tagamet 200 mg/2 ml bei dieser

Patientengruppe nicht angebracht. Die klinische Erfahrung in der Behandlung von

Kindern mit Cimetidin ist beschränkt. Die Anwendung von Tagamet 200 mg/2 ml ist

auf strengste Indikationsstellung und auf Kurzzeitbehandlung zu beschränken.

Zur Prophylaxe und Therapie stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen

Gastrointestinaltrakt sowie für unterstützende Maßnahmen bei Blutungen

aus Erosionen oder Ulzerationen im Magen und Zwölffingerdarm beträgt die

Tagesdosis 15 bis 30 mg Cimetidin/kg Körpergewicht, maximal 1600 mg Cimetidin/

Tag, verteilt auf 4 Einzeldosen.

Wie sollte Tagamet 200 mg/2 ml angewendet werden?

Tagamet 200 mg/2 ml darf keinesfalls als Einzelgabe in einer i.v. Bolusinjektion

angewendet werden. Die Injektionszeit darf 5 Minuten nicht unterschreiten.


Intravenöse Injektion zur Vorbeugung und Behandlung stressbedingter Schleimhautschädigungen, als unterstützende Maßnahme bei Blutungen aus Schleimhautschädigungen (Erosionen) oder Geschwüren (Ulzerationen), Vorbeugung

des Säureaspirationssyndroms, Vorbehandlung in Kombination mit H2-Rezeptor-

Antagonisten zur Vermeidung von durch Histaminfreisetzung ausgelösten klinischen

Reaktionen:

Falls die Verabreichung einer intravenösen Injektion erforderlich ist, sollte 1 Ampulle

Tagamet 200 mg/2 ml (entspechend 200 mg Cimetidin), gegebenenfalls 2 Ampullen

(entsprechend 400 mg Cimetidin), mit 0,9%iger Natriumchloridlösung auf ein

Gesamtvolumen von 20 ml verdünnt und über nicht weniger als 5 Minuten injiziert

werden. Die Hinweise unter Abschnitt „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

und Warnhinweise“ sind zu beachten!


Intramuskuläre Injektion zur Vorbeugung des Säureaspirationssyndroms bei

Elektiveingriffen

200 mg bis 400 mg unverdünnt intramuskulär injizieren. Die intramuskuläre Injektion

kann alle 4 bis 6 Stunden wiederholt werden.


Intravenöse Kurzinfusion zur Vorbehandlung in Kombination mit H1-Rezeptor-

Antagonisten zur Vermeidung von durch Histaminfreisetzung ausgelösten klinischen

Reaktionen

Die jeweils erforderliche Dosis ist mit 0,9%iger NaCI-Lösung auf 50 ml zu verdünnen.

In der Regel soll die Dauer einer Kurzinfusion ca. 30 Minuten betragen.

Eine Mischung von Cimetidin-Lösungen und Dimetindenmaleat-Lösungen

(Fenistil) ist in dem empfohlenen Dosisverhältnis für 24 Stunden kompatibel.


Intravenöse Infusion zur Vorbeugung und Behandlung stressbedingter Schleimhautschädigungen sowie für unterstützende Maßnahmen bei Blutungen aus

Schleimhautschädigungen (Erosionen) oder Geschwüren

Als Zusatz zu Infusionslösungen; bei Dauerinfusionen über 24 Stunden beträgt

die maximale Infusionsrate 80 mg Cimetidin/Stunde.


Mischbarkeit von Tagamet 200 mg/2 ml

Die Lösung muss vor und während der Anwendung klar sein.

Tagamet 200 mg/2 ml darf nicht gemischt werden mit:

stark alkalischen Lösungen (pH >8), wie z.B. Tris-Puffer, da die weniger lösliche

Cimetidin-Base ausfallen kann;

Aminophyllin, Amphotericin B, Dipyridamol, Pentobarbital, Polymyxin B,

Penicilline (z.B. Ampicillin und Penicillin G) sowie Cephalosporine (z.B.

Cefamandol, Cephalotin, Cephazolin).


Tagamet 200 mg/2 ml ist mischbar mit:

Kochsalz-Lösung 0,9%, Dextrose-Lösung 5%/10%, Ringer-Laktat-Lösung.

Tagamet 200 mg/2 ml ist nach Angaben der Hersteller ferner mit folgenden


Lösungen mischbar:

Aminoplasmal LS-52), Aminosteril KE 8003), Aminofusin Hepar2), AKE 20003),

Combisteril FGX 24%3), Fructosteril 5% 3), Glucoplasmal 1) a), Glucosteril

5%2)/10%3)/20%3), Hepasteril A3)/ B3), Intrafusin 3,5% SX-E 2), Isotonische

Kochsalzlösung2), Jonosteril 3)/L53),-BAS3), Laevulose 52), Longasteril 40/70 kochsalzhaltig

3), Normofundin MD1), Onkovertin N2) 6% Infusionslösung2), PE 900

Pfrimmer 1), Plasmasteril 3), Ringerlösung3), Salviamin 15001)/ 20001),

Sterofundin 2), TPE 1800 Pfrimmer 1), Triofusin 1000 2)/ E 1000 2), Tutofusin

EZX2) b)/HL 102)/OPS 10 2)/HX 10 2).

Untersucht wurde pro 1000 ml Infusionslösung eine Zugabe von bis zu

1) 2000 mg; 2) 800 mg; 3) 400 mg Cimetidin’HCI;

Die Mischungen waren während 24 Std./ a) 12 Std./ b) 6 Std. unverändert.


Wie lange sollte Tagamet 200 mg/2 ml angewendet werden?

Vorbeugung und Behandlung von stressbedingten Schleimhautschädigungen im

oberen Magen-Darm-Trakt sowie unterstützende Maßnahmen bei Blutungen aus

Schleimhautschädigungen (Erosionen) oder Geschwüren im Magen und

Zwölffingerdarm:

Sobald es die Umstände erlauben und die akute Stresssituation überwunden ist,

sollte für die weitere Dauer der Intensivpflege auf die Behandlung mit einer oral

einzunehmenden Darreichungsform umgestellt werden.

Vorbeugung des Säureaspirationssyndroms (Mendelson-Syndrom), Vorbehandlung

zur Vermeidung von anaphylaktoiden Reaktionen vor der allgemeinen

Narkose sowie vor parenteraler Gabe von Röntgenkontrastmitteln oder Plasmaersatzmitteln.

Meist ist eine einmalige Anwendung ausreichend. Hierüber muss jedoch der

behandelnde Arzt entscheiden.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn einmal Tagamet 200 mg/2 ml in zu großen Mengen angewendet

wurde?

Nach Anwendung viel zu hoher Dosen von Tagamet 200 mg/2 ml können als

Zeichen einer Überdosierung eine Herabsetzung der Atmung (Atemdepression)

und eine blau-rote Färbung der Lippen (Lippenzyanose) auftreten. Bei Einnahme

sehr hoher Mengen kann es zu schweren zentralnervösen Störungen (z.B.

Bewusstlosigkeit) und lebensbedrohenden Situationen kommen.

Sollte Tagamet 200 mg/2 ml in zu großen Mengen verabreicht worden sein, verständigen

Sie sofort einen Arzt. Die Behandlung richtet sich nach den Überdosierungserscheinungen

und dem Krankheitsbild. Je nach Schwere der Atemdepression kann eine Beatmung erforderlich sein.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Tagamet 200 mg/2 ml

auftreten? Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen

zu ergreifen?

Nebenwirkungen allgemeiner Art

Über Durchfälle, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Schwindel

wurde berichtet. Außerdem wurde über Bauchschmerzen und Wasseransammlungen

im Gewebe (Ödeme) berichtet.


Haut und Anhangsgebilde

Über Hautausschläge, manchmal schwererer Natur, Juckreiz sowie in extrem

seltenen Fällen über geringfügig vermehrten Haarausfall, der sich im

Allgemeinen vollständig zurückbildete, wurde berichtet. Im Allgemeinen ist es

nicht notwendig, deshalb die Behandlung abzubrechen.

Leber und Gallenwege

Vereinzelte Erhöhungen bestimmter Leberwerte (Serum-Transaminasen-Werte)

sind meist gering; diese verschlechterten sich meist nicht unter fortgesetzter

Behandlung und normalisieren sich in der Regel am Ende der Behandlung.

Selten wurde eine Störung des Gallenabflusses (intrahepatische Cholestase;

äußeres Zeichen Gelbsucht) beobachtet.


Niere

Vereinzelte Erhöhungen bestimmter Nierenwerte (Plasma-Kreatinin-Werte) sind

meist gering; diese verschlechterten sich meist nicht unter fortgesetzter

Behandlung und normalisieren sich in der Regel am Ende der Behandlung.


Hormonelle/sexuelle Störungen

In einigen Fällen wurde eine meist vorübergehende Schwellung der Brustdrüsen

(Gynäkomastie) beobachtet, die sich nach Absetzen der Cimetidin-Behandlung

im Regelfall zurückbildete. Selten wurde, vor allem nach längerdauernder, hochdosierter

Therapie (z.B. Zollinger-Ellison-Syndrom), über Potenzstörungen vorübergehender

Natur berichtet; diese traten bei normaler Dosierung nicht häufiger als im normalen Bevölkerungsquerschnitt auf.

Nach einer raschen Bolusinjektion kann es zu einem vorübergehenden Anstieg

des Prolactinspiegels kommen.


Zentrales/peripheres Nervensystem

Selten wurden, überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter

Leber- und/oder Nierenfunktion, Verwirrtheits- und Unruhezustände,

Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Doppeltsehen sowie in sehr seltenen

Fällen Trugwahrnehmungen (Halluzinationen) und Muskelkrämpfe

(Myoklonien) beschrieben, die nach dem Absetzen des Medikaments im

Allgemeinen innerhalb weniger Tage abklangen. In sehr seltenen Fällen ist über

vorübergehende Depressionen und über Schwäche und/oder Empfindungsstörungen

der Gliedmaßen (Polyneuropathien) berichtet worden.


Blutbildendes System

Unter der Behandlung mit Cimetidin wurden, wie auch bei anderen

Medikamenten dieser Klasse von Magen-Darm-Mitteln (H2-Rezeptorantagonisten),

in seltenen Fällen Veränderungen des Blutbildes (Leukopenie,

Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie oder aplastische Anämie)

beobachtet.


Herz-Kreislauf-System

In seltenen Fällen wurde unter der Behandlung mit Cimetidin über eine

Verlangsamung (Bradykardie) bzw. Beschleunigung (Tachykardie) des Pulses

sowie Überleitungsstörungen berichtet.

Nach schneller intravenöser Applikation von Cimetidin traten in seltenen Fällen

bei kardial vorgeschädigten Patienten Herzrhythmusstörungen (bis zur Asystolie)

sowie Blutdruckabfall auf.


Lokale Reaktionen nach intramuskulärer Gabe

Nach intramuskulärer Applikation wurde über vorübergehende Schmerzen an

der Injektionsstelle berichtet.


Überempfindlichkeitsreaktionen

Als Ausdruck einer Überempfindlichkeitsreaktion können sehr selten Fieber,

Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), der Leber (Hepatitis) und

der Niere (interstitielle Nephritis) auftreten, die sich nach Absetzen der Behandlung

mit diesem Medikament stets zurückbildeten. Selten wurde über das

Auftreten einer allergischen Sofortreaktion (Anaphylaxie) berichtet, sowie einer

Gefäßentzündung (Vasculitis), die sich als Schwäche und/oder Empfindungsstörungen

der Gliedmaßen (Polyneuropathien) äußerte. Diese Überempfindlichkeitsreaktionen

bildeten sich nach Absetzen des Cimetidins zurück.


Hinwies für die Anwendung bei künstlich beatmeten Patienten in der Intensivmedizin:

Bei künstlich beatmeten Patienten in der Intensivmedizin kann die Anwendung

von Arzneimitteln, die die Säurekonzentration des Mageninhalts verringern, zum

Wachstum von bestimmten Keimen im Mageninhalt führen. Es besteht dann die

Möglichkeit, dass diese Erreger die Atemwege besiedeln und unter Umständen

eine Lungenentzündung hervorrufen.


Wenn Sie an sich Nebenwirkungen beobachten, insbesondere solche, die nicht

in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt

oder Apotheker mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit

Wie lange ist Tagamet 200 mg/2 ml im unversehrten Behältnis haltbar?

Das Verfallsdatum ist auf der Faltschachtel und der Ampulle aufgedruckt. Das

Arzneimittel soll nach Ablauf dieses Datums nicht mehr angewendet werden!


Wie lange ist, sofern als Infusion verabreicht, die gebrauchsfertige Infusionslösung

haltbar?

In der Regel bei Verwendung kompatibler Lösungen mindestens 24 Stunden bei

Raumtemperatur haltbar. Bei Mischung mit bestimmten Lösungen mindestens 6

bzw. 12 Stunden haltbar (siehe Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung).

Die Lösung muss vor und während der Anwendung klar sein.


Stand der Information

März 2002


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!