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Xilopar 1,25mg Schmelztabletten

Document: 14.01.2011   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS



BEZEICHNUNG DEs ARZNEIMITTELS


XiloparTM1,25 mg Schmelztabletten, Lyophilisat zum Einnehmen

Wirkstoff: Selegilinhydrochlorid



Qualitative Und Quantitative ZUSAMMENSETZUNG


Jede Xilopar Tablette enthält 1,25 mg Selegilinhydrochlorid, entsprechend 1,05 mg der freien Base von Selegilin.


Jede Tablette enthält 1,25 mg Aspartam (Phenylalanin-Quelle).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



DARREICHUNGSFORM


Lyophilisat zum Einnehmen.


Hellgelbe runde Tablette mit dem Buchstaben A auf einer Seite.



KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete


Als Zusatztherapie in Kombination mit Levodopa (mit einem peripheren Decarboxylasehemmer) im Rahmen einer Therapie bei Morbus Parkinson. Xilopar ist in Kombination mit einer maximalen Levodopa-Therapie, besonders bei Patienten mit Fluktuationen des Krankheitszustandes, wie z. B. End-of-dose-Fluktuationen, On-off-Symptomatik oder anderen Dyskinesien, angezeigt.


Xilopar kann im Frühstadium des Morbus Parkinson als Monotherapie zur symptomatischen Linderung der Beschwerden eingesetzt werden und/oder um den Gebrauch von Levodopa hinauszuzögern.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung

Wird Xilopar im Frühstadium des Morbus Parkinson erstmals als Monotherapie oder als Zusatzbehandlung zu Levodopa verordnet, wird eine Xilopar 1,25 mgTablette pro Tag verabreicht.

Wenn eine Zusatzbehandlung mit Xilopar verordnet wird, ist in der Regel eine Reduzierung der Levodopa-Dosis (um 10 bis 30 %) erforderlich. Die Reduzierung der Levodopa-Dosis sollte langsam alle 3 bis 4 Tage in 10 %-Schritten erfolgen.


Anwendung bei besonderen Patientengruppen


Leberfunktionsstörungen

Für Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen liegen keine Daten zur Dosisanpassung vor.


Nierenfunktionsstörungen

Für Patienten mit leichten Nierenfunktionsstörungen liegen keine Daten zur Dosisanpassung vor.


Art und Dauer der Anwendung

Der Patient muss die Tablette morgens – mindestens 5 Minuten vor dem Frühstück – auf der Zunge zergehen lassen.


Die Tablette löst sich im Mund schnell auf (in weniger als 10 Sekunden). Der Patient darf nach Einnahme des Arzneimittels 5 Minuten lang nichts essen oder trinken und den Mund nicht nach- oder ausspülen, damit Selegilin prägastral absorbiert werden kann.


Drücken Sie die Xilopar Tablette nicht durch den Folienblister. Ziehen Sie die Folie ab und nehmen Sie die Tablette vorsichtig heraus.


Nicht verwendete Tabletten müssen 3 Monate nach Öffnen des Sachets entsorgt werden.


Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


Patienten, die mit Serotoninagonisten (z. B. Sumatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan und Rizatriptan) behandelt werden.


Patienten mit Phenylketonurie, aufgrund des Bestandteils Aspartam, einer Phenylalanin-Quelle.


Gleichzeitige Anwendung mit Pethidin und anderen Opioiden.


Patienten mit anderen extrapyramidalen Erkrankungen, die nicht auf einen Dopaminmangel zurückzuführen sind.


Patienten mit aktivem Zwölffingerdarm- oder Magengeschwür.


Patienten mit einer Behandlung mit Antidepressiva, einschließlich trizyklischer Antidepressiva, MAO-Hemmer und selektiver Serotonin-Wiederaufnahmer-Hemmer (SSRIs), z. B. Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (z. B. Venlafaxin). Siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen.


Gleichzeitige Anwendung von Sympathomimetika oder Monoaminoxidase-Hemmern (z. B. Linezolid).


Die Kombination mit Levodopa ist kontraindiziert bei schweren kardiovaskulären Erkrankungen, arterieller Hypertonie, Hyperthyreose, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom, Prostataadenom mit Restharnbildung, Tachykardie, Arrhythmien, schwerer Angina pectoris, Psychosen, fortgeschrittener Demenz und Thyreotoxikose.

Die Kontraindikationen für eine Behandlung mit Levodopa müssen beachtet werden.


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine Xilopar Tablette enthält 1,25 mg Selegilinhydrochlorid. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass die korrekte Dosierung von Xilopar 1 Tablette ist.


Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Selegilin Patienten mit labiler Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, schwerer Angina pectoris, Psychosen oder mit peptischen Ulzera in der Vorgeschichte gegeben wird, da eine Verschlechterung des Krankheitsbildes während der Behandlung auftreten kann.


Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Selegilin sollte bei schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen mit Vorsicht angewendet werden.

Bei der Behandlung von Patienten mit Leberfunktionsstörungen in der Vorgeschichte ist Vorsicht angebracht, auch wenn bisher keine schwerwiegende Lebertoxizität beobachtet wurde. Unter einer Langzeitbehandlung mit herkömmlichen Selegilintabletten wurden vorübergehende oder persistierende Veränderungen der Leberwerte mit einer Tendenz zu erhöhten Leberenzymkonzentrationen im Plasma beschrieben.


Bei gleichzeitiger Einnahme weiterer MAO-Hemmer

Die Selektivität für MAO-B kann nach der Verabreichung von herkömmlichen Selegilintabletten bei einer Dosis von mehr als 10 mg/Tag herabgesetzt sein. Eine nicht-selektive Dosis Xilopar über 10 mg/Tag wurde nicht ermittelt. Die genaue Dosis, ab der Selegilin eine nicht-selektive Hemmung aller Monoaminoxidasen bewirkt, wurde bisher nicht bestimmt, aber nach Dosen über 10 mg/Tag besteht theoretisch das Risiko, dass es nach dem Verzehr tyraminreicher Nahrungsmittel zu hypertensiven Krisen kommt.


Eine Begleitbehandlung mit Arzneimitteln, die die MAO-A hemmen (oder mit nicht-selektiven MAO-Hemmern) kann hypotensive Reaktionen auslösen. Nach der Verabreichung von herkömmlichem Selegilin wurden hypotone Kreislaufstörungen beobachtet, die mitunter sehr plötzlich auftreten können.

Vorsicht ist bei der Anwendung von MAO-Hemmern bei Operationen während der Vollnarkose geboten.


Gleichzeitige Einnahme von Levodopa

Einige Studien zeigten für Patienten, die Selegilin und Levodopa erhielten, ein erhöhtes Mortalitätsrisiko verglichen mit Patienten unter einer Levodopa-Monotherapie. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass in diesen Studien mehrere methodische Fehler entdeckt wurden. Erwähnenswert ist, dass eine Metaanalyse und eine große Kohortenstudie zu dem Schluss kamen, dass kein signifikanter Unterschied in der Sterblichkeit von mit Selegilin oder Vergleichssubstanzen oder der Kombination Selegilin/Levodopa behandelten Patienten besteht.


Studien haben bei Patienten mit kardiovaskulärem Risiko die erhöhte Gefahr einer hypotensiven Antwort mit gleichzeitiger Verabreichung von Selegilin und Levodopa in Verbindung gebracht.


Da Selegilin die Wirkungen von Levodopa verstärkt, können auch die Nebenwirkungen von Levodopa zunehmen, besonders wenn Patienten eine hochdosierte Levodopa-Therapie erhalten. Diese Patienten sollten überwacht werden. Wird Selegilin zusätzlich zu der maximal verträglichen Levodopa-Dosis verabreicht, können unwillkürliche Bewegungen und Erregungszustände auftreten. Diese Nebenwirkungen verschwinden nach Dosisreduktion von Levodopa. Die Levodopa-Dosis sollte um etwa 10 bis 30 %gesenkt werden, wenn zusätzlich mit Selegilin behandelt wird (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Wenn die Levodopa-Dosis optimal eingestellt ist, sind die Nebenwirkungen der Kombination geringer als die Nebenwirkungen, die unter Levodopa allein beobachtet wurden.


Die Kombinationstherapie mit Selegilin und Levodopa ist bei Patienten mit dosisunabhängigen Wirkungsfluktuationen möglicherweise nicht von Vorteil.


Hinweis für Leistungssportler

Die Anwendung des Arzneimittels Xilopar kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Sonstige

Während der Behandlung mit Xilopar 1,25 mg Schmelztabletten kann es zu Ulzera der Mundschleimhaut kommen.


Obwohl herkömmliche Selegilintabletten mit Dosierungen von 5 bis 10 mg/Tag seit vielen Jahren breite Anwendung finden, ist es nicht ausgeschlossen, dass das gesamte Spektrum der möglichen Reaktionen auf Xilopar noch nicht erfasst ist. Die Patienten müssen deshalb engmaschig auf untypische Reaktionen beobachtet werden.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Antidepressiva

Selegilin darf nicht gemeinsam mit Antidepressiva, ganz gleich welcher Art, verabreicht werden.


Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer

Wird Selegilin mit der empfohlenen Dosierung angewendet, bewirkt es eine selektive Hemmung von MAO‑B. Die kombinierte Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRIs, z. B. Fluoxetin), selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmern (SNRIs) und Xilopar ist kontraindiziert. Eine Anwendung von Xilopar über die empfohlene Dosierung hinaus könnte zu einem Verlust der Selektivität und zu schweren Nebenwirkungen führen.


Schwerwiegende Reaktionen mit Symptomen wie beispielsweise Störungen der Schweißsekretion, Flush, Ataxie, Tremor, Hyperthermie, Hypertonie/Hypotonie, Krampfanfälle, Herzklopfen, Schwindelgefühl und psychische Störungen mit Erregungszuständen, Verwirrtheit und Halluzinationen, einschließlich Progression zum Delir und Koma, waren bei einigen Patienten zu beobachten, die mit einer Kombination aus Selegilin und Fluoxetin behandelt wurden. Ähnliche Reaktionen wurden auch bei Patienten berichtet, die Selegilin und zwei andere Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, nämlich Sertralin und Paroxetin, erhielten. Es besteht ein potenzielles Risiko für Wechselwirkungen mit Fluvoxamin und Venlafaxin.


Trizyklische Antidepressiva

Bei gleichzeitiger Gabe von trizyklischen Antidepressiva und Selegilin wurde von schwerer ZNS-Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Anwendung von Amitryptilin und Selegilin führte bei einem Patienten zu Hyperpyrexie und Tod. Ein weiterer Patient litt bei gleichzeitiger Gabe von Protryptilin und Selegilin unter Tremor, Erregungszustände und Ruhelosigkeit gefolgt von Bewusstlosigkeit und Tod 2 Wochen nach der zusätzlichen Gabe von Selegilin.


Weitere Nebenwirkungen wie Hyper-/Hypotonie, Schwindelgefühl, Diaphorese, Tremor, Anfälle und Wesens- und Verhaltensänderungen traten gelegentlich bei Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit Selegilin und verschiedenen trizyklischen Antidrepressiva auf.


MAO-Hemmer

Es wurde berichtet, dass die Einleitung einer Behandlung mit nicht-selektiven MAO-Hemmern kurze Zeit nach dem Absetzen einer Fluoxetin-Behandlung zum Tode führen kann. Fluoxetin und sein aktiver Metabolit haben lange Halbwertszeiten, so dass die Therapie mit einem MAO-Hemmer erst eingeleitet werden sollte, wenn seit dem Absetzen der Fluoxetin-Behandlung mindestens 5 Wochen verstrichen sind. Mit der Gabe von Selegilin sollte frühestens 2 Wochen nach Absetzen von Sertralin begonnen werden. Bei allen anderen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern wird ein Zeitabstand von 1 Woche zwischen dem Absetzen des Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmers und dem Beginn der Selegilin-Behandlung empfohlen. Im Allgemeinen sollte Selegilin nach einem Arzneimittel, das bekannte Wechselwirkungen mit Selegilin aufweist, erst dann eingeführt werden, wenn 5 Halbwertszeiten dieses Arzneimittels verstrichen sind.


Selegilin darf nicht in Verbindung mit nicht-selektiven MAO-Hemmern verabreicht werden, z. B. Linezolid.


Vier Patienten entwickelten bei gleichzeitiger Gabe von Altretamin und einem MAO-Hemmer nach 4 bis 7 Tagen eine symptomatische Hypotonie.


Dopamin

Patienten, die gegenwärtig oder innerhalb der letzten 2 Wochen mit Selegilin behandelt werden/wurden, sollten Dopamin nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Bewerung erhalten, da diese Kombination das Risiko für das Auftreten hypertensiver Reaktionen erhöht.


Sympathomimetika

Aufgrund des Risikos einer Hypertonie ist eine gleichzeitige Verabreichung von Selegilin und Sympathomimetika, einschließlich Mittel zum Abschwellen der Nasenschleimhaut, kontraindiziert.


Orale Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapie

Die gleichzeitige Anwendung von Selegilin und oralen Kontrazeptiva oder Präparaten für die Hormonsubstitutionstherapie muss vermieden werden, da diese Kombination die Bioverfügbarkeit von Selegilin vervielfachen kann.


Pethidin

Wechselwirkungen zwischen nicht-selektiven MAO-Hemmern und Pethidin sowie zwischen Selegilin und Pethidin wurden beschrieben. Die diesen Wechselwirkungen zugrunde liegenden Mechanismen sind bisher noch nicht vollständig geklärt. Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Selegilin und Pethidin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).


Sonstige

Die gleichzeitige Verabreichung von Amantadin und Anticholinergika kann zu einem verstärkten Auftreten von Nebenwirkungen führen.


In Anbetracht der hohen Plasmaproteinbindung von Selegilin muss Patienten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, die Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, wie beispielsweise Digitalis und/oder Antikoagulantien.


Die gleichzeitige Anwendung mit blutdrucksteigernden oder -senkenden Mitteln, Psychostimulanzien, zentraldämpfenden Arzneimitteln (Sedativa, Hypnotika) und Alkohol sollte vermieden werden.


Es sollten mindestens 14 Tage nach Absetzen von Selegilin vergangen sein, bevor eine Behandlung mit einem Medikament begonnen wird, das in irgendeiner Weise mit Selegilin interagiert.


Zwischen dem Absetzen von Selegilin und dem Einleiten der Behandlung mit Serotoninagonisten wird ein zeitlicher Abstand von 24 Stunden empfohlen.


Interaktionen mit Nahrungsmitteln

Obwohl Selegilin ein selektiver MAO-B-Hemmer ist, wurden keine hypertensiven Reaktionen auf tyraminhaltige Nahrungsmittel während der Selegilin-Behandlung mit empfohlener Dosierung berichtet (d. h. der sogenannte „cheese-effect“ tritt nicht auf). Daher ist eine diätetische Einschränkung nicht erforderlich. Allerdings sind bei einer Kombination von Selegilin und nicht-selektiven MAO- oder MAO-A-Hemmern Diätbeschränkungen (d. h. Vermeidung von tyraminreichen Nahrungsmitteln wie reifer Käse und Hefeprodukte) erforderlich.


Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Es gibt nur sehr wenige Informationen über schwangere Patientinnen. Selegilin darf nicht in der Stillzeit angewendet werden, da es keine Daten zum Übergang in die Muttermilch gibt. Tierexperimentelle Studien haben nur bei hoher humaner Mehrfachdosierung eine Reproduktions­toxizität gezeigt.

Die Anwendung von Selegilin sollte während der Schwangerschaft vorsichtshalber vermieden werden.


Es ist nicht bekannt, ob Selegilin in die Muttermilch abgegeben wird. Es liegen keine Studien vor, ob Selegilin beim Tier in die Milch übergeht. Physikalisch-chemische Daten deuten auf eine Ausscheidung von Selegilin in die Muttermilch hin und ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Selegilin darf während der Stillzeit nicht verabreicht werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Xilopar hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Daher sollen die Patienten diese Tätigkeiten während der Behandlung vermeiden.


Nebenwirkungen


Die Nebenwirkungen sind in untenstehender Tabelle in der bevorzugten Bezeichnung gemäß MedDRA nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen sind wie folgt definiert: Sehr häufig (1/10), Häufig (1/100 bis <1/10), Gelegentlich (1/1.000 bis <1/100), Selten (1/10.000 bis <1/1.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Über die folgenden Nebenwirkungen von Xilopar wurde während klinischer Studien und/oder bei Anwendung seit der Markteinführung berichtet.


Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Verwirrtheit, Depressionen, Halluzinationen, Schlaflosigkeit

Gelegentlich

Anormales Träumen, Erregungszustände, Angstzustände, Psychosen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Schwindelgefühl, Dyskinesie (inklusive Akinesie, Bradykinesie), Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Tremor

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Vertigo

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Angina pectoris

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypertonie, Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Verstopfte Nase, Halsschmerzen

Gelegentlich

Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Stomatitis

Häufig

Verstopfung, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Ulzera der Mundschleimhaut, Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Vermehrtes Schwitzen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig

Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Fatigue

Gelegentlich

Brustschmerzen, Reizbarkeit

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Häufig

Stürze


Die folgenden Nebenwirkungen wurden von dem Wirkstoff Selegilin berichtet.


Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Pharyngitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich

Appetitverlust

Psychiatrische Störungen

Gelegentlich

Stimmungsschwankungen, vorübergehende leichte Schlafstörungen

Nicht bekannt

Hypersexualität

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Verschwommenes Sehen

Herzerkrankungen

Häufig

Bradykardie

Gelegentlich

Arrhythmien, Herzklopfen, supraventrikuläre Tachykardie

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Orthostatische Hypotonie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich

Haarausfall, Hautausschläge

Selten

Hautreaktionen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Myopathie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Miktionsstörungen

Nicht bekannt

Harnverhalten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Knöchelödem

Untersuchungen

Häufig

Leicht erhöhte Leberenzymwerte

Gelegentlich

Vorübergehender Anstieg der Transaminasen (ALAT), vorübergehender Anstieg der Leberenzymwerte


In den ersten 5 Jahren seit der Markteinführung von Xilopar wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet: Übelkeit, Verwirrtheitszustände, Schwindelgefühl, Halluzinationen und Vertigo.


Da Selegilin die Wirkung von Levodopa potenziert, können sich auch die Nebenwirkungen von Levodopa verstärken (Ruhelosigkeit, Hyperkinese, Dyskinesie, Erregungszustände, Verwirrtheit, Halluzinationen, orthostatische Hypotonie, Herzarrhythmien), wenn die Levodopa-Dosis nicht reduziert wird. Die häufigste Nebenwirkung, die bei der Einnahme von herkömmlichen Selegilintabletten beobachtet wurde, ist Dyskinesie (4 % der Patienten). Sobald die optimale Levodopa-Dosis feststeht, sind die während der Kombinationsbehandlung auftretenden Nebenwirkungen in der Regel geringer als die Nebenwirkungen bei einer Levodopa-Monotherapie.


Überdosierung


Xilopar wird rasch metabolisiert und die Metaboliten werden schnell ausgeschieden. Bei Verdacht auf Überdosierung muss der betreffende Patient 24 bis 48 Stunden lang beobachtet werden.


Über klinisch bedeutsame Überdosierungen von Xilopar liegen keine speziellen Informationen vor. Allerdings haben Erfahrungen mit der Anwendung von konventionellen Selegilintabletten gezeigt, dass bei einigen Patienten nach Dosen von 600 mg/Tag eine schwere Hypotonie und psychomotorische Erregungszustände auftraten.


Da die selektive Hemmung von MAO-B durch Selegilin nur mit Dosen erreicht wird, die innerhalb des für die Behandlung von Morbus Parkinson empfohlenen Dosisbereichs liegen, ist damit zu rechnen, dass eine Überdosis eine signifikante Hemmung von MAO-A und MAO-B auslöst. Die Symptome einer Überdosierung können demnach den Symptomen ähneln, die in Verbindung mit nicht-selektiven MAO-Hemmern beobachtet wurden (z. B. Tranylcypromin, Isocarboxazid und Phenelzin). Sie äußern sich in Schwindelgefühl, Ataxie, Reizbarkeit, Fieber, Tremor, Krämpfen, Hypomanie, Psychosen, Euphorie, Atemdepression, Hypotonie, Hypertonie (manchmal auch mit subarachnoidalen Blutungen), Koma und extrapyramidalen Symptomen.



Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Monoaminoxidase-B-Hemmer, ATC-Code: N04B D01


Xilopar hemmt selektiv die MAO-B. Es verhindert den Abbau von Dopamin und ß-Phenylethylamin im Gehirn. Selegilin kann als Monotherapie eingesetzt werden und ermöglicht es, den Beginn der Levodopa-Behandlung in signifikantem Maße hinauszuzögern. Es verstärkt und verlängert die Wirkung von gleichzeitig verabreichtem Levodopa. Da es nicht in den Abbau von 5-Hydroxytryptamin (Serotonin) oder Noradrenalin eingreift, verursacht es keine hypertensiven Krisen oder Veränderungen der im Plasma oder Urin auftretenden Metaboliten dieser Monoamine. Während der Behandlung mit Xilopar sind zwar keine Einschränkungen der Ernährung notwendig, aber die Hemmung der MAO-B in Thrombozyten kann zu einer leichten Verstärkung der Kreislaufwirkungen von Tyramin führen, das während der Resorption nicht von der MAO-A im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird. Diese Wirkung ist unter Xilopar nicht stärker als nach Gabe derselben Dosis herkömmlichen Selegilins.


Das Ausmaß der Zunahme der -Phenylethylamin-Ausscheidung im Urin über 24 Stunden zeigt eine lineare Beziehung zu der Fläche unter der Selegilin-Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve nach jedem Selegilinpräparat. Der Anstieg von -Phenylethylamin im Urin zeigt, welchen Umfang die Hemmung der MAO-B erreicht. Xilopar führt zu einem ähnlichen Anstieg von -Phenylethylamin wie herkömmliche Selegilintabletten in einer Dosis von 10 mg.


In Kombination mit einer Levodopa-Therapie führt Selegilin vor allem zu einer Reduzierung der Fluktuationen der Zustände, die bei Parkinson-Patienten auftreten, und sich z. B. als On-off-Symptome oder End-of-Dose-Akinesien äußern.


In einer klinischen Prüfung, in der die Patienten von einer Behandlung mit herkömmlichen 10 mg Selegilintabletten auf eine Behandlung mit 1,25 mg Xilopar Schmelztabletten, orales Lyophilisat umgestellt wurden, blieb die Kontrolle über die motorischen Symptome erhalten.


Xilopar kann bei Parkinson-Patienten mit Schluckstörungen vorteilhaft sein.


5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften


Xilopar löst sich innerhalb von 10 Sekunden, nachdem die Tablette auf die Zunge gelegt wurde, vollständig auf. Im Unterschied zu herkömmlichen Tabletten erfolgt die Resorption von Selegilin primär prägastral.


Die Plasmakonzentrationen von Selegilin nach Verabreichung von Xilopar-Einzeldosen von jeweils 1,25 mg bewegen sich in der gleichen Größenordnung wie die Konzentrationen, die mit herkömmlichen 10 mg Selegilintabletten erreicht werden, die Variabilität ist jedoch viel geringer. Der Bereich der AUCs für Selegilin im Plasma liegt zwischen 0,22 und 2,82 ng.h/ml für 1,25 mg Xilopar und zwischen 0,05 und 23,64 ng.h/ml für herkömmliche 10 mg Selegilintabletten. Der Cmax-Bereich liegt zwischen 0,32 und 4,58 ng/ml bzw. zwischen 0,07 und 16,0 ng/ml.


Nach der Einnahme von 1,25 mg Xilopar ist die Plasmakonzentration der Selegilinmetaboliten N-Desmethylselegilin, l‑Methamphetamin und l‑Amphetamin um 88 % bis 92 % niedriger als nach herkömmlichen 10 mg Selegilintabletten.


Selegilin wird zu 94 % reversibel an Plasmaproteine gebunden. Selegilin wird vorwiegend durch Metabolisierung eliminiert. Es wird vorwiegend im Urin ausgeschieden (hauptsächlich als l‑Methamphetamin) und der Rest über die Fäzes.


5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit


Selegilin ist nicht ausreichend auf Reproduktionstoxizität untersucht worden. Studien mit Selegilin ergaben keinen Hinweis auf mutagene oder karzinogene Wirkungen. Die einzigen Sicherheitsbedenken, die sich aus tierexperimentellen Untersuchungen für die Anwendung am Menschen ergaben, waren Wirkungen in Verbindung mit einer extrem ausgeprägten pharmakologischen Aktivität.



PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Gelatine

Mannitol (Ph.Eur.)

Glycin

Aspartam

Citronensäure

Grapefruit-Aroma, 501152/A

Gelber Farbstoff (bestehend aus Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O [E172], Hypromellose[E464])


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


Dauer der Haltbarkeit


Versiegelte Sachets – 3 Jahre.

Geöffnete Sachets – 3 Monate.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PE/PVdC Blisterpackungen, versiegelt mit Aluminiumfolie, in einem Sachet aus Papier/PE/Aluminiumfolie/PE.

Eine Packung enthält 30, 60 oder 100 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



INHABER DER ZULASSUNG


Cephalon GmbH

Landsberger Straße 94

80339 München

Deutschland

Tel.: +49 89 895570-0

Fax: +49 89 895570-15

E-Mail: info@cephalon.de



Zulassungsnummer


46037.00.00



datum der zulassung/verlängerung der zulassung


21. Oktober 1999 /18. September 2008



STAND DER INFORMATION


01/2011



VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig.


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