Meaverin - Actavis 3 % 1,8 Ml
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Meaverin® 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml
Lokalanästhetikum zur Injektion in der Zahnheilkunde
Wirkstoff: Mepivacainhydrochlorid
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 ml Injektionslösung enthält 30 mg Mepivacainhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile:
Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Darreichungsform und Inhalt
Packungen mit 10 und 50 Zylinderampullen zu 1,8 ml Injektionslösung.
Stoff- oder Indikationsgruppe
Lokalanästhetikum (Arzneimittel zur örtlichen Betäubung) vom Säureamid-Typ (Carbonsäureamid des Anilin).
Pharmazeutischer Unternehmer
Aventis Pharma Deutschland GmbH
D-65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 1109
D-65796 Bad Soden
Telefon: (069) 305-22044
Telefax: (069) 305-23100
E-Mail: callcenter@aventis.com
Hersteller
A. Nattermann & Cie. GmbH
Nattermannallee 1
D-50829 Köln
Tel.: (0221) 509-01
Fax: (0221) 509-2711
Anwendungsgebiete
Zur Lokalanästhesie in der Zahnheilkunde.
Zur örtlichen Infiltrations- und Leitungsanästhesie.
Einfache Extraktionen.
Leitungsanästhesien.
Einfache Kavitäten- und Stumpfpräparationen.
Kleine Schleimhautoperationen.
Gegenanzeigen
Wann darf Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml nicht angewendet werden?
-
bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amid-Typ
-
bei schweren Überleitungsstörungen
-
bei akut dekompensierter Herzinsuffizienz
-
bei kardiogenem und hypovolämischem Schock
Darüber hinaus müssen die allgemeinen und speziellen Kontraindikationen für die verschiedenen Lokal- und Regional-Anästhesieverfahren genau beachtet werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Wann darf Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?
Im Folgenden wird beschrieben, wann Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Lebererkrankung.
Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen (siehe ”Nebenwirkungen“) müssen auch eventuelle Störungen im Abbau (Leber) oder in der Ausscheidung (Niere) in Betracht gezogen werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
-
Dosierung und Konzentration so niedrig wie möglich wählen.
-
Richtige Kanülenlänge benutzen!
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Injektion langsam und unter mehrmaliger Aspiration in zwei Ebenen (Drehung der Kanüle um 180°) vornehmen!
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Nicht in infizierte Bezirke injizieren!
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Bei großen Eingriffen Blutdruck und Pulsfrequenz kontrollieren!
-
Prämedikation nicht vergessen!
-
Kontraindikationen für die einzelnen Anästhesieformen beachten!
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Für Kinder und ältere Menschen gelten besondere Dosierungsrichtlinien (siehe Dosierungsanleitung).
Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?
Bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung dieses Arzneimittels muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml?
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei unsachgemäßer Anwendung von Epinephrin und Norepinephrin bzw. bei der Anwendung zentral erregender Stoffe kann u. U. die pharmakodynamische Wirkung erhöht werden, d. h. es können verstärkt kardiale bzw. zentralnervöse Nebenwirkungen auftreten.
Die Wirkung von Aprindin und Muskelrelaxanzien kann verstärkt werden.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml nicht anders verordnet hat.
Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml ist zur Injektion bestimmt. Die Dosierungsangaben gelten für Erwachsene mit normalem Körpergewicht (70 kg). Patienten in höherem Alter und mit reduziertem Allgemeinzustand erhalten geringere Dosen. Bei Kindern müssen grundsätzlich kleinere Dosen und niedrigere Konzentrationen abhängig vom Körpergewicht angewandt werden.
Dosierungsbeispiele Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml
Indikationen |
(ml) |
Leitungsanästhesie |
1-1,5 |
Infiltrationsanästhesie |
bis 1 |
bei größeren operativen Eingriffen |
2-3 |
Wirkungsdauer ca. 20 Minuten
Empfohlene Maximaldosis
HNO-Bereich: 200 mg Mepivacainhydrochlorid, entsprechend 6,6 ml Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml pro Tag.
Es wird empfohlen bei der Anwendung von mehr als 25 % der Maximaldosis, einen zuverlässigen venösen Zugang sicherzustellen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml auftreten?
Bei der Anwendung von Lokalanästhetika können gewisse Risiken nicht generell ausgeschlossen werden. In der Regel beruhen Nebenwirkungen auf einer relativen oder absoluten Überdosierung, z. B. bei versehentlicher intravasaler Injektion, bei Injektion in stark durchblutetes Gewebe oder beim Nachspritzen im Fall länger dauernder Eingriffe. Diese Nebenwirkungen lassen sich unterteilen in Komplikationen des kardiovaskulären Systems und des respiratorischen Systems sowie des zentralen und peripheren Nervensystems. Durch Beachtung der Dosierungsvorschriften sowie der Kontraindikationen, Vornahme einer Aspirationsprobe und laufende Überwachung der Patienten kann diesen toxischen Reaktionen vorgebeugt werden.
Nach der Anwendung von Lokalanästhetika des Amid‑Typs, zu denen auch Meaverin gehört, wurden in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock beobachtet.
Leichte Nebenwirkungen sind z. B. Schwindelgefühl und Benommenheit. Schwere Nebenwirkungen zeigen sich in zentral‑ und periphernervösen Symptomen (Unruhe, Sprachstörung, Ohrensausen, Sehstörungen, Desorientiertheit, Schwindel, Muskelzuckungen, Krämpfe, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit, Atemstörungen bis hin zum Atemstillstand, Mydriasis) bzw. in kardiovaskulären Symptomen (Blutdruck‑ und Pulsanstieg, Rhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Asystolie) infolge Reizung und/oder Depression der Hirnrinde und Medulla oblongata. Außerdem kann es durch Hemmung bzw. Blockade des kardialen Reizleitungssystems zu einer Bradykardie und Myokarddepression kommen.
Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen müssen auch eventuelle Störungen im Abbau (Leber) oder in der Ausscheidung (Niere) in Betracht gezogen werden. Die allgemein durch die Art der Anwendung bedingten Nebenwirkungen von Lokalanästhetika bei den verschiedenen Verfahren der Lokal‑ bzw. Regionalanästhesie werden als bekannt vorausgesetzt.
Maßnahmen zur Behandlung von Nebenwirkungen:
Bei den ersten Anzeichen einer Nebenwirkung:
Zufuhr des Lokalanästhetikums unterbrechen.
Für freie Luftzufuhr sorgen! Zusätzlich Sauerstoff zuführen, falls notwendig. Zunächst über Maske und Beatmungsbeutel, dann erst über einen Trachealtubus mit reinem Sauerstoff assistiert oder kontrolliert beatmen. Die Sauerstofftherapie darf noch nicht beim Verschwinden der Symptome, sondern erst dann abgesetzt werden, wenn alle Vitalfunktionen zur Norm zurückgekehrt sind.
Bei Konvulsionen zusätzlich ultrakurzwirkende Barbiturate wie Thiopental (50‑100 mg) oder Diazepam (5‑10 mg) in wiederholten kleinen Dosen intravenös injizieren, doch nur bis zur Beherrschung der Krämpfe. Evtl. auch kurzwirksames Muskelrelaxans bei gleichzeitiger künstlicher Beatmung verabreichen.
Sorgfältige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillenweite.
Keine zentralen Analeptika verabreichen! Sie sind bei Intoxikationen durch Lokalanästhetika kontraindiziert.
Bei erheblichem Blutdruckabfall sofort Kopftieflagerung und Gabe eines Vasopressors, der vorzugsweise das Myokard stimuliert, zusätzlich Volumenzufuhr.
Bei schweren Zwischenfällen ist es immer ratsam, zur Behandlung des Patienten einen Arzt der Anästhesie und Wiederbelebung hinzuzuziehen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Stand der Information
Mai 2002
Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.
Bitte achten Sie stets darauf, Meaverin 3 % ohne gefäßverengenden Zusatz 1,8 ml so aufzubewahren, dass es für Kinder nicht erreichbar ist.
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